Bestand
Kasernenverwaltung Burg Hohenzollern (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Enthält vor allem: Ausstattung, bauliche
Unterhaltung, Nutzung, Belegung und Versorgung der Kaserne Burg
Hohenzollern
Vorwort: Am 7. Dezember 1849
gingen die Fürstentümer Hohenzollern, Sigmaringen und Hechingen mit
Staatsvertrag an Preußen über. Sie besaßen künftig als
"Hohenzollersche Lande" eine provinzähnliche Stellung innerhalb des
preußischen Staates. Auf der "Stammburg" des Hauses Hohenzollern,
der Burg Hohenzollern, wurde bald nach 1850 eine Kaserne
eingerichtet. Die verfallene Burg wurde im Geschmack der Romantik
wiedererrichtet. Die Befestigungen legte der Erbauer der
Bundesfestung Ulm, Oberst von Prittwitz und Gaffron, an. 1856
rückte als erste Belegung eine Kompanie des preußischen
Gardeschützenbataillons ein. Bis 1871 war die Kaserne dem VIII.
(preußischen) Armeekorps der Rheinprovinz zugeordnet. Die
militärische Leitung der Burg besaß die "Kommandantur", für
Verwaltungsangelegenheiten war die "Kasernenverwaltung" zuständig.
Vorgesetzte Behörde der Kasernenverwaltung war die königliche
Garnisonsverwaltung Koblenz, die ihrerseits der Intendantur des
Generalkommandos des VIII. (preußischen) Armeekorps unterstellt
war. Mit der Bildung des deutschen Reichsheeres 1871 ordnete man
die Kaserne der Burg Hohenzollern dem XIV. Armeekorps zu, dessen
Intendantur künftig vorgesetzte Behörde der Kasernenverwaltung war.
Nach Berechnungen aus dem Jahre 1859 sollte die Burg in
Friedenszeiten mit 6 Offizieren und 107 Mann belegt sein, in
Kriegszeiten war die Besatzung auf 30 Offiziere und 350 Mann zu
erhöhen (=Nr. 10). Neben den für eine Kaserne üblichen Räumen zur
Unterbringung von Offizieren und Mannschaften besaß sie u.a. eine
Bibliothek und eine Marketenderei. Da die Burg auf einem Bergkegel
liegt, mussten im Tal Schieß- und Exerzierplätze angelegt werden.
Aus dem gleichen Grund wurde zur Versorgung der Burg mit Wasser ein
maschinenbetriebenes Pumpwerk eingerichtet. Die Akten des
vorliegenden Bestands geben vornehmlich über Ausstattung, bauliche
Unterhaltung, Nutzung, Belegung und Versorgung der Kaserne
Auskunft. Hinzu kommen Abrechnungen der Kasernenverwaltung mit den
vorgesetzten Intendanturen. Ein Faszikel (= Nr. 7) besitzt die
Provenienz "Kommandantur der Burg Hohenzollern". Hingewiesen sei
auch auf ein kleines Aktenrepertorium der königlichen
Garnisonsverwaltung Rastatt (in Nr. 6). Die Akten haben eine
Laufzeit von 1818 bis 1911, wobei es sich bei dem Faszikel mit
einer Laufzeit vor 1850 lediglich um Rechnungsvorschriften und
-vordrucke des preußischen Kriegsministeriums handelt (= Nr. 3).
Der zeitliche Schwerpunkt des Bestands liegt in den Jahren 1856 bis
1885. Bei der Verzeichnung erhielt der Bestand die Signatur 456 F
130 (vorher: 456 EV 130). 1941 umfasste er noch 17 Bünde (oder
Pakete). 1946 wurde der größte Teil des Bestandes mit 133 Faszikeln
und Bänden kassiert. Übrig blieben 18 Faszikel. Beim Verzeichnen
des Bestandes 456 F 129 (Garnisonverwaltungen) wurden weitere 4
Faszikel mit der Provenienz Kasernenverwaltung "Burg Hohenzollern"
diesem Bestand zugeordnet. Der Bestand umfasst nunmehr 0,8 lfd. m.
Die Akten wurden im Rahmen der Ausbildung für den höheren
Archivdienst von Andreas Zekorn unter Leitung von Kurt Hochstuhl
verzeichnet. Das Repertorium wurde im Rahmen des MIDOSA-Projektes
der Landesarchivverwaltung angefertigt. Die Titelaufnahmen und
Korrekturen besorgte Frau L. Hessler. Karlsruhe, im September 1989
Kurt Hochstuhl, Andreas Zekorn
- Reference number of holding
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 130
- Extent
-
18 Archivalieneinheiten
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Sonstige Formationen
- Date of creation of holding
-
1850-1911
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
03.04.2025, 11:03 AM CEST
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1850-1911