Tektonik

Katholische Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius Aachen

"Die überdiözesane Kirchenmusikschule wurde 1881 vom damaligen Leiter des Aachener Domchores und Stiftsvikar Heinrich Böckeler (1836/99) gegründet. Veranlassung war der Erlass des Kölner Provinzialkonzils von 1860, an Kathedral- und Kollegiatkirchen Sänger- und Organistenschulen zu errichten. Angangs unterrichtete der Gründer Schüler aus Aachen und Umgebung in den Räumen des Choralenhauses, das 1802 aufgehoben worden war. 1882 erteilte die Regierung die Genehmigung für die private Lehranstalt. Um die Musikschüler für ihre spätere Aufgabe im Kirchendienst besser unterweisen zu können und den Schülerkreis zu erweitern, plante Stiftsvikar Böckeler ein mit der Schule verbundenes Internat. Das durch den „Kulturkampf“ leerstehende Karmelitinnenkloster Lousbergstraße schien ihm dazu geeignet. Er richtete es unter Gutheißung des Erzbischofs von Köln als kirchliches Institut 1886 ein und verband damit auch eine Küsterschule. 1888 erhielt es den Namen „St.-Gregorius-Haus“. Die Preußische Regierung verlieh 1898 der Stiftung St.-Gregorius-Haus die Rechte einer juristischen Person. 1889/90 wurde auf einem Grundstück an der Eynattener Straße ein Haus mit Anstaltskirche gebaut. Der große Luftangriff auf die Stadt Aachen am 11. April 1944 zerstörte auch das St.-Gregorius-Haus, sieben Schüler fanden dabei den Tod. 1946 begann im bistumseigenen Haus Aachen-Ronheide, Eberburgweg 1, die Musikschule wieder ihre Tätigkeit. 1956 wurden die Gebäude in der Weyhestraße bezogen, 1963 stand wieder ein Internat zur Verfügung. Seit 1979 haben auch weibliche Studierende die Möglichkeit, im Internat zu wohnen. Das Haus ist mit Kapelle und Aula, mit 12 Pfeifenorgeln und mehr als 30 Klavieren und Flügeln für die kirchmusikalische Ausbildung eingerichtet."

Aus: Handbuch des Bistums Aachen, 3. Ausgabe, hrsg. vom Bischöflichen Generalvikariat Aachen, Mönchengladbach 1994, S. 64-65.

Zur Geschichte des Gregoriushauses bzw. der Katholischen Kirchenmusikschule für Kirchenmusik St. Gregorius Aachen seit 1970:
- 1970: Zulassung von Frauen als Kirchenmusikschülerinnen (bis dahin nur Ordensfrauen)
- 1971: Das Aachener Generalvikariat genehmigt die Ausbildungen zum Kirchenmusiker im Nebenamt (C-Ausbildung) und zum Sakristan
- 2000: Kirchenmusikdirektor Matthias Kreuels, bis dahin Leiter des Amtes für Kirchenmusik der Erzdiözese Freiburg, wurde Gründungsdirektor der Katholischn Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius Aachen (KHK).
- 21.11.2000: Staatliche Anerkennung der Katholischen Kirchenmusikschule für Kirchenmusik durch das Wissenschaftsministerium NRW als kirchliche Kunsthochsule
- 22.11.2000: Errichtung der Katholischen Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius Aachen, als gGmbH geragen von den (Erz-)Bistümern Aachen, Essen, Köln und Trier
- 23.11.2000: Approbation durch die römische Kongregation für das katholische Bildungswesen für eine Eroprobungsphase von fünf Jahren, zugleich Billigung der Statuten
- 17.11.2004: Beschluss der Gesellschafter, die Kirchenmusik-Hochschule aus finanziellen Gründen zu schließen
- 31.03.2007: Schließung der Katholischen Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius Aachen

Literatur:
Das Gregoriushaus Aachen. 126 Jahre Kirchenmusik-Ausbildung 1881-2007, hrsg. v. Matthias Kreuels [Chronik, S. 50-54].

Context
Bischöfliches Diözesanarchiv Aachen (Archivtektonik) >> 04 Überdiözesane Einrichtungen

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