Ostensorium

Schaugefäß für Reliquien des hl. Jakobus d.Ä.

Die Besonderheit dieses Ostensoriums ist die sekundäre Verwendung von zwei geschnittenen fatimidischen Bergkristallen – einer zylindrischen Vase und einer Schachfigur – als Schaugefäße. Während das untere Behältnis heute leer ist, enthält das obere einen Gewebeabschnitt sowie eine Pergamentcedula mit der Aufschrift "Jacobus maj."; die Reliquie selbst fehlt. Die vertikale Anordnung der beiden Steinschnitte bedingt die ungewöhnliche Form des von einer rundplastisch gegossenen Figur des hl. Jakobus d.Ä. im Pilgergewand bekrönten Reliquiars. Die seitlichen Befestigungslaschen der beiden Bergkristalle sind mit vier aus gleicher Form gegossenen Zierappliken besetzt, deren in Drachenköpfen auslaufendes Groteskenwerk südniederländischer Prägung bereits ausgeprägte Rollwerkmotive zeigt und daher in die Mitte des 16. Jahrhunderts datiert werden kann. Lothar Lambacher

Schaugefäß für Reliquien des hl. Jakobus d.Ä. | Fotograf*in: Saturia Linke / Rechtewahrnehmung: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin

Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

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Standort
Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin, Deutschland
Inventarnummer
1937,23
Maße
Höhe x Durchmesser: 31,8 x 12,1 cm
Material/Technik
Kupferlegierung, vergoldet; Steinbesatz; Bergkristall

Klassifikation
Sakrales Gerät (Objektgattung)

Ereignis
Herstellung
(wo)
Spanien
(wann)
Mitte 16. Jahrhundert

Rechteinformation
Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin
Letzte Aktualisierung
14.04.2025, 08:09 MESZ

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Objekttyp

  • Ostensorium

Entstanden

  • Mitte 16. Jahrhundert

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