Bestand
Baden Generalia (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Der Bestand vereinigt Generalakten verschiedener
badischer Zentralprovenienzen:
1. Markgrafschaft
Baden-Baden
Die Überlieferung der katholischen Linie des
Hauses Baden ist durch Verluste besonders hart betroffen. Das
Archiv wurde vielfach geflüchtet und fiel zum Teil einem Brand auf
Schloß Schlackenwerth in Böhmen 1691 zum Opfer. Auch die
Registraturen der Kollegien in Baden-Baden gingen bei der
Einäscherung der Stadt 1689 unter. Der Teil der badischen Akten,
der vor der Wiedervereinigung der Markgrafschaften 1771 nach
Schlackenwerth gebracht worden war, befindet sich heute im Bestand
"Badische Geheime Hofkanzlei Rastatt (1641-1771)" im Staatsarchiv
Pilsen, Zweigstelle Luditz (Zlutice), Tschechische Republik. Eine
Verfilmung dieser Unterlagen ist geplant. Der baden-badische Anteil
am vorliegenden Bestand beträgt so nur etwa 20%, obwohl das
Baden-Badener Archiv für die Zeit vor der Teilung der
Markgrafschaft, also vor 1535, zugleich die Funktion eines
Gesamtarchivs der Markgrafen von Baden gehabt hatte (vgl. Bestände
36-38).
2. Markgrafschaft Baden-Durlach und (ab 1771)
Vereinigte Markgrafschaften
Auch die Akten der Durlacher
Verwaltung erlitten durch die Zerstörung der Residenz im
Orléansschen Krieg (1689) bedeutende Verluste. Was vom Archiv übrig
geblieben war, wurde in den markgräflichen Hof in Basel verlagert;
erst 1777 kam es von dort nach Rastatt, 1792 nach Karlsruhe. Trotz
der etwas besseren Erhaltung und Ordnung liegt der
Überlieferungsschwerpunkt hier ebenfalls erst im 18.
Jahrhundert.
Im Generallandesarchiv wurden beide
Überlieferungsgruppen nach der Brauerschen Archivordnung
zusammengefaßt; in dem Repertorium von 1879 wurde später allerdings
die Herkunft der Archivalien aus Baden-Baden oder Baden-Durlach -
wenn auch nicht die Provenienz im engeren Sinn - nachgetragen.
Wichtige und umfangreiche Teile der beiden Linienarchive gelangten
zudem in andere Bestände. Neben den Urkunden- und Bandselekten und
den Ortspertinenzbeständen sind hier vor allem die Selekte des
"Haus- und Staatsarchivs" (vgl. Bestände 46-48, 50-51) und der
Personalakten (vgl. Bestand 76) zu nennen. So besitzt Bestand 74 in
manchem den Charakter eines großen Torsos. Soweit Akten über 1806
hinaus weitergeführt wurden, sind sie im Repertorium zwar vermerkt,
jedoch z.T. in die Ministerialbestände und den Bestand
Kreisregierungen übernommen worden.
Entstehung und Inhalt: Der
Bestand vereinigt Generalakten verschiedener badischer
Zentralprovenienzen: 1. Markgrafschaft Baden-Baden Die
Überlieferung der katholischen Linie des Hauses Baden ist durch
Verluste besonders hart betroffen. Das Archiv wurde vielfach
geflüchtet und fiel zum Teil einem Brand auf Schloß Schlackenwerth
in Böhmen 1691 zum Opfer. Auch die Registraturen der Kollegien in
Baden-Baden gingen bei der Einäscherung der Stadt 1689 unter. Der
Teil der badischen Akten, der vor der Wiedervereinigung der
Markgrafschaften 1771 nach Schlackenwerth gebracht worden war,
befindet sich heute im Bestand "Badische Geheime Hofkanzlei Rastatt
(1641-1771)" im Staatsarchiv Pilsen, Zweigstelle Luditz (Zlutice),
Tschechische Republik. Eine Verfilmung dieser Unterlagen ist
geplant. Der baden-badische Anteil am vorliegenden Bestand beträgt
so nur etwa 20%, obwohl das Baden-Badener Archiv für die Zeit vor
der Teilung der Markgrafschaft, also vor 1535, zugleich die
Funktion eines Gesamtarchivs der Markgrafen von Baden gehabt hatte
(vgl. Bestände 36-38). 2. Markgrafschaft Baden-Durlach und (ab
1771) Vereinigte Markgrafschaften Auch die Akten der Durlacher
Verwaltung erlitten durch die Zerstörung der Residenz im
Orléansschen Krieg (1689) bedeutende Verluste. Was vom Archiv übrig
geblieben war, wurde in den markgräflichen Hof in Basel verlagert;
erst 1777 kam es von dort nach Rastatt, 1792 nach Karlsruhe. Trotz
der etwas besseren Erhaltung und Ordnung liegt der
Überlieferungsschwerpunkt hier ebenfalls erst im 18. Jahrhundert.
Im Generallandesarchiv wurden beide Überlieferungsgruppen nach der
Brauerschen Archivordnung zusammengefaßt; in dem Repertorium von
1879 wurde später allerdings die Herkunft der Archivalien aus
Baden-Baden oder Baden-Durlach - wenn auch nicht die Provenienz im
engeren Sinn - nachgetragen. Wichtige und umfangreiche Teile der
beiden Linienarchive gelangten zudem in andere Bestände. Neben den
Urkunden- und Bandselekten und den Ortspertinenzbeständen sind hier
vor allem die Selekte des "Haus- und Staatsarchivs" (vgl. Bestände
46-48, 50-51) und der Personalakten (vgl. Bestand 76) zu nennen. So
besitzt Bestand 74 in manchem den Charakter eines großen Torsos.
Soweit Akten über 1806 hinaus weitergeführt wurden, sind sie im
Repertorium zwar vermerkt, jedoch z.T. in die Ministerialbestände
und den Bestand Kreisregierungen übernommen worden.
Benutzung: Das von Karl
Heinrich Roth von Schreckenstein, Friedrich von Weech und Moritz
Gmelin stammende Findbuch von 1879 wurde im Jahr 2023 von Rainer
Brüning redaktionell überarbeitet. Die Karten und Pläne
verzeichnete Sara Diedrich. Der Bestand ist mikroverfilmt.
Benutzung nur über Mikrofilm.
Literatur: Rainer
Brüning/Gabriele Wüst (Bearb.), Die Bestände des
Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 6, Bestände des Alten Reiches,
insbesondere Generalakten (71-228), Stuttgart 2006, S. 51-82. Vgl.
zum Überblick über die badische Archivgeschichte die
Gesamtübersicht der Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe,
bearb. von Manfred Krebs (Stuttgart 1954) S. 5-18.
- Bestandssignatur
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 74
- Umfang
-
10.690 Akten (Nr. 1-10654)
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Ältere Bestände (vornehmlich aus der Zeit des Alten Reichs) >> Akten >> Generalakten der größeren Territorien >> Baden-Generalia
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Rainer Brüning/Gabriele Wüst (Bearb.), Die Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 6, Bestände des Alten Reiches, insbesondere Generalakten (71-228), Stuttgart 2006, S. 51-82.
Vgl. zum Überblick über die badische Archivgeschichte die Gesamtübersicht der Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe, bearb. von Manfred Krebs (Stuttgart 1954) S. 5-18.
- Bestandslaufzeit
-
1335-1850
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1335-1850