Urkunden
Eine kaiserliche Kommission aus den kaiserlichen Räten Franz Konrad von Siggingen zu Landstall und Königsberg und Georg Ilsung zu Tratzberg, Landvogt in Ober- und Niederschwaben und Vogt zu Neuburg am Rhein, schlichtet die Streitigkeiten zwischen Friedrich [V.] Graf von Oettingen[-Wallerstein] und Ludwig [XVI.] Graf von Oettingen [in Oettingen] auf der einen und Barbara Schenk von Stauffenberg, geborene von Westernach, Witwe des verstorbenen Veit von Scheppach und jetzige Ehefrau von Hans Schenk von Stauffenberg zu Wilflingen, auf der anderen Seite wegen der Rückgabe eigener Güter in Amerdingen, die beim Heimfall des Schlosses nach dem Tod ihres Ehemannes zusammen mit einigen zugehörigen Lehenstücken eingezogen wurden und deren Rückgabe die Grafen von Oettingen ohne vorhergehende Erstattung einiger verloren gegangener Lehenstücke verweigern. Nach beiderseitiger Anhörung wird von der kaiserlichen Kommission folgender Vergleich abgeschlossen: (1) Verleihung des Schlosses Amerdingen mit allen seinen Zugehörungen, Rechten und Gerechtigkeiten, Lehenstücken und Gütern an die Brüder Albrecht Schenk, Werner Schenk, Hans Schenk, Georg Schenk, Wilhelm Schenk und Sebastian Schenken von Stauffenberg, alle zu Wilflingen, und alle ihre Erben als rechtes Mannlehen. (2) Erfüllung der Lehenpflicht gegenüber den Grafen von Oettingen durch Hans Schenk von Stauffenberg als Besitzer und Lehenträger seiner Brüder. (3) Wiedererstattung der verloren gegangenen Lehenstücke durch Hans Schenk von Stauffenberg durch eigene Güter im Dorf Amerdingen, die zu Lehen gemacht und im neuen Lehenbrief genannt werden sollen. (4) Bezahlung von 12500 fl rh durch Hans Schenk von Stauffenberg und seine Brüder als Kaufgeld an die Grafen von Oettingen, von denen 10000 fl bei der Einsetzung in die Herrschaft Amerdingen an Christi Himmelfahrt zu bezahlen sind und über die übrigen 2500 fl ein Schuldbrief ausgestellt wird, der ein halbes Jahr nach der Einsetzung abgelöst werden soll. (5) Gegenseitiger Vergleich der Ansprüche wegen der Nutzung der Lehengüter nach dem Tod von Veit von Scheppach durch Barbara Schenk von Stauffenberg und wegen der von den Grafen von Oettingen beim Heimfall des Lehens eingezogenen eigenen Güter. (6) Klärung der Missverständnisse über die Obrigkeit in der Herrschaft Amerdingen, die Hochgerichtsbarkeit wird von den Grafen von Oettingen ausgeübt, die Niedergerichtsbarkeit von den Schenken von Stauffenberg. (7) Beschränkung des Jagdrechtes der Schenken von Stauffenberg auf Füchse, Hasen und kleines Weidwerk, die Jagd auf Rehe und Wildschweine darf auf Revers erfolgen. (8) Zuteilung des umstrittenen Ackers am Ochsenhau an die Grafen von Oettingen, die Schenken von Stauffenberg können aber ihre Schweine auf diesen Acker treiben. (9) Wiederzulassung der Kinder des verstorbenen Hans Flechsner durch Hans Schenk von Stauffenberg auf ihren Hof. (10) Verschonung der Kinder des verstorbenen Adam Schretzhaimer wegen ihrer noch ausstehenden Schulden durch Hans Schenk von Stauffenberg vor unbilligen Beschwerden.
- Archivaliensignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Dep. 38 T 1 Nr. 309
- Alt-/Vorsignatur
-
II Amerdingen e 28
- Sprache der Unterlagen
-
Deutsch
- Sonstige Erschließungsangaben
-
Ausstellungsort: Augsburg
Siegler: Aussteller
Überlieferungsart: Ausfertigung
Siegelbeschreibung: Unbekannte Zahl von Siegeln: Alle abgegangen.
Besonderheiten: Libell, 4 Blatt.
- Kontext
-
Gf. und Frh. Schenk von Stauffenbergische Archive: Urkunden >> Amerdingen
- Bestand
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Dep. 38 T 1 Gf. und Frh. Schenk von Stauffenbergische Archive: Urkunden
Oettingen in Oettingen, Ludwig XVI. zu; Graf, 1508-1569
Oettingen-Wallerstein, Friedrich V. zu; Graf, 1516-1579
Schenk von Stauffenberg, Albrecht; (Wilflinger Linie), -1593
Schenk von Stauffenberg, Barbara; (Wilflinger Linie)
Schenk von Stauffenberg, Hans; (Amerdinger Hauptstamm), Hofbeamter, -1582
Schenk von Stauffenberg, Sebastian; (Nebenlinie Bach), Forstmeister, Landvogt, -1590
Schenk von Stauffenberg, Werner; Deutschordenskomtur, Mainau
Schenk von Stauffenberg, Wilhelm; (Katzensteiner Nebenlinie), -1587
Scheppach, von; Veit, der Ältere
Schretzhaimer; Adam, Kinder (Amerdingen DON)
Siggingen, von; Franz Konrad, zu Landstall und Königsberg
Tratzberg, zu; Georg Ilsung
Amerdingen DON; Flurnamen
Amerdingen DON; Güter
Amerdingen DON; Herrschaft; Heimfall und Einzug des Lehens
Amerdingen DON; Herrschaft; Hoch- und Niedergerichtsbarkeit
Amerdingen DON; Herrschaft; Jagdrechte
Amerdingen DON; Herrschaft; Schloss
Augsburg A (Ausstellungsort)
Deutsches Reich; kaiserliche Kommissionen
Deutsches Reich; kaiserliche Räte
Ober- und Niederschwaben; Landvögte
Wilflingen, Langenenslingen BC
Füchse
Hasen
Hochgerichtsbarkeit
Libelle
Niedergerichtsbarkeit
Rehe
Schlösser
Schuldbriefe
Weidwerk
Wildschweine
- Weitere Objektseiten
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
17.01.2023, 15:07 MEZ
Objekttyp
- Urkunden
Beteiligte
- Gesamtarchiv Schenk von Stauffenberg
Entstanden
- 1566 Mai 8
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Wilhelm [IV.] Graf zu Oettingen[-Wallerstein], kaiserlicher Kämmerer und oberster Hof- und Landjägermeister, belehnt als ältester regierender Graf und Lehenträger der Grafschaft Oettingen Johann Sigismund Schenk von Stauffenberg mit dem hinteren und vorderen Steinhaus in Amerdingen, so weit der Graben reicht, den Vorhöfen, Scheunen und Ettern, dem oberen Baumgarten, der Fischgrube und mit weiteren Gütern und Stücken in Amerdingen als Mannlehen, die von der Grafschaft Oettingen zu Lehen rühren und deren Bebauer, Anstößer und Zinsleistungen genannt werden.
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Franz Albrecht Fürst zu Oettingen-Spielberg, kaiserlicher Geheimer Rat und Kämmerer, belehnt nach dem Tod von Ignatius Graf zu Oettingen-Wallerstein als ältester regierender Graf und Lehenadministrator der Grafschaft Oettingen nach dem Tod von Adam (Philipp Adam Sigmundt) Schenk Freiherr von Stauffenberg seinen Bruder Karl Christof (Sebastian Karl Christoph) Schenk Freiherr von Stauffenberg mit dem hinteren und vorderen Steinhaus in Amerdingen (Ammertingen), so weit der Graben reicht, den Vorhöfen, Scheunen und Ettern, dem oberen Baumgarten, der Fischgrube und mit weiteren Gütern und Stücken in Amerdingen als Mannlehen, die von der Grafschaft Oettingen zu Lehen rühren und deren Bebauer, Anstößer und Zinsleistungen und Anstößer genannt werden. Alle diese Güter und Rechte werden Karl Christof Schenk Freiherr von Stauffenberg nach dem Lehenrecht der Grafschaft Oettingen verliehen, der durch seinen Vogt Michael Thurner aus Amerdingen schwört, seiner Lehensherrschaft treu zu sein, Schaden von ihr abzuwenden, ihren Nutzen zu fördern und sich wie ein guter Lehensmann gegenüber seinen Lehensherren zu verhalten, deren Rechte nicht eingeschränkt werden.
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