Bestand
Maria Grosch (1879 - 1940), Kaufmannstochter, Offiziers- und Arztgattin (Bestand)
Bestand N 10, 1890 - 1926 (40VE),
Findbuch
Form und Inhalt: LebensdatenMaria
Westphal (d.i.: Emma Amalie Maria Westphal) wurde am 31.12.1879 in Bergisch
Gladbach als j�ngste Tochter, siebtes und letztes Kind von Johann
Friedrich Philipp und Sophie Friederike Caroline Elise Christiane Westphal,
geb. von Oven geboren. Johann Friedrich Philipp Westphal (geb. 1835), aus
Duisburg stammend, kam 1865 nach Bergisch Gladbach und trat als
kaufm�nnischer B�rochef bei der Firma J. W. Zanders
ein, wo er sich bis zum kaufm�nnischen Leiter und Teilhaber
hocharbeitete. Er stand in besonderem Verh�ltnis sowohl zu
Richard und Maria Zanders als auch zu seinem Mitarbeiter, dem technischen
Leiter August Lenssen. Ende 1890 schied er aus der Firma aus. Westphal trat
als Prokurist in die Firma H. K�ttgen & Cie. ein. Danach trat
er u.a. in die Leder-Treibriemen-Fabrik Hubert M�nch in der
Wilhelmstra�e in Bergisch Gladbach ein. Westphal war
�ber 40 Jahre lang Stadtverordneter, sp�ter 17 Jahre
lang Beigeordneter der Stadt Bergisch Gladbach. Bis zu seinem Tode 1915
�bte er das Amt des Kirchmeisters der evangelischen Gemeinde
Bergisch Gladbach aus. Friedrich Westphal war dar�ber hinaus
jahrelang im Kreisausschuss t�tig, wo er an der Neuordnung der
Kreissparkasse beteiligt war und sich als Kommissar der Alters- und
Invalidenversicherung widmete.Die Familie Westphal wohnte in Heidkamp in
einer heute noch stehenden kleinen Villa an der Bensberger Stra�e
66.Durch die Heirat der T�chter aus der Ehe Westphal steht die
Familie Westphal u.a. mit folgenden bedeutsamen Personen Bergisch Gladbachs
in verwandtschaftlicher Beziehung: Eine Schwester von Maria Westphal, Martha
Margaretha Viktoria (genannt: �Tetta�), war mit dem
Offizier und Kaufmann Richard Adolf Robert Feiber verheiratet. Der Nachlass
des Sohnes, der aus dieser Ehe hervorging, gelangte ebenfalls ins
Stadtarchiv Bergisch Gladbach (N 2). Eine weitere Schwester Maria Westphals,
Luise Maria Elisabeth, war mit dem Fabrikbesitzer Paul K�ttgen
verheiratet. Maria Bianka Johanna Westphal heiratete den Postbeamten
Christian Gottlieb August Krebs aus M�lheim. Der einzigste Sohn
aus der Ehe von Friedrich und Christiane Westphal verstarb im Jahr seiner
Geburt.Maria Westphal selbst war von 1901-1908 mit dem Offizier Curt Malotki
von Trzebiatowski (Infanterie-Regiment Nr. 68) verheiratet. Dieser war von
1899-1901 Milit�rlehrer an der Kadettenanstalt in Bensberg . Nach
dessen Tod 1908 verlobte sie sich im Dezember 1911 mit Dr. med. Ludwig
Johannes Eduard Grosch (* 1875) aus Coburg und heiratete den jungen Arzt
1912.Aus Marias Ehe mit Curt Malotki von Trzebiatowski gingen die beiden
Kinder Irmgard Tugendreich Christiane Maria (*1902) und Johann Friedrich
Curt (*1905) hervor, aus der Ehe mit Ludwig Grosch das Kind Marie-Luise
Margarethe Augusta (*1913), welches bereits am 11. Juni 1927 im Alter von 14
Jahren verstarb.Maria Grosch lebte seit ihrer zweiten Ehe mit Ludwig Grosch
in Coburg. Ende September 1938 kehrte sie nach Bergisch Gladbach
zur�ck und lebte bis zu ihrem Tod im Jahre 1940 im Wohnhaus ihres
Schwagers Feiber (im sog. �Feiber�schen
Haus�) an der Hauptstra�e gegen�ber dem
Gronauer Wirtshaus. Dr. Ludwig Grosch, der in Coburg blieb, starb dort am
25.4.1952.BestandIm M�rz 1990 gelangte der Nachlass durch Frau
Herta Jux ins Stadtarchiv. Wahrscheinlich war der Nachlass Grosch zur Zeit
der �bernahme noch Bestandteil des Nachlasses Feiber und wurde
erst nachtr�glich als eigener Bestand �Malotki von
Trzebiatowski� separiert. Daraus wurde bei der Verzeichnung der
Nachlass �Maria Grosch�. Vor der Verzeichnung fand der
Bearbeiter die Unterlagen bereits in beigefarbenen, mit Bleistift
beschrifteten Mappen vorsortiert vor.Hierbei handelt es sich um einen
Briefnachlass. Die Briefe reichen zeitlich von 1890 bis 1936. Sie sind
inhaltlich rein privater Natur und k�nnen als Beispiel
f�r Alltag und Lebensumst�nde einer
gro�b�rgerlichen Familie dienen. �ber die
Briefe wird der Kontakt zu den getrennt voneinander lebenden
Familienmitgliedern aufrecht erhalten.Die meisten Briefe sind an Maria
Westphal, sp�ter Malotki von Trzebiatowski bzw. Grosch
gerichtet.Eine ganze Anzahl von Briefen sind an Irmgard Malotki von
Trzebiatowski, der Tochter aus der ersten Ehe Maria Westphals mit Curt
Malotki von Trzebiatowski, gerichtet. Von ihr stammen auch einige
Kassahefte, die sich in diesem Bestand noch befinden.Maria Westphal besuchte
vor ihrer Heirat ein M�dchenpensionat. Die Briefe des Bestandes
aus der Zeit vor 1900 enthalten zum gro�en Teil Briefe von Maria
Westphals Pensionatsbekanntschaften und Freundinnen, nachdem sie das
Pensionat bereits verlassen hatte. In diesen Briefen wird sie oft mit ihrem
Spitznamen �Ulli� angeredet. In diesen
fr�hen Briefen tauchen auch Phantasienamen wie
�W�lfi� /
�W�lfchen�, �Lorenz�
(d.i. Maria Westphal) oder �Waldherr von Braunfels�,
�Warri� und �Bechen� (d.i. Paula
Westphal) auf, die aus der Kindheit und Jugendzeit der
Westphal-T�chter stammen. Aus den Zeichenheften, die sich in
diesem Bestand befinden, geht hervor, dass diese Phantasienamen wohl bei
szenischen Spielen der Kinder verwendet worden sind.Die sp�teren
Briefe stammen meist von Marias Eltern Friedrich und Christiane Westphal
bzw. von ihren Geschwistern. Aus ihnen ist vieles �ber das
Alltagsleben des f�r die Stadt Bergisch Gladbach bedeutsamen
Friedrich Westphal (siehe oben) zu erfahren. Darin liegt die eigentliche
Bedeutung des vorliegenden Bestandes.Aus der Zeit der Ehe Maria Groschs mit
Dr. med. Ludwig Grosch stammen einige Feldpostbriefe. Ludwig Grosch war im
Ersten Weltkrieg als Abteilungsarzt des Reserveregi-ments u.a. in Polen
eingesetzt.Au�er Briefen enth�lt der Bestand unter
anderem einige Zeichenhefte der Geschwister Maria und Paula Westphal sowie
topografische Karten aus dem Besitz von Curt Malotki von Trzebiatowski und
Ludwig Grosch.Am 24.07.2008 brachte ein Herr M�ller-Stox dem
Stadtarchiv Unterlagen der Irmgard Malotki von Trzebiatowski. Dieser fand
sie in dem Haus Bensberger Stra�e 74, das von Irmgard von Malotki
bewohnt wurde. Herr M�ller-Stox betrat das Haus kurz vor seinem
Abriss und fand sie Unterlagen in einer Kiste unter alten Zeitungen
versteckt. M�ller-Stox war Mitarbeiter der AOK, in deren Eigentum
das Grundst�ck Bensberger Stra�e 74
�berging. Das Notizbuch mit den handschriftlichen Gedichten und
Versen, die Bleistiftzeichnungen und Skizzenb�cher der
Westphal-T�chter, einige Fotos und eine Handvoll Briefe an
Irmgard Malotki und Maria Grosch wurden dem Bestand
zugeordnet.Au�erdem wurden dem Bestand noch die Briefe an Maria
Grosch, geb. Westphal beigef�gt, die sich bei den Unterlagen des
Bestandes Feiber (N 2) befanden. Dies waren etwa 20 Briefe aus der Zeit von
1895-1929.VerzeichnungDer Briefnachlass wurde bei der
Erschlie�ung nach Empf�ngern sortiert, in eine
chronologische Reihenfolge gebracht und jahrweise geb�ndelt.Der
Brief von Maria Grosch an ihre Tochter Irmgard vom 25.11.1924 lag
unge�ffnet vor.Aus folgenden Jahren sind keine Briefe
�berliefert: An Maria Grosch, geb. Westphal: 1892-1893, 1917,
1930-1931, 1934. - An Irmgard Malotki: 1919-1923. Die
Briefh�ufigkeit bestimmter Jahre ist ganz unterschiedlich: Es
gibt Jahre, aus denen verh�ltnism��ig viele
Briefe �berliefert sind, aus anderen Jahren dagegen sind in
diesem Bestand nur ein paar Briefe, in einigen F�llen sogar nur
zwei oder drei Briefe vorhanden. Dies l�sst vermuten dass ein
Teil der Briefe entweder abhanden gekommen ist oder noch an anderer Stelle
aufbewahrt wird. Da bereits im Bestand Feiber (N 2) eine Gro�zahl
von Briefen aus der Familie Westphal, die wohl auch teilweise dem Bestand
Friedrich Westphal (N 14) zugeordnet werden m�ssen, vorgefunden
wurden, ist wohl eher ersteres der Fall.Verweis auf andere
Best�nde mit Bezug zur Familie Westphal und Malotki von
TrzebiatowskiEinige Fotos zu Friedrich Westphal und seiner Familie befinden
sich in der Sammlung Saffran unter dem Klassifikationspunkt Fotosammlung
Feiber. Weitere Archivalien siehe in: R 7/28/1 und S 7/158.Nachlass N 2
Richard FeiberNachlass N 14 Friedrich WestphalBearbeiter: Michael
KrischakJuli / August 2004Nachtr�ge: August 2008
- Reference number of holding
-
N 10
- Context
-
Stadtarchiv Bergisch Gladbach (Archivtektonik) >> Nachlässe von Privatpersonen
- Date of creation of holding
-
1860-1996
- Other object pages
- Delivered via
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
06.03.2025, 6:28 PM CET
Data provider
Stadtarchiv Bergisch Gladbach. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1860-1996