Bestand

C Rep. 960 Kulturbund der DDR, Bezirksorganisation Berlin (Bestand)

Vorwort: C Rep. 960 Kulturbund der DDR, Bezirksorganisation Berlin

1. Vereinsgeschichte

Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland genehmigte am 25. Juni 1945 die Gründung eines "Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands", dessen Gründungskonferenz am 8. August in Berlin stattfand. Zum Präsidenten wurde der Schriftsteller Johannes R. Becher gewählt. Der Bund hatte das Ziel, Künstler und Intellektuelle in die "geistige und kulturelle Erneuerung Deutschlands" einzubinden und ihnen eine Dachorganisation zu bieten.
1946 gründete der Kulturbund in zahlreichen Städten "Klubs der Intelligenz", die vielfältige kulturelle, künstlerische und gesellige Veranstaltungen organisierten. Die zunächst überzonal und überparteilich angelegte Arbeit des Kulturbundes endete mit der Gründung der DDR im Oktober 1949. Seit 1950 nahm die Organisation an den Wahlen in der DDR teil.
1952 begann ein Umstrukturierungsprozess, in dessen Verlauf sich die 1950/51 beim Kulturbund gebildeten Künstlerverbände der Schriftsteller, Bildenden Künstler sowie Komponisten und Musikwissenschaftler verselbständigten. Im Februar 1958 wurde die Organisation auf einem Bundeskongress in "Deutscher Kulturbund" umbenannt; auf dem VIII. Bundeskongress im Oktober 1972 erhielt er den Namen "Kulturbund der DDR". Der Kulturbund entwickelte sich nunmehr zur Massenorganisation kulturell engagierter Bürger in der DDR.
Im Kulturbund bestanden zentrale Kommissionen für bildende Kunst, Literatur, Musik u. a. sowie Verbände und Fachgesellschaften (z. B. die Gesellschaft für Heimatgeschichte oder der Esperantoverband). Die Verbände und Gesellschaften wählten Bezirks- und Kreisvorstände des Kulturbundes; seine Grundorganisationen bildeten jeweils die Ortsgruppen, Klubs der Intelligenz sowie Hoch- und Fachschulgruppen.
Die Bezirksorganisation Berlin des Kulturbundes gliederte sich in territoriale und nichtterritoriale Kreisvorstände sowie in Arbeitsgemeinschaften und in Gesellschaften.
Im März 1990 beschloss der außerordentliche Bundeskongress des Kulturbundes den Fortbestand der Organisation als eingetragener Verein mit dem Namen "Kulturbund e. V." in den fünf neuen Bundesländern. Die Geschäftsstelle des ehrenamtlich tätigen Bundesvorstandes wurde in Berlin eingerichtet.
Die Akten wurden dem Landesarchiv Berlin von der Stiftung Parteien und Massenorganisationen der DDR (SAPMO) beim Bundesarchiv im Jahr 2000 übergeben.

2. Bestandsbeschreibung

Der Bestand enthält Akten zur Tätigkeit des Bezirksvorstandes Berlin (Bezirksdelegiertenkonferenzen und Mitgliederhauptversammlungen, Verträge, Umbildung zum Kulturbund e. V.). Zu Personalangelegenheiten (Stellenpläne, Gehälter) sowie zur Finanzplanung sind einige Akten überliefert. Weitere Akten gibt es zu den Clubs des Kulturbundes (wie z. B. Zentraler Club der Kulturschaffenden "Johannes R. Becher", Club "Zu den Sieben Raben"), die viele Ausstellungen und Veranstaltungen organisierten. Ebenso wird die Tätigkeit von verschiedenen territorialen und nichtterritorialen Kreisleitungen (u. a. Sitzungen, Auszeichnungen, Gesellschaft für Denkmalpflege, Gesellschaft für Natur und Umwelt) dokumentiert. Einige Akten des 1990/1991 neugebildeten Kulturbund e.V. runden den Bestand ab.

Er umfasst 107 Akten (2,30 lfm) mit einer Laufzeit von 1952 bis 1994 und ist über die Findmittel Datenbank, Findbuch und ein analoges Spezialinventar „Quellen zur Geschichte des Kulturbundes der DDR in Beständen des Stadtarchivs Berlin, Berlin (o. J.)“ zu benutzen.

Einige Akten sind auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs.

Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Landesarchiv Berlin, C Rep. Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs Berlin.

3. Korrespondierende Bestände

LAB C Rep. 060-17 Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR, Bezirksverband Berlin
LAB C Rep. 120 - Magistrat von Berlin, Abteilung Volksbildung
LAB C Rep. 121 - Magistrat von Berlin, Abteilung Kultur

BA SAPMO DY 27 Kulturbund der DDR

4. Literatur

Aufbau. Monatszeitschrift, 1945-1958.
Sonntag. Kulturpolitische Wochenzeitung, 1946-1990.



Berlin, April 2006 Dr. Susanne Knoblich / Kerstin Bötticher

Bestandssignatur
C Rep. 960

Kontext
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> C Bestände (Ost-) Berliner Behörden bis 1990 >> C 7 Kammern und Körperschaften, Parteien, Organisationen und Vereine >> C 7.1 Stiftung Parteien und Massenorganisationen der DDR - Bezirk Berlin >> C 7.1.2 Andere Parteien und Massenorganisationen - Bezirksorganisationen Berlin

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Letzte Aktualisierung
22.08.2025, 11:21 MESZ

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