Bestand

Gemeinde und Amt Holzweiler (Bestand)

Verwaltungsgeschichte/biografische Angaben: 1. Verwaltungsgeschichte Die ehemals selbstständige Gemeinde Holzweiler ist heute ein Ortsteil der Stadt Erkelenz im Kreis Heinsberg (Regierungspräsidium Köln). Der Gerichtsbezirk ("Dingstuhl") Holzweiler gehörte bis zur französischen Zeit zum Herzogtum Jülich und war für Immerath, Lützerath, Pesch und Spenrath zuständig. Im Zuge der Rheinlandbesetzung wurde jedoch die zuerst weiterhin eigenständige Gemeinde Holzweiler ab 1804 der "Mairie Immerath" im Kanton Erkelenz (Arrondissement Krefeld) zugeordnet. Zum Gebiet der Mairie Immerath gehörten auch die Ortschaften Lützerath, Pesch, Spenrath sowie die Eggerather-, Roitzer- und Weyerhöfe. 1815 wurde Holzweiler in den preußischen Staat eingegliedert. Die Zuordnung zur Bürgermeisterei Immerath blieb weiterhin erhalten. Nach der Gemeinde-Ordnung von 1845 durften ehemals eigenständige Gemeinden auf Antrag den Status einer "Einzelgemeinde" erhalten. Der Antrag der Holzweiler Ratsmitglieder wurde 1847 durch den Oberpräsidenten der Rheinprovinz genehmigt, jedoch blieb Holzweiler Teil der "Sammtgemeinde" Immerath bis 1935. Als Einzelgemeinde durfte Holzweiler wieder einen Gemeinderat bilden und einen Ortsvorsteher haben. Letzterer war vom Regierungspräsidium in Aachen ernannt; seit 1835 handelte es sich um Bernhard Dackweiler (bis 1865). Bei der kommunalen Neugliederung von 1935 wurde das Amt Holzweiler aus den Ämtern Immerath und Keyenberg (zu denen Borschemich, Keyenberg und Venrath gehörten) gebildet. Das Amt übernahm für die Gemeinden die Pflichtaufgaben nach Weisung. Zu den Funktionen des Amtsbürgermeisters in der NS-Zeit gehörten, zusätzlich zur Leitung der Amtsverwaltung, die Führung der NSDAP im Amtsbezirk. Nach dem Krieg stand die Verwaltung zuerst unter Aufsicht der britischen Militärregierung, dann fanden im September 1946 die ersten Wahlen statt. Trotz Wunsch der Vertreter von Keyenberg und Immerath blieb der Verwaltungsbezirk des Amtes Holzweilers unverändert bestehen. Nach der kommunalen Neugliederung vom 1. Januar 1972 wurde das Amt Holzweiler aufgelöst und die Gemeinde Holzweiler in die Stadt Erkelenz eingegliedert. 2. Bestandsinformationen. Der Bestand E2 E umfasst die Akten der Gemeinde und des Amtes Holzweiler ab 1823 (mit Ausnahme eines einigen Schriftstücks, ein Erbbuch aus dem 17. Jahrhundert) bis zur kommunalen Neugliederung 1972, wobei die Mehrzahl der Archivalien nach der Bildung des Amtes Holzweiler im Jahr 1935 entstanden ist. Die Überlieferung aus dem Zeitraum bis 1935 spiegelt beispielhaft die Verwaltungskompetenz der Ratsvertreter der Gemeinde Holzweiler wider, die im Wesentlichen aus dem Straßen- und Wegebau, der Unterhaltung der Gemeindegebäude, der Bezahlung der Gemeindediener und Lehrer, der Armenkommission und dem Ausgleich der Gemeindekasse bestand. Die Überlieferung nach 1935 ist besonders wertvoll, weil sie, anders als die Erkelenzer (s. Bestand E1 C), verhältnismäßig viele Unterlagen aus der Zeit des Nationalsozialismus enthält. Die Archivalien der Gemeinde und des Amtes Holzweiler kamen vermutlich im Zuge der kommunalen Neugliederung ins Erkelenzer Stadtarchiv. Sie bekamen die Bestandsnummer 7 und wurden durch den ehemaligen Stadtarchivar Theo Görtz mit Kurztitel, Signatur und Laufzeit kurz verzeichnet. Nach der Umstrukturierung der Tektonik 2016 bekam der Bestand Holzweiler die Bestandsnummer E2 E, wurde 2020 durch die Archivarin Dr. Alice Habersack neu signiert, umverpackt, verzeichnet und klassifiziert. Der Bestand "E2 E/ Gemeinde und Amt Holzweiler" ist 2014 im Rahmen der LISE-Förderung entsäuert und konservatorisch überarbeitet worden. Durch die Bearbeitung von Erschließungsrückständen erfährt der Holzweiler Bestand noch Zuwachs. Literatur: Blaesen, Paul: Holzweiler. Ein Beitrag zur Geschichte bis Anfang des 19. Jahrhunderts; Stadt Erkelenz Hg., Mönchengladbach 1981 Blaesen, Paul: Holzweiler. Ein rheinisches Dorf in preußischer Zeit 1815-1947; Stadt Erkelenz Hg., Mönchengladbach 1988

Bestandssignatur
E2 E

Kontext
Stadtarchiv Erkelenz (Archivtektonik) >> Erkelenz Städtisches Archiv >> Eingemeindete Ortschaften bis 1972

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Letzte Aktualisierung
23.06.2025, 08:11 MESZ

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