Bestand
Kleinere Erwerbungen: Otto Klöden (1895-1986), Nachlass-Splitter (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Übernommen:
2022
Zur Person:
Otto Klöden wurde am 16.05.1895 als Sohn
eines Webereidirektors in Görlitz/Niederschlesien geboren. Nach beendeter
Schulpflicht besuchte er das Evangelische Lehrerseminar in Reichenbach O/L, wo
er 1914 die 1. Lehrerprüfung bestand. Von 1914-1918 nahm er als Offizier am
Ersten Weltkrieg teil. Vom 01.09.1919 bis 31.10.1920 war Klöden als
Volksschullehrer in Lobendau/Liegnitz. Ab November 1920 ließ er sich vom
Schuldienst beurlauben, um an der Universität Breslau Geschichte, Deutsch,
Philosophie und Pädagogik zu studieren. Die wirtschaftlichen Folgen des
Inflationsabschlusses zwangen Ihn 1924 wieder in den Schuldienst zurückzukehren.
Otto Klöden setze seine wissenschaftlichen Studien fort und wurd 1928 an der
Philosophischen Fakultät der Universität Breslau zum Dr.phil. promoviert. Im
Jahr 1932 legte er die wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an höheren
Schulen ab und absolvierte ab Herbst 1932 sein Referendariat an der
Studienanstalt in Liegnitz. 1935 wurde er an die Hochschule für Lehrerbildung
Hirschberg/Riesengebirge berufen, wo er zunächst als Dozent und ab 01.04.1936
als Professor für Erziehungswissenschaft und Allgemeine Unterrichtslehre tätig
war.
Ende August 1939 wurde er zum Heeresdienst einberufen und nahm
an den Feldzügen in Polen, Frankreich und Russland teil. Im Juli 1945 wurde Otto
Klöden aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft entlassen. Da eine Rückkehr
in die polnisch besetzte Heimat nicht möglich war, ließ er sich in Reutlingen
nieder. Nach Wiedereröffnung der Schulen im Herbst 1945 stellte er sich der
Unterrichtsverwaltung in Tübingen zur Verfügung und erhielt zum 01.12.1945 eine
Tätigkeit an der Mittelschule in Reutlingen zugewiesen. Ab 1953 war er Schulrat,
dann Oberschulrat und Leiter des Bezirksschulamtes in Reutlingen. Von 1950-1966
nahm er einen Lehrauftrag am Pädagogischen Seminar der Universität Tübingen
wahr.
Otto Klöden war aktiv in der Landsmannschaft Schlesien tätig,
u.a. als stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien,
ferner Mitglied der Schlesischen Landesversammlung und stellvertretender
Vorsitzender im Bund der Vertriebenen Baden-Württemberg. Der Kirchentag
evangelischer Schlesier wählte ihn zum ersten stellvertretenden Präsidenten.
Neben pädagogischen Studien veröffentlichte Klöden viele Abhandlungen wie
Zeitungsartikel zur politischen und Kulturgeschichte des deutschen Ostens und zu
Grundfragen der deutschen Ostpolitik. 1973 erhielt er in Anerkennung seiner
Verdienste für die Landsmannschaft Schlesien den Schlesierschild. 1980 wurde ihm
das Bundesverdienstkreuz und 1985 die Verdienstmedaille des Landes
Baden-Württemberg verliehen.
Otto Klöden verstarb am 05.04.1986 in
Reutlingen.
Zum Bestand: Die Unterlagen aus dem Nachlass
von Otto Klöden wurden im Sommer 2021 bei Aufräumarbeiten im Universitätsarchiv
gefunden und in den Bestand "Kleiner Erwerbungen" eingegliedert.
Weitere Quellen: UAT 193/774: Personalakte von Otto Klöden
Inhalt:
1. Vorlesungen: 4 Archivalieneinheiten, 1954-1959
2. Vorträge und Aufsätze: 16 Archivalieneinheiten, o.D., 1939-1954,
1973
3. Persönliches: 3 Archivalieneinheiten, 1927-1928,
1949-1966
- Bestandssignatur
-
UAT 183/229,
- Umfang
-
23 Nrn., 0,20 lfm
- Kontext
-
Universitätsarchiv Tübingen (Archivtektonik) >> N Nachlässe und kleinere Erwerbungen >> Nr Kleinere Erwerbungen >> Kleinere Erwerbungen
- Indexbegriff Person
- Bestandslaufzeit
-
1927-1973
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
-
02.07.2025, 11:32 MESZ
Datenpartner
Eberhard Karls Universität Tübingen, UB - Universitätsarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1927-1973