Reliquienbüste
Reliqienbüste
Kurztext: Zwei Reliquienbüsten Böhmen, um 1370 - 1380 | Linde, an den Sockeln geringfügige Ergänzungen, Fassung teils original, teils in neuerer Zeit ergänzt | H. 33 cm | Inv.-Nrn. P 1934-11, 12
Der Reliquienkult bestimmte im frühen und hohen Mittelalter nachhaltig das christliche Alltagsleben. Zur Aufbewahrung der sterblichen Überreste von Heiligen wurden kunstvolle Behältnisse geschaffen, eine beliebte und verbreitete Form war die Reliquienbüste.
Die kreisrunden Öffnungen in der Brust der Düsseldorfer Büsten verweisen auf ihre Verwendung. Sie sind als Paar aufeinander bezogen und wenden sich in einer leichten Neigung der Köpfe dem jeweiligen Gegenstück zu. In dieser Haltung und vor allem
auch in der jugendlichen Schönheit ihrer Gesichter deuten sich charakteristische Merkmale der "Schönen Madonnen" an. Ihr Gesichtstypus mit den mandelförmigen
Augen und dem stereotypen Lächeln ist jedoch dem Vorbild der französischen Hochgotik
verhaftet. Vergleichbar sind die Büsten mit einer Arbeit aus Dolní Vltavice in Böhmen, die sehr wahrscheinlich vom gleichen Meister geschaffen wurde.
Katja Stolarow, aus: Die Sammlung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, hrsg. v. Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf 2011, S. 21
- Standort
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Kunstpalast, Düsseldorf, Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, Europe
- Inventarnummer
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mkp.P 1934-12
- Maße
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H 33 cm
- Material/Technik
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Linde, an den Sockeln geringfügige Ergänzungen, Fassung teils original, teils in neuerer Zeit ergänzt
- Inschrift/Beschriftung
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Beschriftung unter der Sockelplatte, "Anfang 15. Jh."
- Klassifikation
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Skulptur (Sachgruppe)
- Ereignis
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Herstellung
- (wann)
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um 1370–1380
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
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05.03.2025, 16:20 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Reliquienbüste
Entstanden
- um 1370–1380