Säbel

Säbel mit emailliertem Griff

Der Säbel weist eine gekrümmte, einschneidige, gegen die Spitze sich verbreitende, zweischneidige Klinge auf, die einen deutlich ausgeprägten Mittelgrat besitzt.

Der gerade ausgerichtete, zur Mitte leicht anschwellende Griff endet in einem kugelförmigen Knauf, auf dem eine weitere kleine Kugel aufsitzt. Der Griff ist samt Griffband, Knauf und Parierstange vollständig mit blauem und weißem Emaille verziert.

Einem Eintrag im alten Inventarbuch zufolge soll es sich hier um einen »maurischen Säbel« handeln. Doch die Verwendung von reichlich Emaille verweist weniger auf den Maghreb als auf die hohe Goldschmiedekunst Siebenbürgens (Rumänien). Die Anwendung dieser Technik an einem eher europäisch anmutenden Griff in Kombination mit einem traditionell gekrümmten osmanischen ist ein Beispiel für den fruchtbaren Kulturaustausch zwischen Siebenbürgen und der Hohen Pforte in Istanbul, der das Fürstentum als Vasallenstaat ab 1541 bis um 1690 unterstand. Für die Goldschmiedekunst Siebenbürgens war neben der Verwendung von zahlreichen Türkissteinen vor allem eine erlesene Emailkunst kennzeichnend.

Bereits im 16. Jahrhundert beeinflusst die Säbelform die Entwicklung des europäischen Schwertes, was sich besonders nachhaltig auf die polnischen, ungarischen und rumänischen Blankwaffen auswirkt.

Standort
Badisches Landesmuseum, Karlsruhe
Sammlung
Türkenbeute
Inventarnummer
G 171
Maße
Länge: 93.0 cm
Material/Technik
Email ; geschmiedet; emailliert

Ereignis
Herstellung
(wo)
Ungarn
(wann)
Mitte 17. Jh.

Rechteinformation
Badisches Landesmuseum
Letzte Aktualisierung
12.07.2024, 10:56 MESZ

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Objekttyp

  • Säbel

Entstanden

  • Mitte 17. Jh.

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