Schule an der Calvinstrasse (Bestand)

Enthält: Konferenzprotokolle - Schülerlisten - Klassenbücher

Geschichte des Bestandsbildners: Mit dem Ausbau des Bremer Westens zum Ende des 19. Jahrhunderts entstand auch ein vermehrter Bedarf an Schulen. Die dort bestehenden Schulen Michaelisschule, Nordstraße und Wienbergschule konnten die wachsenden Schülerzahlen nicht mehr alleine aufnehmen. 1882 wurde durch den Bremer Senat das Geld zum Bau einer weiteren Schule bewilligt. Vorläuferklassen der Schule an der Calvinstraße wurden seit 1881 im Schulgebäude Hansastraße unterrichtet. Die Behelfsschule an der Hansastraße umfasst 1883 bereits sieben Klassen in vier Mietshäusern. Die Volksschule an der Calvinstraße wurde als Backsteinbau mit eingebauter Turnhalle von Baurat Flügel errichtet. 1885 fand die Eröffnung der entgeltlichen Schule an der Calvinstraße mit zunächst 4 Klassen statt, weitere Klassen folgten im Laufe des Schuljahres. 1902 wurde die aufgelöste Schule an der Waller Chaussee als Filialschule angegliedert. Doch schon 1903 musste auf dem Gelände der Zweigstelle wegen der zahlreichen Neuanmeldungen eine dreiklassige Baracke aufgestellt werden. 1904 zählte die Schule bereits 24 Klassen, diese Zahl verringerte sich später durch die Eröffnung der Schule am Steffensweg.

Geschichte des Bestandsbildners: Im März 1917 musste die Schule wegen des Kriegs geschlossen werden, die Schüler wurden den anderen Schulen der Westlichen Vorstadt überwiesen. Die meisten Schüler und das Kollegium wechselten an die Schule an der Schönebecker Straße. Von 1918 bis 1920 wurde das Gebäude durch die Schule an der Schönebecker Straße genutzt und von 1920 bis 1921 richtete das Wohnungs- und Siedlungsamt in der Schule Notwohnungen ein. Im Mai 1921 konnte die Schule dann neu eröffnet werden, 1923 stand die Schule unter der Leitung von Herrn Kühlken. Die Schule umfasste 1925 ca. 400 Schüler in 12 Klassen. Durch den stetigen Schülerrückgang durch die Abwanderung von Familien in die Außenbezirke Bremens wurden räumliche Kapazitäten in der Schule frei, sodass 1928 fünf Klassenräumen durch die Hauswirtschaftliche Pflichtfortbildungsschule genutzt werden konnten.
Die Volksschule bestand noch bis Ostern 1930, dann wurde das Gebäude für Zwecke der gewerblichen Schulen genutzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zerstört und ist nicht wieder aufgebaut worden.

Bestandsgeschichte: Bei dem vorliegenden Bestand handelt es sich um einen Splitterbestand, der im Zusammenhang mit der Übernahme von Unterlagen aus der Schule an der Helgolander Straße aufgefunden worden ist. Übernommen werden konnten die Konferenzprotokolle der Schule an der Calvinstraße von der Gründung 1884 an bis 1917. Danach finden sich im Protokollbuch die Eintragungen der zeitweise im Schulgebäude untergebrachten Schule an der Schönebecker Straße. Außerdem gehören zum Bestand noch die Schülerlisten von 1899 bis 1909 und einige Klassenbücher von 1905 bis 1923. Da die Volksschule seit 1930 nicht mehr bestand und das Schulgebäude im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört wurde, muss angenommen werden, dass die übrige Überlieferung der Schule verloren ist.
Dr. Brigitta Nimz

Bestandssignatur
Staatsarchiv Bremen, 4.39/54
Umfang
0,2

Kontext
Staatsarchiv Bremen (Archivtektonik) >> Gliederung >> 4. Staatliche Stellen und Eigenbetriebe des Landes und der Stadtgemeinde Bremen >> 4.8. Kultur, Bildung und Kirche >> 4.8.2. Einzelne Schulen

Bestandslaufzeit
1884 - 1923

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Rechteinformation
Rechteinformation beim Datenlieferanten zu klären.
Letzte Aktualisierung
09.06.2020, 11:02 MESZ

Entstanden


  • 1884 - 1923

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