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Bildnis des Bürgermeisters Wortmann

Bereits die starke Individualisierung von Physiognomie und Gestus in den religiösen Historien zeigt Gebhardts Interesse, den Charakter der Menschen zu erfassen; noch mehr gilt dies für die eigentlichen Porträts, in denen er eine möglichst große psychologische Annäherung an das Wesen des Gegenübers anstrebte. Wie in dem Bildnis des mit ihm befreundeten Landrichters von Schmidt (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A II 953) zu sehen, bevorzugte Gebhardt das Knie- oder Bruststück, wobei es den Händen wie dem Gesicht oblag, das individuelle Wesen der Dargestellten auszudrücken. So wirkt denn auch das Bildnis des Bürgermeisters Wilhelm Wortmann (1797–1882) in Mienenspiel und Gestik »ungeheuer lebendig« (Die Kunst für Alle, 23. Jg., 1908, H. 11, S. 359). Die im Hintergrund angedeutete Orgel verweist auf das private Steckenpferd des Dargestellten, seine Liebe zur Musik (vgl. Nachruf in: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins, 18. Jg., 1882, S. 183–184). Das eigentlich private Bildnis stieß bei der Großen Berliner Kunstausstellung 1907 auf so positive Resonanz, daß es nach umfänglichen Verhandlungen mit der Familie 1908 für die Nationalgalerie angekauft wurde. | Regina Freyberger

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0 Universell

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Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A I 1031
Maße
Rahmenmaß: 106 x 97 x 7 cm
Höhe x Breite: 86,5 x 76 cm
Material/Technik
Öl auf Leinwand

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1908 Ankauf von dem Maler Johannes Wortmann, Düsseldorf, einem Nachfahren des Dargestellten
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1874

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:01 MESZ

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Objekttyp

  • Bild

Beteiligte

Entstanden

  • 1874

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