Bestand
Predigerseminar Rotenburg (Bestand)
Beschreibung: Am 4. Mai 1967
weihte Landesbischof D. Dr. Lilje das Predigerseminar Rotenburg
feierlich ein. Grundsätzlich verstand sich dieses als "Brücke zwischen
Theorie und Praxis": Einerseits sollten die praktischen Erfahrungen
aus dem ersten Vikariatsjahr theologisch verarbeitet und kritisch
durchdacht, anderseits die eigenen theologischen Kenntnisse in
Hinsicht auf die Praxis umgesetzt und an ihr gemessen werden.
Methodisch sollte dies durch eine enge Bindung der Kandidaten an das
Seminar - sie und ihre Familien wohnten deshalb dort - und durch
Gemeindenähe erreicht werden (vergleiche Nr. 5).
Die
Vikariatsleiter der Region Rotenburg brachten dieses "besondere
pädagogische Konzept" mit ins Spiel, als im Herbst 1984 die Schließung
des Seminars zum 1. Januar 1988 bekannt wurde (vergleiche Nr. 26). Die
Verlegung des Seminarbetriebes zum genannten Zeitpunkt nach Celle
konnte allerdings nicht verhindert werden.
Das
Predigerseminar Rotenburg bereitete also den Theologennachwuchs nur 20
Jahre auf späteres Wirken und auf die Zweite Theologische Prüfung vor.
In der Amtszeit des Studiendirektors Ludolf Ulrich 1973-1980
beherbergte es insgesamt 86 Kandidaten (vergleiche Rotenburger Zeitung
vom 19. Januar 1981). Ebenso wie sein Vorgänger Martin Voigt (ab 1967)
und sein Nachfolger Christian Steinwede (bis 1987) war Ulrich nicht
nur Ausbildungsleiter und seelsorgender Vertrauter der Rotenburger
Vikare, sondern durch die Mitgliedschaft in der
Studiendirektorenkonferenz auch eng mit der Gestaltung der
Theologenausbildung in der Hannoverschen Landeskirche in der Zeit
zwischen Erster und Zweiter Prüfung verbunden (vergleiche Nr. 14/15).
Über Form und Inhalt der Ausbildung (vergleiche Nr. 5-13) gab es aber
zwischen den jungen Theologen und der Kirchenleitung immer wieder
Differenzen, worüber auch die Konferenzprotokolle Auskunft
geben.
In seiner Leitungsfunktion wurde der Studiendirektor
von einem Studieninspektor unterstützt. Die Oberaufsicht führte ein
Kuratorium, in dem auch ein Vertreter des Landeskirchenamtes saß
(vergleiche Nr. 2). Für die Gestaltung des Seminarlebens hatten die
Kandidaten selbst zu sorgen - zusammengeschlossen in einem Konvent, um
diese Aufgabe auch erfüllen zu können (vergleiche Nr. 4).
Bestandsgeschichte: Die
vorliegenden Akten der Seminarleitung sind dem Landeskirchlichen
Archiv im Februar 1989 übergeben worden. Weiters Material befindet
sich in den Generalakten des Landeskirchenamtes über das Seminar
Rotenburg bzw. in denen, die sich umfassend mit den Predigerseminaren
der Landeskirche befassen.
Der Bestand ist 1995 geordnet
und verzeichnet worden. Dabei wurde die alte Aktenordnung weitgehend
beibehalten, Akten ohne Signatur wurden sinngemäß in diese Ordnung
eingearbeitet. Bei der vorhergehenden notwendigen Kassation von
Aktenstücken sind die geltenden Ordnungen eingehalten
worden.
Zusatzinformationen:
Abgeschlossen: ja
Zusatzinformationen: vollständig
verzeichnet
- Bestandssignatur
-
E 45
- Umfang
-
0,5 lfd. M.
- Kontext
-
Landeskirchliches Archiv Hannover (Archivtektonik) >> Gliederung >> Landeskirchliches Archiv >> E - Einrichtungen der Landeskirche, Werke, Vereine
- Bestandslaufzeit
-
1965-1988
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
01.04.2025, 13:47 MESZ
Datenpartner
Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1965-1988