Bestand

Ratsarchiv (bis 1802) (Bestand)

Aus der Mitte des 17. Jh. stammt auch das erste erhaltene Beständeverzeichnis der Stadtsekretäre Henrich und Bernhard Holland. Weitere Ordnungsarbeiten erfolgten in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts seit 1770. Im Jahre 1822 wird unter dem Bürgermeister Schweling für die Ordnung des Archivs der Sekretär Fatzmer angestellt. Fatzmer bewertet rund die Hälfte des vorhandenen Materials als wertlos und vernichtet sie, die von ihm aufgestellte Ordnung scheint nicht lange vorgehalten zu haben, denn schon 1840 beginnt ein Herr Krabbe, der vermutlich mit dem Domrendanten oder Domwerkmeister Anton Krabbe, der von 1851 bis 1875 als Domkapitelarchivar tätig war, zu identifizieren ist, mit seiner Arbeit. Sein Arbeitsfortschritt ist in den ersten 17 Jahren nicht allzu groß, denn im Jahre 1857 schreibt Bürgermeister Offenberg an die Stadtverordneten, dass sich das Archiv in einem unglaublich desolaten Zustande befinde, dass der Inhalt der Sammlungen nicht bekannt und dass es ein Ding der Unmöglichkeit sei, ein bestimmtes Stück, das man suche, zu finden. Akten und Urkunden lägen auf dem Fußboden umher und es müsse dringend vermieden werden, dass ein Fremder das Archiv betrete. Arbeitsfortschritte zeichneten sich erst ab, als Krabbe Unterstützung von einem Herrn Brockhausen erhielt. In der Zeit vom 1. Mai 1857 bis 29. August 1858 wurde die in Grundzügen noch heute bestehende Ordnung in 18 Sachgruppen (I-XVIII) eingerichtet und ihnen die Archivalieneinheiten zugeordnet. Innerhalb der Sachgruppen erfolgte eine - wenn möglichst - chronologi-sche Auflistung; wenn nötig, wurden weitere Sachuntergliederungen vorgenommen. Die Einheiten nummerierte man mit arabischen Ziffern durch. Ursprünglich gab es den Teilbestand A XVIII "Senats-Protocolle". Dieser wurde später aufgelöst, und die Protokollbände wurden dem Teilbestand A II "Ratsangelegenheiten", der bis dahin "Ratswahlen" geheißen hatte, angegliedert. Der Teilbestand A XVII "Miscellanea" umfasste zunächst lediglich 79 Einheiten; er wurde im Laufe der Zeit noch erheblich erweitert. Größere Eingriffe erfuhr der Teilbestand A XIII "Kultus-, Kirchen- und Schulsachen" durch die Herausnahme von zahlreichen Urkunden. Lediglich der Teilbestand A XVIII "Edikte" ist in neuerer Zeit formiert und (wohl nach 1945) dem Ratsarchiv zugefügt worden. Zu dem Findbuch beziehungsweise zum Bestand Ratsarchiv gibt es einige Erschließungs- und Hilfsmittel aus neuerer Zeit: - Personen-, Orts- und Sachregister, Maschinentyposkript 1965; - Personen- und Sachregister aus den Ratsprotokollen der Jahre 1564-1606, handschriftlich; - Ratslisten von Josef Ketteler, 2 Bände, handschriftlich; - Die Münsterschen Ratswahlen und Ratslisten 1600-1802 von Eduard Schulte, Maschinentyposkript auf vorgedrucktem Formular, 1932; - Register aller Personennamen in den Geburtsbriefen der Stadt Münster 1548-1809, Maschinentyposkript 1967; - Personenregister zum Gesamtschatzungsregister 1669, Maschinentyposkript. Diese Hilfsmittel wurden weitgehend in die Datenbank überführt. Im Zuge der Aufstellung eines Archiventwicklungsplans (2019f.) wurden der Bestand und die Findmittel revidiert, aktualisiert und z.T. auf die Datenbankrecherche hin optimiert. Gleichwohl können noch einzelne Fehler enthalten sein oder Titel, die im 19. Jh. vielleicht noch verständlich waren, für unsere Zeit schwer verständlich sein. Weisen Sie uns gern auf solche Verbesserungsmöglichkeiten hin (archiv@stadt-muenster.de)! Eine ausführliche Fassung dieser Kurzbeschreibung finden Sie als Vorwort zum Findbuch; Hinweise auf den Inhalt der Teilbestände finden Sie als "Klassifikations-Beschreibung". Literatur T. Haug, Städtische Verwaltung und Justiz in der Frühen Neuzeit. Münster 2022, S. 14-24 (Ratsprotokolle); S. 48-53 (Grutamtsrechnungen), S. 38-47 (Kämmereirechnungen); S. 54-63 (Schatzungen).

Vorwort: Das Ratsarchiv, das gelegentlich auch "Altes Archiv" oder noch unschärfer "Historisches Archiv" genannt wird, erhielt seine vorliegende Form und Gliederung in der Zeit zwischen 1840 und 1858 durch Anton Krabbe und Herrn Brockhausen. Man formierte 18 Sachgruppen (I-XVIII) und ordnete Archivalieneinheiten, möglichst chronologisch, wenn nötig nach weiteren Sachuntergliederungen, diesen zu. Die Einheiten numerierte er mit arabischen Ziffern durch. Die heute existierenden Sachgruppen oder Teilbestände A I bis A XVII wurden noch von Krabbe/Brockhausen so formiert und verzeichnet. Ursprünglich gab es den Teilbestand A XVIII "Senats-Protocolle". Dieser wurde später aufgelöst, und die Protokollbände wurden dem Teilbestand A II "Ratsangelegenheiten", der bis dahin "Ratswahlen" geheißen hatte, angegliedert.
Der Teilbestand A XVII "Miscellanea" umfasste zu Krabbes Zeiten lediglich 79 Einheiten; er wurde also im Laufe der Zeit noch erheblich erweitert. Größere Eingriffe erfuhr der Teilbestand A XIII "Kultus-, Kirchen- und Schulsachen" durch die Herausnahme von zahlreichen Urkunden.
Lediglich der Teilbestand A XVIII "Edikte" ist in neuerer Zeit formiert und (wohl nach 1945) dem Ratsarchiv zugefügt worden.

Zu dem Findbuch beziehungsweise zum Bestand Ratsarchiv gibt es einige Erschließungs- und Hilfsmittel aus neuerer Zeit:
- Personen-, Orts- und Sachregister, Maschinentyposkript 1965;
- Personen- und Sachregister aus den Ratsprotokollen der Jahre 1564-1606, handschriftlich;
- Ratslisten von Josef Ketteler, 2 Bände, handschriftlich;
- Die Münsterschen Ratswahlen und Ratslisten 1600-1802 von Eduard Schulte, Maschinentyposkript auf vorgedrucktem Formular, 1932;
- Register aller Personennamen in den Geburtsbriefen der Stadt Münster 1548-1809, Maschinentyposkript 1967;
- Personenregister zum Gesamtschatzungsregister 1669, Maschinentyposkript.
Diese Hilfsmittel wurden weitgehend in die Datenbank überführt.

Im Zuge der Aufstellung eines Archiventwicklungsplans (2019f.) wurden der Bestand und die Findmittel revidiert, aktualisiert und z.T. auf die Datenbankrecherche hin optimiert. Gleichwohl können noch einzelne Fehler enthalten sein oder Titel, die im 19. Jh. vielleicht noch verständlich waren, für unsere Zeit schwer verständlich sein. Weisen Sie uns gern auf solche Verbesserungsmöglichkeiten hin (archiv@stadt-muenster.de)!

Eine ausführliche Fassung dieser Kurzbeschreibung finden Sie als Vorwort zum Findbuch; Hinweise auf den Inhalt der Teilbestände finden Sie als "Klassifikations-Beschreibung".

Literatur
T. Haug, Städtische Verwaltung und Justiz in der Frühen Neuzeit. Münster 2022, S. 14-24 (Ratsprotokolle); S. 48-53 (Grutamtsrechnungen), S. 38-47 (Kämmereirechnungen); S. 54-63 (Schatzungen).

Reference number of holding
A-RatsA

Context
Stadtarchiv Münster (Archivtektonik) >> Archive der Stadt Münster >> Archive der fürstbischöflichen Zeit >> Ratsarchiv

Date of creation of holding
1153 - 1935

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Last update
23.06.2025, 8:11 AM CEST

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1153 - 1935

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