Bestand
NL 87: Infanterie-Leibregiment Großherzogin (3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117 (Bestand)
Das Infanterie-Leibregiment
Großherzogin (3.Großherzoglich Hessisches) Nr. 117 - dies war die
offizielle Bezeichnung seit dem 15. Februar 1902 - lag von 1872 bis 1918
in Mainz. Zunächst in der Schloßkaserne (errichtet 1840, abgebrochen
1903/04) untergebracht, bezog es etwa 1904 die neuerbaute Alicekaserne in
der Goethestraße. Die Geschichte des Regiments zu acht Kompanien reicht
bis 1697 zurück, die drei Stammkomapnien bestanden schon einige
Jahrzehnte länger. Als Gründungsdatum ist der 10. Juni 1697 anzusehen. Ab
diesem Tag berief Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt ein
"Hochfürstlich Hessen-Darmstädtisches zum Oberrheinischen Kreis
gestelltes Regiment". Diesem verlieh Ludewig I. 1806 den Namen
"Leibregiment". Von 1697 bis 1821 stand das Regiment in Gießen, von 1821
bis 1860 in Worms und von 1860 bis 1872 in Darmstadt. Am 1. Januar 1872
erfolgte der Eintritt der Großherzoglich Hessischen Truppen in den
Verband der preußischen Armee. Am 1. Oktober 1872 rückte das Regiment mit
seinen zwölf Kompanien in die Garnison Mainz ein. Hier feierte es 1897
sein zweihundertjähriges Bestehen. Am 15. Februar 1902 wurde dem Regiment
von Großherzog Ernst Ludwig der Namenszug "A" (= Alice Großherzogin von
Hessen) verliehen. Die Auflösung der 117er - wegen seiner Uniform "das
blaue Regiment" genannt - erfolgte am 30. April 1919. Der letzte
Regimentsbefehlist datiert Friedberg, den 1. Mai 1919. Bis 1930 fanden
jährlich Traditionstreffen in Marburg/Lahn statt, seit 1931 wieder in
Mainz. 1933 wurde in Mainz ein Denkmal, der 117er Ehrenhof, eingeweiht.
Die Tradition des Regiments übernahm am 6. Juli 1937 das in der Mainzer
Alicekaserne liegende I. Bataillon des Infanterie-Regiments 87. Im Casino
Hof zum Gutenberg am Neubrunnenplatz war ein Erinnerungszimmer
eingerichtet. Auch heute besteht ein Traditionsverein. Der größte Teil
des aus Büchern und losem Sammelgut bestehenden und 0,3 m umfassenden
Kleinbestandes wurde 1950 wurde Stadtarchiv Mainz von der
Oberbürgermeisterei, beziehungsweise der Bezirksdelegation zugewiesen. Es
handelt sich um die Nummern 1-6. Die Nr. 6 stammt offensichtlich
ursprünglich aus dem Besitz des Offiziers Heimann. Der Zugang der Nummern
7 (offenbar aus dem Besitz des Oberstabsarztes Dr. Schellmann) und 8
konnte nicht ermittelt werden. Genau genommen handelt es sich bei den
Archivalien nicht um Nachlaßsplitter des Regiments, sondern um Sammelgut
einzelner Personen, Mitgliedern der Offiziers-Tischgesellschaft, die es
wohl dem Erinnerungszimmer des Regiments im Casino Hof zu Gutenberg
übergaben. In dem Bestand nicht mehr vorhanden ist die Veröffentlichung
von Fritz Beck, Kurze Geschichte der hessischen Fahnen und Standarten.
Darmstadt 1896. Sie wurde wahrscheinlich bei der Übernahme an die
Stadtbibliothek weitergegeben.
verzeichnet 1977
Caspary, Ernst: Geschichte des dritten
Großherzoglich-Hessischen Infanterie-Regiments (Leib-Regiments) Nr. 117.
Darmstadt 1877.; Beck, Fritz: Die Errichtung des Landgräflich
Hessen-Darmstädtischen Kreis-Regiments im Jahre 1697 und sein erster
Koommandeur Hartmann Samuel Hoffmann von Löwenfeld. Festschrift zum
zweihundertjährigen Jubiläum des Großherzoglichen 3. Infanterie-Regiments
(Leib-Regiment) Nr. 117 am 10. Juni 1897. Darmstadt 1897.; Keim, Justus
Alexander August: Geschichte des Infanterie-Leibregiments Großherzogin
(3. Großherzoglich Hessisches ) Nr. 117 und seiner Stämme 1677-1902.
Berlin 1903.; Offenbächer, Kurt: Die Geschichte des
Infanterie-Leibregiments Großherzogin (3. Großherzogliches Hessisches)
Nr. 117 (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter 340). 2. Auflage,
Mainz 1938.; In der Bild- und Plansammlung des Stadtarchivs Mainz
befinden sich einige Abbildungen der Schloßkaserne und Gruppenaufnahmen
von Regiment und Reservisten; Artikel über das Regiment in der
Tagespresse vgl. Moguntinenkatalog der Stadtbibliothek unter Mog D
293.
Form und Inhalt: Das
Infanterie-Leibregiment Großherzogin (3.Großherzoglich Hessisches) Nr.
117 - dies war die offizielle Bezeichnung seit dem 15. Februar 1902 - lag
von 1872 bis 1918 in Mainz. Zunächst in der Schloßkaserne (errichtet
1840, abgebrochen 1903/04) untergebracht, bezog es etwa 1904 die
neuerbaute Alicekaserne in der Goethestraße. Die Geschichte des Regiments
zu acht Kompanien reicht bis 1697 zurück, die drei Stammkomapnien
bestanden schon einige Jahrzehnte länger. Als Gründungsdatum ist der 10.
Juni 1697 anzusehen. Ab diesem Tag berief Landgraf Ernst Ludwig von
Hessen-Darmstadt ein "Hochfürstlich Hessen-Darmstädtisches zum
Oberrheinischen Kreis gestelltes Regiment". Diesem verlieh Ludewig I.
1806 den Namen "Leibregiment". Von 1697 bis 1821 stand das Regiment in
Gießen, von 1821 bis 1860 in Worms und von 1860 bis 1872 in Darmstadt. Am
1. Januar 1872 erfolgte der Eintritt der Großherzoglich Hessischen
Truppen in den Verband der preußischen Armee. Am 1. Oktober 1872 rückte
das Regiment mit seinen zwölf Kompanien in die Garnison Mainz ein. Hier
feierte es 1897 sein zweihundertjähriges Bestehen. Am 15. Februar 1902
wurde dem Regiment von Großherzog Ernst Ludwig der Namenszug "A" (= Alice
Großherzogin von Hessen) verliehen. Die Auflösung der 117er - wegen
seiner Uniform "das blaue Regiment" genannt - erfolgte am 30. April 1919.
Der letzte Regimentsbefehlist datiert Friedberg, den 1. Mai 1919. Bis
1930 fanden jährlich Traditionstreffen in Marburg/Lahn statt, seit 1931
wieder in Mainz. 1933 wurde in Mainz ein Denkmal, der 117er Ehrenhof,
eingeweiht. Die Tradition des Regiments übernahm am 6. Juli 1937 das in
der Mainzer Alicekaserne liegende I. Bataillon des Infanterie-Regiments
87. Im Casino Hof zum Gutenberg am Neubrunnenplatz war ein
Erinnerungszimmer eingerichtet. Auch heute besteht ein Traditionsverein.
Der größte Teil des aus Büchern und losem Sammelgut bestehenden und 0,3 m
umfassenden Kleinbestandes wurde 1950 wurde Stadtarchiv Mainz von der
Oberbürgermeisterei, beziehungsweise der Bezirksdelegation zugewiesen. Es
handelt sich um die Nummern 1-6. Die Nr. 6 stammt offensichtlich
ursprünglich aus dem Besitz des Offiziers Heimann. Der Zugang der Nummern
7 (offenbar aus dem Besitz des Oberstabsarztes Dr. Schellmann) und 8
konnte nicht ermittelt werden. Genau genommen handelt es sich bei den
Archivalien nicht um Nachlaßsplitter des Regiments, sondern um Sammelgut
einzelner Personen, Mitgliedern der Offiziers-Tischgesellschaft, die es
wohl dem Erinnerungszimmer des Regiments im Casino Hof zu Gutenberg
übergaben. In dem Bestand nicht mehr vorhanden ist die Veröffentlichung
von Fritz Beck, Kurze Geschichte der hessischen Fahnen und Standarten.
Darmstadt 1896. Sie wurde wahrscheinlich bei der Übernahme an die
Stadtbibliothek weitergegeben.
Caspary, Ernst:
Geschichte des dritten Großherzoglich-Hessischen Infanterie-Regiments
(Leib-Regiments) Nr. 117. Darmstadt 1877.; Beck, Fritz: Die Errichtung
des Landgräflich Hessen-Darmstädtischen Kreis-Regiments im Jahre 1697 und
sein erster Koommandeur Hartmann Samuel Hoffmann von Löwenfeld.
Festschrift zum zweihundertjährigen Jubiläum des Großherzoglichen 3.
Infanterie-Regiments (Leib-Regiment) Nr. 117 am 10. Juni 1897. Darmstadt
1897.; Keim, Justus Alexander August: Geschichte des
Infanterie-Leibregiments Großherzogin (3. Großherzoglich Hessisches ) Nr.
117 und seiner Stämme 1677-1902. Berlin 1903.; Offenbächer, Kurt: Die
Geschichte des Infanterie-Leibregiments Großherzogin (3. Großherzogliches
Hessisches) Nr. 117 (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter 340). 2.
Auflage, Mainz 1938.; In der Bild- und Plansammlung des Stadtarchivs
Mainz befinden sich einige Abbildungen der Schloßkaserne und
Gruppenaufnahmen von Regiment und Reservisten; Artikel über das Regiment
in der Tagespresse vgl. Moguntinenkatalog der Stadtbibliothek unter Mog D
293.
- Bestandssignatur
-
Stadtarchiv Mainz, NL 87
- Umfang
-
0,3 m
- Kontext
-
Bestände des Stadtarchivs Mainz >> Nachlässe >> Nachlässe nach Nummern, NL 51-100
Darmstadt
Worms
Gießen
Friedberg
Marburg
Mainz
Mainz <117er Ehrenhof>
Mainz
Hessen-Darmstadt
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- Letzte Aktualisierung
-
02.05.2023, 10:16 MESZ
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1885 - 1937