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Hus vor dem Scheiterhaufen

Mit seinem dreiteiligen Zyklus monumentaler Gemälde zu Ereignissen um den böhmischen Prediger und Reformator Jan Hus wurde Carl Friedrich Lessing zu einem der Wegbereiter des liberalen Geistes im Vormärz. Nach »Hussitenpredigt« (1836, Nationalgalerie, Inv.-Nr. A II 829) und »Hus vor dem Konzil« (1842, Städel Museum, Frankfurt am Main) vollendete er 1850 »Hus vor dem Scheiterhaufen«. In der letztgenannten Komposition ist Jan Hus, nachdem er auf dem Konstanzer Konzil am 6. Juli 1415 wegen Ketzerei zum Tode verurteilt wurde, betend vor einem Scheiterhaufen dargestellt. Ein Mann mit Hellebarde ist im Begriff, ihm den herabgefallenen Ketzerhut wieder aufzusetzen, ein anderer verhöhnt den Verurteilten. Rechts im Vordergrund Pfalzgraf Ludwig von Bayern zu Pferde mit Kommandostab, neben ihm zwei italienische Prälaten sowie vorn ein Kapuziner, der Hus neugierig durch seine Brille betrachtet. Links verzweifelte Anhänger von Hus, im Hintergrund der Scheiterhaufen, vor dem die Henker mit Stricken und Fackeln auf den Befehl zur Hinrichtung warten. »Mit gedruckten Erläuterungen versehen wurde das Bild damals durch die Welt geschickt und erregte wegen seines bekenntnishaft protestantischen Inhalts ungeheures Aufsehen, bis es auf Eingreifen des preußischen Königs für den Staat erworben wurde« (P. O. Rave, Deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts, Berlin 1949, S. 20). – Gestochen von F. A. Andorf. | Birgit Verwiebe

Vorderseite (Montage) | Fotograf*in: Cornelia Rüth und Andreas Mieth

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Höhe x Breite: 360 x 553 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A I 4

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1864 Ankauf von dem Kommerzienrat Sachse, Berlin
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1844-1850

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Bild

Beteiligte


Entstanden


  • 1844-1850

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