Bestand
Oberried (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Säkularisation des sanblasianischen Priorats
Oberried 1805. Übernahme des Archivs vor 1820 über das
Provinzialarchiv in Freiburg an das Generallandesarchiv
Inhalt und Bewertung
Badische Orte A-Z
Zur Geschichte des Klosters
Oberried: Gegründet wurde das Kloster Oberried 1237 unter
Beteiligung der Edelherren von Tengen als Filiation des
Zisterzienserinnenklosters Günterstal bei Freiburg. Nach
Auseinandersetzungen mit dem hier von altersher begüterten Kloster
St. Gallen wurde es fünfzehn Jahre später den Wilhelmiten
überlassen und verselbständigte sich 1266 als Priorat der
¿Oberrieder im Wald¿ von deren Freiburger Kloster, das gewöhnlich
als ¿Oberried zu Freiburg¿ firmierte. Bis zum Ende des Mittelalters
gelang die Herausbildung einer kleinen Klosterherrschaft mit
ausgedehnten Waldgebieten. Die Kastenvogtei darüber hatte seit dem
späteren 13. Jahrhundert eine Linie der Schnewlin, die vielfach als
Wohltäter der Ordensgemeinschaft hervortraten, und gelangte 1496
von diesen an die Stadt Freiburg. Als um jene Zeit das Priorat der
Oberrieder im Wald einging, wurde sein Besitz mit dem des
Freiburger Ordenshauses vereinigt. 1679, zur Zeit der französischen
Herrschaft in Freiburg, kehrten die Wilhelmiten aus der Stadt nach
Oberried zurück und errichteten dort 1682/88 ein neues Kloster, das
1724 als Priorat dem Benediktinerkloster St. Blasien inkorporiert
wurde. Im Zuge der Säkularisation fand 1806 mit dem Kloster St.
Blasien auch das Priorat Oberried sein Ende.
Überlieferungsgeschichte: Der
Bestand des alten Oberrieder Klosterarchivs ist in einem Findbuch
von 1779 (GLA 68 Nr. 270) dokumentiert. Freilich war er bereits
damals dezimiert, weil 1765 alle Urkunden der Wilhelmiten,
insbesondere die Papsturkunden, nach St. Blasien verbracht worden
waren; heute befinden sich diese im Klosterarchiv von St. Paul in
Kärnten. Der Rest gelangte vor 1820 über das Provinzialarchiv
Freiburg ins Generallandesarchiv, wo die Urkunden von den Akten und
Amtsbüchern separiert wurden.
Verzeichnung: Albert Krieger
erstellte für die Urkunden 1898 ein erstes Bandrepertorium, indem
er zunächst nur die Blätter mit den Urkundenregesten zusammenbinden
ließ (GLA 68 Nr. 901). Ein neues Bandrepertorium, das keine
Generalia kennt, wurde 1913 von Hermann Haering abgeschlossen. Die
Konversion des handschriftlichen Findmittels besorgte 2012 Herr
Alfred Becher, die Endredaktion 2014 Kurt Andermann. Weiteres
Archivgut gleicher Provenienz befindet sich insbesondere in den
Beständen 61, 62 und 65-68 sowie im Bestand 229 unter den zur
einstigen Herrschaft des Klosters gehörigen Orten. Das Stadtarchiv
Freiburg verwahrt Oberrieder Überlieferungen vor allem in seinen
Beständen C1 Kirchensachen 129 und 130 Kloster Oberried sowie B4
Beraine.
Literaturhinweise: Hansmartin
Schwarzmaier/Gabriele Wüst (Bearb.), Die Bestände des
Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 2: Urkundenbestände (1-45),
Stuttgart 1996, S. 177 f.; Freiburg im Breisgau. Stadtkreis und
Landkreis. Amtliche Kreisbeschreibung, Bd.2,2: Die Gemeinden des
Landkreises, Freiburg i. Br. 1974, S. 760-782; Das Land
Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und
Gemeinden, Bd. 6: Regierungsbezirk Freiburg, Stuttgart 1982, S. 114
f.
- Bestandssignatur
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 22
- Umfang
-
327 Urkunden
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Ältere Bestände (vornehmlich aus der Zeit des Alten Reichs) >> Urkunden >> Kleinere geistliche Territorien >> Oberried
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Inventare des Großherzoglich Badischen General-Landesarchivs, 4. Band, Karlsruhe 1911, S. 204-205; Die Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 2, Urkundenbestände, bearb. von Hansmartin Schwarzmaier und Gabriele Wüst, Stuttgart 1996, S. 177-178; Germania Benedictina V S.448-454
- Bestandslaufzeit
-
1252-1793
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1252-1793