Tektonik

04.2.14. Kirchenkreis Lübbecke

Tektonikbeschreibung: Zur Überlieferung der Gemeinderchive des Kirchenkreises 1973 diskutierten der Superintendent des Kirchenkreises Lübbecke und das Landeskirchliche Archiv, wie die Archivpflege im Kirchenkreis organisiert werden könnte. Anlass war das stark durcheinandergeratene Archiv der Kirchengemeinde Preußisch Oldendorf, das, wie auch andere Archive im Kirchenkreis Lübbecke, bereits in den 1930er Jahren von Herrn Koechling geordnet worden war. Zwei Optionen wurden in Erwägung gezogen: die Deponierung aller Archive beim Landeskirchlichen Archiv in Bielefeld oder die Sammlung sämtlicher Archive am Standort der Superintendenturverwaltung. Da ein neues Verwaltungsgebäude im Kirchenkreis errichtet wurde, entschied man sich für die zweite Option. Ein großer, feuer- und temperaturgesicherter Kellerraum mit Tageslicht und Kunststoffbeleuchtung wurde als Archiv eingerichtet, mit einer Gleitschienen-Anlage für 700 Meter Stellfläche, erweiterbar bei Bedarf. Ab Juni 1974 begann das Landeskirchliche Archiv mit den Einrichtungsarbeiten. Zunächst wurden die Registraturverhältnisse der Superintendentur so geordnet, dass die laufende Registratur durch die Einrichtung einer Alt-Registratur entlastet wurde. Die Alt-Registratur wurde gemäß dem „Registraturplan der Evangelischen Kirche von Westfalen“ (KABl, 1966) eingerichtet, und die Superintendenturverwaltung wies an, geschlossene Aktenbände dort abzulegen. Anschließend wurden die Archive der einzelnen Kirchengemeinden im Kirchenkreis zusammengeführt, alphabetisch sortiert (vgl. Altsignaturen, C 1 - 16), und es wurde die Vollständigkeit der Kirchenbücher überprüft, die bereits 1965 verfilmt worden waren. Das Schriftgut wurde gereinigt, geordnet, verzeichnet und in speziell entwickelten Behältnissen archiviert. Die Ordnungsarbeiten zogen sich aufgrund der begrenzten Einsatzzeiten des Landeskirchlichen Archivs bis Oktober 1975 hin. Im Jahr 2018 wurden die Gemeindearchive geschlossen an das Landeskirchliche Archiv übergeben. Seitdem wurden die Bestände größtenteils neu etikettiert und mit Bestandsnummern versehen. Dabei stellte sich jedoch rasch heraus, dass nicht alle Akten der Gemeindearchive vollständig in Bielefeld eingetroffen sind. Zur Geschichte des Kirchenkreises Bei der Neugliederung der Kirchenkreise 1840 in Minden-Ravensberg entstanden die Kirchenkreise Halle und Vlotho und der bisherige Kirchenkreis Rahden bezeichnete sich nun als Kirchenkreis Lübbecke. Damit reagierte man auf die kommunalen Veränderungen, u.a. durch die Verlegung des Kreissitzes von Rahden nach Lübbecke 1832. August Müller blieb bis 1846 Superintendent des Kirchenkreises. Auch darüber hinaus zeigt der Kirchenkreis eine erstaunliche Kontinuität. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg bildeten sich weitere Kirchengemeinden, die ebenso das lutherische Bekenntnis führten, wie die bisherigen.

Kontext
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 04. Deposita von Kirchenkreisen und Kirchengemeinden >> 04.2. KG Kirchengemeinden

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23.06.2025, 08:11 MESZ

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