Architektur

Kirchhof im Norden-Kirchhofmauer-erhaltene Schießscharte in Brusthöhe (zur Ortsseite) im Detail mit Schießkammer und Werksteinen

Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden; Vierter Band: Kreis Mosbach; Erste Abteilung (1896); Im Süden auf dem höchsten Punkte des Ortes der befestigte Friedhof mit der alten Kirche in der Mitte. Im Jahre 1607 vom Grafen Joachim Dietrich von Löwenstein gegen die Würzburger verteidigt. Der Eingang ist von Norden her durch ein zweistöckiges Thorgebäude, dessen einfaches Kämpferprofil am rundbogigen Vorder- und Hinterthor noch auf romanische Zeiot hinweist, aus der auch die älteste Kirchenanlage stammt. Die beiderseitig anschliessende mauer ist jüngeren datums und umzieht den Friedhof in unregelmässiger Form. An der östlichen Seite größtenteils neu aufgeführt, ist sie nirgends mehr in der ursprünglichen Höhe erhalten. In der Südwest-Ecke ein kleiner Eckthurm, dessen Bodenplatten in der Höhe des ehemaligen Wehrganges durch diagonal gestellte Consolen getragen wurden. Unterhalb des Letzteren ein Schild mit der jahreszahl 1515. An einer anderen Stelle der Kirchhofsmauer die Jahreszahl 1550. Reste des erwähntenehemaligen Wehrganges, der die ganze mauer umzogen haben soll, nur an einem Theile der Nordmauer neben dem Eingange. Die Schießscharten durchweg vermauert. Kirche Die alte, jetzt evangelische, kleine Kirche inmitten dieser Anlage stammt in ihrem ältesten Theile, dem quadratischen Thurme, noch aus romanischer Zeit. Dem burgartigen Charakter der ganzen Anlage entsprechend, war dieser mit Zinnen versehen, über denen das jetzige vierseitige Dach mit dem Glockenstuhl errichtet wurde. Gegen Ende des 13. Jahrh. Scheint ein Umbau im Inneren vorgenommen und das jetzt als Chorraum dienende untere Geschoss mit dem Kreuzgewölbe versehen worden zu sein. Die Form der Rippen und Consolen, von welchen diese ausgehen, sowie der geringe Busen der Kappen deuten nämlich auf die Frühzeit der Gothik hin. Desgleichen das Masswerk des dreitheiligen Fensters in der Südwand dieses Raumes. Gleichzeitig mit dem Umbau des Chores Errichtung des einschiffigen Langhauses, dessen gothische Masswerkfenster bei Einbrigung der hölzernen Emporen herausgenommen, jetzt an verschiedenen Stellen der südlichen und westlichen Umfassungsmauer angebracht sind.

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Standort
Sankt Laurentius (Dertingen)
Sammlung
Kirchenburgen

Bezug (was)
Wehrkirche

Ereignis
Herstellung
(wann)
13 Jhd
(Beschreibung)
Romanisch (Gotisch überarbeitet)

Letzte Aktualisierung
05.03.2025, 16:27 MEZ

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Objekttyp

  • Architektur

Entstanden

  • 13 Jhd

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