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Familienforschung als unentbehrliche Orientierungshilfe rationaler Familienpolitik

'In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat sich in Deutschland eine förmliche und explizite Familienpolitik mit einem differenzierten Instrumentarium als ein relativ fest etabliertes Ziel-Mittel-System im gesellschaftspolitischen Handlungsfeld herausgebildet. Sie ist zugleich in ihren wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Grundlagen deutlich gefestigt worden. Schon seit 1968 bilden u.a. in mehrjährigen Abständen vorgelegte 'Familienberichte' - seit dem Zweiten Familienbericht von 1975 von einer unabhängigen Sachverständigenkommission erstellt und mit einer Stellungnahme der Bundesregierung verbunden - wichtige Orientierungsgrundlagen für den Ausbau einer auf möglichste Rationalität bedachten familienbezogenen Gesellschaftspolitik; auf Länder- und Gemeindeebene werden sie teilweise durch entsprechende Analysen regional ergänzt. Angesichts des Wandels von Familienstrukturen gilt es, die tendenziell differenzierter gewordenen Adressatengruppen familienpolitischer Interventionen problembezogen in den Blick zu nehmen. Auf Bundesebene hat dabei das Familienministerium, das im vergangenen Herbst auf sein 50-jähriges Bestehen zurückblicken konnte, - wenn auch mit im Zeitablauf unterschiedlichen Verknüpfungen mit benachbarten politischen Sachbereichen und gegenwärtig als Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend - einen inzwischen festen Standort gewonnen. Und wenn es richtig ist, dass das Thema Familie und Familienpolitik im neuen Jahrhundert sogar ein 'Megathema' werden könnte, wird ein auf die damit verbundenen Sachaufgaben bezogenes Ministerium in der Organisationsstruktur zumindest der Bundesregierung auf absehbare Zeit kaum weg zu denken sein. In der Entwicklung der Familienpolitik als gesellschaftspolitischer Querschnittsaufgabe, die nicht nur in ihrer Verbindung mit dem Bundesfamilienministerium, sondern auch weit über dessen unmittelbares heutiges Aufgabenspektrum hinausreichend zu sehen ist und neben der Länder- und Kommunalebene in Ansätzen auch auf der EU-Ebene einen Platz gefunden hat, zeichnen sich eine Reihe von Themenfeldern ab, die neben einer historischen Kontinuität der Familienpolitik auch Wandlungen deutlich machen. Diese sind ohne die vielfältigen familienwissenschaftlichen Orientierungshilfen im Bereich der Familienforschung kaum vertieft zu verstehen. Im Folgenden seien in der gebotenen Kürze - ohne Anspruch auf Vollständigkeit, so z.B. ohne Berücksichtigung der Familienrechtsgestaltung - zehn Themenbereiche bzw. Brenn- oder Schwerpunkte mit daran anknüpfenden Diskussionssträngen herausgeblendet, die die Konturen des familienpolitischen Prozesses und der ihn mehr oder minder auch begleitenden familienwissenschaftlichen Diskussion kennzeichnen und bei denen zugleich einige übergreifende Zusammenhänge sichtbar werden können, die sich für die künftige Entwicklung als bedeutsam erweisen. Dabei sei auch versucht, an ausgewählten Beispielen bestimmte 'Erfahrungssätze' zum Stellenwert von Familie und Familienpolitik festzuhalten oder doch zumindest zur Diskussion zu stellen.' (Textauszug)

Familienforschung als unentbehrliche Orientierungshilfe rationaler Familienpolitik

Urheber*in: Wingen, Max

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Alternative title
Family research as an essential orientation aid for rational family policy
Extent
Seite(n): 7-20
Language
Deutsch
Notes
Status: Veröffentlichungsversion

Bibliographic citation
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid(Familienforschung 2004/1)

Subject
Sozialwissenschaften, Soziologie
Soziologie, Anthropologie
Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik
Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Bundesrepublik Deutschland
Familienpolitik
Familienforschung
deskriptive Studie

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Wingen, Max
Event
Veröffentlichung
(where)
Deutschland
(when)
2004

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-201813
Rights
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Last update
21.06.2024, 4:27 PM CEST

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  • Zeitschriftenartikel

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  • Wingen, Max

Time of origin

  • 2004

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