The Anthropocenic Cupola : On Future Models of Climate Change Liability
Abstract: One of the future challenges of law is to create possibilities for dealing with conflicts in ways that meet the fundamental requirements of environmental and climate protection. Climate responsibility, as a collective ecological responsibility, is not only expected socially from state policymakers and business enterprises, but also increasingly claimed legally. With the perspective of an ecological private law that thinks of interests worthy of protection and of legal subjectivity from the point of view of vulnerability, new legal channels open up for those affected to take action against impending climate hazards or damage and to demand compensation. Fatefully connected by jointly-suffered climate catastrophes, life communities assemble as associations of human and non-human beings that all incur injury. Legal protection for these injured beings can thus no longer be directed exclusively to human needs but must be based on the ubiquitous vulnerability of all forms of life – a vulnerability that is particularly evident in the face of climate change. The ecological private law of the future will have to ensure that those living entities affected can sue on the basis of their own right. In this way, an effective ecological climate law protection would be created, whose essential task is to help enforce climate policy decisions made in the interest of society.
Eine der Zukunftsaufgaben des Rechts besteht darin, Möglichkeiten der Konfliktbehandlung zu schaffen, die den grundlegenden Erfordernissen des Umwelt- und Klimaschutzes gerecht werden. Klimaverantwortung als kollektive ökologische Verantwortung wird dabei sowohl von staatlicher Politik als auch von wirtschaftlichen Unternehmungen gesellschaftlich erwartet und zunehmend auch rechtlich eingefordert. Mit der Perspektive eines ökologischen Privatrechts, das schutzwürdige Interessen und Rechtssubjektivität von der Verletzbarkeit her denkt, eröffnen sich den vielfältig Betroffenen entsprechend neue Rechtswege, um gegen drohende Klimagefahren oder -schäden vorzugehen und nach Ausgleich zu suchen. Durch gemeinsam erlittene Klimakatastrophen schicksalhaft verbunden, finden Lebensgesamtheiten zusammen, als Assoziationen von menschlichen und auch nichtmenschlichen Wesen, die allesamt tatsächlich zu den Verletzten zählen. Rechtsschutz für diese verletzten lebendigen Wesen kann sich danach nicht mehr ausschließlich auf menschliche Bedürfnisse richten, sondern muss sich auf die im Klimawandel besonders deutlich hervortretende ubiquitäre Verletzbarkeit aller Formen von Leben einstellen. Das ökologische Privatrecht der Zukunft wird mithin dafür sorgen müssen, dass die betroffenen Lebensgesamtheiten aus eigenem Recht klagen können. Auf diese Weise wäre ein wirksamer ökologischer Klimarechtsschutz zu leisten, dessen Aufgabe es schließlich ist, den im gesellschaftlichen Interesse getroffenen klimapolitischen Entscheidungen zur Durchsetzung zu verhelfen.
- Weitere Titel
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Die Cupola im Anthropozän: : Klimahaftungsklagen der Zukunft
- Standort
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Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
- Umfang
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Online-Ressource
- Sprache
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Englisch
- Erschienen in
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The Anthropocenic Cupola ; volume:44 ; number:1 ; year:2024 ; pages:67-110 ; extent:44
Zeitschrift für Rechtssoziologie ; 44, Heft 1 (2024), 67-110 (gesamt 44)
- Urheber
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Gruber, Malte-Christian
- DOI
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10.1515/zfrs-2023-1004
- URN
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urn:nbn:de:101:1-2405081548005.159273345250
- Rechteinformation
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Open Access; Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
- Letzte Aktualisierung
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14.08.2025, 10:57 MESZ
Datenpartner
Deutsche Nationalbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Beteiligte
- Gruber, Malte-Christian