Baudenkmal

Sachgesamtheit Gut Freienhagen; Fuldabrück, Gut Freienhagen 1, Sommerberg, Hof Freienhagen, Gut Freienhagen

Das am linken Ufer der Fulda liegende Gut Freienhagen mit dem aus der Renaissance stammenden Herrenhaus stellt sich als eine von mehreren Seiten umbaute Hofanlage dar. Über die ehemalige, vorgelagerte Wasserfläche und die noch vorhandene Treppenanlage wurde bewusst eine Beziehung zur Fulda hergestellt. Durch ein schmiedeeisernes Tor am Kutschenhaus vorbei gelangt man auf den Hof. Rechterhand befindet sich das Herrenhaus, auf der linken Seite zwei, im Grundriss winkelförmige Giebelhäuser mit anschließenden Wirtschaftstrakten. Die ehemalige landgräfliche und kurfürstliche Hofanlage, das sogenannte "Lustschloss Freienhagen", wurde im frühen 17. Jahrhundert durch Landgraf Moritz erbaut. Ab 1702 unter Landgraf Karl Planungen für eine Umgestaltung von Schloss und Park, nur letztere in Teilen realisiert (barocke Parkanlage mit Terrassen). 1796 unter Landgraf Wilhelm IX. Pläne zur Umgestaltung in einen englischen Landschaftspark, entworfen von Karl Friedrich Schwarzkopf. Von diesen nur die Wegeführung umgesetzt. Ende des 19. Jahrhunderts umfassender Umbau zum einheitlich geplanten und symmetrisch angelegten Gut. Prägender Bestandteil ist das Haupthaus mit der zur Fulda hin gerichteten, in der Hauptachse gelegenen Freitreppe. Das zweigeschossige Gebäude bildet den Mittelpunkt der Hofanlage. Massives Erdgeschoss mit profilierten Fenstergewänden aus Sandstein. Steinernes Hauptportal mit den Wappen der damaligen Besitzer, des Hofmeisters Hans Heinrich Hund und seiner Frau Rebecca von Baumbach. Inschrift mit Datierung: "VIRTUTE INVIDIAM FRANGE. ANNO 1652." Obergeschoss aus Fachwerk mit profiliertem Geschossüberstand, Ende des 19. Jahrhunderts erneuerter Dachaufbau, mittiges Zwerchhaus zwischen zwei kleinen Gauben. Die winkelförmigen Nebengebäude aus dem 19. Jahrhundert aus Backstein gemauert, Satteldächer. Zur Fulda hin auf durchfenstertem Sandsteinsockel. Wirtschaftstrakte mit mittigem Zwerchhaus. Die Giebelhäuser mit regelmäßigem Fachwerk im ersten Ober- und Dachgeschoss, wie die Wirtschaftstrakte mit segmentbogig überfangenen Fenstern, Türen und Toren; Türen mit Oberlicht. Kutschenhaus ebenfalls aus Backsteinmauerwerk, Fenster, Türen und Tore mit Segmentbögen. Der rückwärtige Gebäudeteil im Obergeschoss aus Fachwerk. In den Brüstungsfeldern sichtbar mit gekreuzten Diagonalstreben, darüber Holzverkleidung. Die Sachgesamtheit umfasst die an die Hofgebäude angrenzenden Flurstücke. In südöstlicher Richtung grenzt der ehemalige Park als historische Grünfläche an, zur Fulda gewandt und in der Achse des Haupthauses die historische Wasserfläche des ehemaligen Teichs. Der ausgewiesene Bereich besitzt geschichtliche Bedeutung als ein aus landgräflichem Besitz hervorgegangenes Gut und als eine im Wesentlichen intakte und im späten 19. Jahrhundert einheitlich umgebaute Anlage. Künstlerische Bedeutung kommt der Sachgesamtheit aufgrund der planmäßigen und symmetrischen Anlage des Gutshofs zu. An der Erhaltung des Guts Freienhagen mit ehemaligem Park und trockengelegter historischer Wasserfläche als Sachgesamtheit nach §2 Abs. 1 HDSchG besteht aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen ein öffentliches Interesse.

Gut Freienhagen 1 | Rechtewahrnehmung: Landesamt für Denkmalpflege Hessen

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Location
Gut Freienhagen 1, Sommerberg, Hof Freienhagen, Gut Freienhagen, Fuldabrück (Dennhausen), Hessen

Classification
Baudenkmal

Last update
26.02.2025, 9:25 AM CET

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Object type

  • Baudenkmal

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