Bestand
Hersfeld (bis 1606/1648): Reichsabtei, Fürstentum Hersfeld (Bestand)
Enthält: Akten:
I.
Stift Hersfeld: Äbte, Administratoren, Koadjutoren, Diener und
Beamte - Lehen und Verträge mit Hessen - Einkünfte Steuern,
Rechungswesen - Forstsachen, Gerichtswesen, geistliche Sachen,
Militaria, Kanzleiwesen und Archiv
II. Stiftische
Verwaltungsbezirke und Nebenklöster: Stadt Hersfeld, Schloß Eichen,
Ämter Hersfeld, Obergeis, Niederaula, Gericht Johannesberg, Gericht
Schildschlag, Propstei Petersberg, Amt Landeck, Vogtei und Kloster
Kreuzberg, Amt und Kloster Frauensee, Amt Hausbreitenbach, Vogtei
Blankenheim, Propstei und Kloster Göllingen, Kloster Kornberg,
Kloster Herrenbreitungen
III. Streubesitz: Friedewald,
Geismar, Hauneck, Homberg, Itter, Listingen, Neuenstein, Oberaula,
Rotenburg, Schwarzenfels, Vacha
IV. Beziehungen zu
Adelsgeschlechtern: v. Buchenau, v. Gleichen, v. Henneberg
V. Beziehungen zu Herrschaften: Hessen-Darmstadt,
Hessen-Nassau-Diez, Solms-Lich, Fulda
Bestandsgeschichte: Der
Bestand enthält Akten zum Stift und Amt Hersfeld, die aus Bestand
22 a 2: Klöster und Stifte sowie aus 23 c-d: Ämter, Oberämter,
Reservatencomissare und Schultheisse herausgezogen und als eigener
Bestand aufgestellt wurden.
Geschichte des
Bestandsbildners: Durch Bischoff Lul von Mainz 769/70 gegründet.
775 durch Karl d. Gr. zum Reichskloster erhoben, 968 durch Kaiser
Otto I. vom Erzbistum Mainz getrennt. Ausstattung durch Kaiser
Heinrich II. mit großen Forst- und Wildbannbezirken. Das 10. und
11. Jh. ist Hersfelds kulturelle Blütezeit mit einer bedeutenden
Klosterschule, deren Bibliothek eine Handschrift der Germania des
Tacitus bewahrte. Ihren weitverstreuten Besitz konnte die Abtei vor
allem gegen die Landgrafen von Hessen und das Erzbistum Mainz nicht
behaupten. Die 1170 erstmals genannte Siedlung Hersfeld verband
sich 1373 mit Hessen, und seit 1432 stand die Abtei unter Abt
Albrecht ebenfalls unter hess. Schutzherrschaft. Dem
wirtschaftlichen Niedergang entsprach ein klösterlicher Abstieg.
Die Reformation drang rasch im Gebiet der Abtei vor. Seit 1606
wurde Hersfeld von Hessen verwaltet und ihm 1648 als weltliches
Fürstentum zugesprochen. Um 1800 gehörten zu Hersfeld die Ämter
Hersfeld, Niederaula, Obergeisa, Hauneck, Landeck und Frauensee,
das Buchenauische Lehngericht Schildschlag, die Gerichte und
früheren Propsteien an der Haun und Petersberg sowie die Vogtei
Kreuzberg.
Die Stadt Hersfeld wird 1170 besonders
erwähnt, unter König Wilhelm (1249-52) als Reichsstadt anerkannt,
unterstand aber 1256 wieder der Abtei, mit der sie im 14. und 15.
Jh. schwere Kämpfe ausfocht, die gemeinsam zur hessischen
Schutzherrschaft führten.
Findmittel: HADIS-Datenbank
(Retrokonversion des Findbuches)
- Bestandssignatur
-
104
- Umfang
-
2 Rgm
- Kontext
-
Hessisches Staatsarchiv Marburg (Archivtektonik) >> Gliederung >> Akten bis 1867 >> Sonstige Territorien >> Hersfeld (bis 1606/1648)
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Korrespondierende Archivalien: Bestände 3, 4 f Hersfeld, 17 I, 17 II und Protokolle, Salbücher, Rechnungen
Literatur: Neuhaus, Wilhelm: Geschichte von Hersfeld. Von den Anfängen bis zum Weltkrieg, 1927
Literatur: Ziegler, Elisabeth: Das Territorium der Reichsabtei Hersfeld von seinen Anfängen bis 1821 (Schriften des Hess. Landesamtes für geschichtliche Landeskunde 7), 1939
Literatur: Neuhaus, Wilhelm: Auf den Spuren der Abtei Hersfeld in deutschen Gauen, 1941
Literatur: Hafner, Philipp: Die Reichsabtei Hersfeld bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts, 2. Aufl.1936
- Bestandslaufzeit
-
1170-1807
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
10.06.2025, 08:12 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1170-1807