Malerei

Amsterdamer Waisenmädchen

Den Sommer 1876 verbrachte Liebermann in Holland. In Haarlem kopierte er Bilder und Bilddetails von Frans Hals, vor allem dessen späte Arbeiten wie die »Regentinnen des Altmännerhauses in Haarlem« von 1664 (heute Frans Hals Museum, Haarlem). Auf einem der Heimwege nach Amsterdam gelang ihm ein Blick in den Hof des dortigen Waisenhauses. Ihn faszinierte die Licht- und Farbsituation: die Kleider der Mädchen in den Farben der Stadt Rot-Schwarz im Zusammenklang mit Backsteinrot und Grün, das Spiel des Lichts und die harmonischen Bewegungen der Kinder in ihrem umgrenzten Aktionsraum. Auch die ähnliche soziale Situation wie auf den gerade studierten Darstellungen des 17. Jahrhunderts wird ihn berührt haben. Die erste Skizze des Hofes befindet sich auf der Rückseite einer der Kopien nach Frans Hals (Privatbesitz). Das eigentliche Gemälde der Waisenmädchen malte Liebermann später im Münchner Atelier (heute Städel Museum, Frankfurt am Main). Unsere Skizze, die den ersten, frischen Eindruck sehr treffend wiedergibt, erwarb Wilhelm Bode, der spätere Generaldirektor der Berliner Museen, für seine private Sammlung. | Angelika Wesenberg

Vorderseite | Fotograf*in: Klaus Göken

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Rahmenmaß: 89 x 112,5 x 5,5 cm
Höhe x Breite: 65 x 80 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A II 387

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1923 in einer größeren Tauschaktion erworben
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1876

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Malerei

Beteiligte


Entstanden


  • 1876

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