Bestand
Beerdigungsinstitut Kröger GmbH (Bestand)
Verwaltungsgeschichte/biographische Angaben: Findbuch: 6 Archiveinheiten (1980-2003)enthält v.a.: Fotoalben; Überführung der sterblichen Überreste von Béla Bartók von Cherbourg über Paris, Kehl, München und Wien nach Budapest 1988
Vorwort: 1 BESTANDSGESCHICHTE1.1 ZUGANG IN DAS STADTARCHIVDie Unterlagen der Firma Bestattungsinstitut Kröger GmbH wurden dem Stadtarchiv am 11.1.2016 vom Gründer und langjährigen Inhaber Helmut Kröger zur dauerhaften Archivierung übergeben (Accession 1191). Ein Archivvertrag wurde geschlossen.1.2 ORDNUNG UND VERZEICHNUNGDer Bestand enthält 6 Archiveinheiten der Jahre 1980 bis 2003. Er wurde im Februar 2016 von Michael Korn mittels des Programms Augias-Archiv 9.1 verzeichnet. 1.3 WERTERMITTLUNG UND KASSATIONVernichtet wurden keine Unterlagen.1.4 ABGABEN AN ANDERE BESTÄNDE BZW. ARCHIVEInsgesamt vier DVDs mit Filmaufnahmen der Überführung der sterblichen Überreste von Béla Bartók (siehe SN 126/5) wurden in die AV-Sammlung des Stadtarchivs aufgenommen. Abgaben an andere Archive wurden nicht gemacht.1.5 ERHALTUNGSZUSTAND, TECHNISCHE BEHANDLUNG UND LAGERUNGDer Erhaltungszustand der Archivalien ist durchweg gut. Konservatorische Probleme werden langfristig die teils säurehaltigen Papiere sowie die Fotos verursachen. Insbesondere die beiden ältesten Alben (SN 126/1-2) sind konservatorisch angegriffen. Restaurierungsmaßnahmen sind derzeit nicht erforderlich.Die Unterlagen werden in säurefreie, alterungsbeständige und mit Calciumcarbonat gepufferte Kartons und Mappen umgebettet. 2 BESTATTUNGSINSTITUT KRÖGER GMBH Am 1. August 1980 gründete Helmut Kröger, der bis dahin als Handelsvertreter im Bestattungswesen tätig gewesen war, sein eigenes Bestattungsinstitut in Mülldorf, Bonner Str. 122. In der Firma arbeiteten zunächst seine Ehefrau und seine Schwes-ter mit, später auch weitere Personen. Der Gros seiner Kunden setzet sich in den ersten Jahren vornehmlich aus Personen zusammen, die nach Sankt Augustin zugezogen waren. 1988 erhielt die Firma den prestigeträchtigen Auftrag, die sterblichen Überreste des 1945 im amerikanischen Exil gestorbenen ungarischen Komponisten Béla Bartók auf dem Landweg von Cherbourg über Paris und Wien nach Budapest zu überführen. Dieser ganz besondere Leichentransport ist in einem eigenen Album (SN 126/5) detailliert dokumentiert, zudem gibt es umfangreiches Filmmaterial (siehe AV-Sammlung). In der Folge nahm das Geschäft der Firma nicht nur im Raum Sankt Augustin einen nennenswerten Aufschwung, sondern auch im damaligen Ostblock. Zunächst wurden Überführungen aus Ungarn nach Deutschland durchgeführt, danach auch aus Polen, Rumänien, der Tschechoslowakei, dem zerfallenden Jugoslawien und Russland. Als Zielländer kamen die Niederlande, Belgien und England hinzu. Als erster westlicher Bestatter neben den staatlichen Monopolen gründete Herr Krö-ger 1988/1989 eine Zweigniederlassung in Ungarn, die viele Jahre bestand. 1992 konnte mit der Villa Bonner Str. 96 erstmals Gebäudeeigentum erworben wer-den, in die die Firma bald umzog. Eine eigene Trauerhalle/Kapelle kam 1994 hinzu, die unter anderem mit Werken der ungarischen Künstlerin Zsusa Rakk ausgestattet wurde. 1993 begann die Zusammenarbeit mit dem Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsor-ge, für den die Firma Kröger vielfältige Arbeiten insbesondere im ehemaligen Ost-block übernahm. Die Firma Kröger war auch für andere ungewöhnliche Aktionen zu gewinnen, so beteiligte man sich etwa 1999 an einer Krimilesung oder hielt Konfirmandenunterricht im Bestattungsinstitut ab. In der afghanischen Gemeinde im Großraum Köln/Bonn erwarb sich die Firma einen guten Ruf und war Mitinitiatorin des muslimischen Teils auf dem Mendener Friedhof.2003 wurde das Haupthaus renoviert, bevor es an die Familie Faßbender zunächst vermietet und dann mit der Firma verkauft wurde. Die Familie betreibt die Firma noch heute. Die Tätigkeit der Firma hat Herr Kröger in fünf umfangreichen und meist gut beschrifteten Fotoalben dokumentiert, die den Kern des Bestandes SN 126 bilden. 3 AUFBAU DES FINDBUCHES3.1 AUFBAU DER ANGABEN ZU DEN JEWEILIGEN ARCHIVEINHEITENDie Angaben zu den einzelnen Archiveinheiten beginnen mit der Signatur (Bestandskürzel "SN 126" sowie laufender Nummer). Ferner wird die jeweilige Laufzeit angegeben. Die Laufzeit der Archiveinheiten umfasst den Zeitraum ihrer Entstehung.Darunter wurde der Titel gesetzt, der den Inhalt der Archiveinheiten wiedergibt.Ergänzt werden die Titel durch folgende Vermerke:Enthält: für die Auflistung des gesamten InhaltsEnthält vor allem (v.a.): für die Auflistung des inhaltlichen Schwerpunkts3.2 NUTZUNG UND SPERRFRISTENDie Benutzung der hinterlegten Archivalien durch Dritte richtet sich laut Archivvertrag nach der Benutzungsordnung des Stadtarchivs Sankt Augustin vom 1.5.2006 in ihrer jeweils geltenden Fassung. Die Anwendung datenschutzrechtlicher Sperrfristen war nicht erforderlich.3.3 ZITIERWEISEZu zitieren sind die Archiveinheiten unter Voranstellung des Archivs mit Angabe der entsprechenden Signatur, z.B. "Stadtarchiv Sankt Augustin, SN 126/3". 3.4 WEITERFÜHRENDE LITERATUR UND ERGÄNZENDE BESTÄNDELiteratur oder weitere Bestände zur Tätigkeit des Bestattungsinstituts Kröger sind nicht bekannt. Sankt Augustin, im Februar 2016Michael KornStadtarchivar
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SN 126
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Stadtarchiv Sankt Augustin (Archivtektonik) >> SN: Sammlungen und Nachlässe
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10.06.2025, 11:08 AM CEST
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