Säbel

Säbel mit Scheide

Säbel mit fast gerader, am Ende zweischneidiger Klinge. Die Griffschalen in Vogelkopfform sind aus abgekantetem Elfenbein. Die abwärts gebogene Parierstange mit blattförmigen Enden aus vergoldetem Silber ist graviert und ziseliert. Auf der Vorderseite ziert ein Passmedaillon mit Füllwerk aus kleinen punzierten Rosetten die Parierstange. Auf der überwiegend glatten, mit einer Punktleiste eingefassten Gegenseite des Medaillons ist eine Mittelrosette zu erkennen, die in den Spitzen des Mitteleisens ebenfalls kleine Rosetten aufweist.

Die Scheide aus Holz ist mit rotem Samt überzogen.

Das Mundblech und das Ortband mit kleinem Schleppeisen aus Silber sind vergoldet, graviert, ziseliert und z. T. durchbrochen. Vorder- und Rückseite der Scheidenbeschläge sind jeweils unterschiedlich verziert: Vorne geben sich symmetrisch angeordnete blütenförmige Medaillons mit Rankenwerk und zwei Tulpen zu erkennen. Zwischen ihnen bilden kleine punzierte Rosetten ein dichtes Füllwerk

Auf der überwiegend glatten, mit einer Punktleiste eingefassten Gegenseite finden sich die jeweils der Vorderseite entsprechenden, hier mit kleinen Rosetten gefüllten Medaillons. Zwei Zwingen aus vergoldetem Silber mit Öse und Ring bilden den weiteren Schmuck. Vorne sind diese blattartig geformt und mit Ranken und Rosetten verziert. Dagegen gibt sich die bandförmige Rückseite dekorlos.

Bereits im 16. Jahrhundert beeinflusst die Säbelform die Entwicklung des europäischen Schwertes, was sich besonders nachhaltig auf die polnischen, ungarischen und rumänischen Blankwaffen auswirken sollte. Dagegen übernehmen die Osmanen jenen im 17. Jahrhundert aufgekommenen und weitverbreiteten polnisch-ungarischen »Karabela« genannten Griff in Form eines Vogelkopfes - eine Form, die wiederum ihren Ursprung im Persischen hat.

Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 184, Kat. 126.

Fotograf*in: Thomas Goldschmidt

CC0 1.0 Universal

Location
Badisches Landesmuseum, Karlsruhe
Collection
Türkenbeute
Inventory number
D 34
Measurements
Länge: 94.0 cm (Gesamt)
Länge: 81.0 cm (Klinge)
Material/Technique
Elfenbein; Silber; Holz; Samt; Stahl; vergoldet; graviert; ziseliert; gepunzt

Event
Herstellung
(where)
Osmanisches Reich
(when)
17. Jh.

Rights
Badisches Landesmuseum
Last update
12.07.2024, 10:57 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Säbel

Time of origin

  • 17. Jh.

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