Monografie

Trojanische Alterthümer : Bericht über die Ausgrabungen in Troja

Die 1874 bei F.A. Brockhaus in Leipzig erschienenen Publikationen berichten von den ersten drei Grabungsjahren in Hisarlik (1871-1873). Der Wert des Werkes liegt u.a. darin, daß hier Schliemann am Anfang seiner wissenschaftlichen Betätigung greifbar wird, also zu einem Zeitpunkt, an dem er nicht von Persönlichkeiten wie Rudolf Virchow oder Wilhelm Dörpfeld unterstützt und beeinflußt wurde. Der Grabungsbericht erschien unter dem Titel "Trojanische Alterthümer, Bericht über die Ausgrabungen in Troja von Dr. Heinrich Schliemann" am 31. Januar 1874 in einer Auflage von nur 1000 Exemplaren und wurde von Schliemann selbst finanziert. Er wurde zugleich auch in französischer Sprache veröffentlicht. Gleichzeitig erschien, allerdings nur in einer Auflage von ca. 400-500 Exemplaren, der zugehörige Tafelband: " Atlas trojanischer Alterthümer. Photographische Abbildungen zu dem Berichte über die Ausgrabungen in Troja" [→http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schliemann1874]. Beide Werke wurden separat verkauft, der "Atlas" war schon eineinhalb Monate später vergriffen. Der "Atlas" umfaßt 217 großformatige Tafeln, dazu auf 57 Druckseiten Beschreibungen und Erläuterungen zu den abgebildeten Funden und Befunden. Von den damals ca. 100.000 Trojafunden wurden im Atlas ca. 4.000 veröffentlicht, ebenso wie Pläne und Grabungszustände. Der "Bericht über die Ausgrabungen in Troja" ist ein authentisches Dokument. Der Text besteht aus 23 periodischen Niederschriften, die Schliemann selbst "Aufsätze" nennt. Bei diesen "Aufsätzen" handelt es sich um ein- oder zweiwöchige, gelegentlich zeitlich darüber hinausgehende Tätigkeitsberichte, deren Grundlage sicherlich die von Schliemann täglich geführten und heute in der Athener Gennadius-Bibliothek aufbewahrten Grabungstagebücher sind. Eine umfangreiche Einleitung, geschrieben Ende 1873, faßt die Ergebnisse der drei Grabungsjahre zusammen. Der erste Grabungszyklus wurde gekrönt durch das Auffinden des "Schatzes des Priamos". Schliemann sah sich am Ziel seiner Arbeit und wollte die Grabungen in Troja so schnell wie möglich einstellen und die Ergebnisse rasch veröffentlichen. Diese Eile ist an vielen Stellen zu bemerken. So gibt es im Text Unstimmigkeiten und Wiederholungen, im Atlas fällt die unterschiedliche Qualität der Photographien auf, die zudem zum Teil schlecht beschnitten sind und ohne Sorgfalt eingeklebt wurden. Der überwiegende Teil der Atlas-Abbildungen ist in "photographischer Zeichnung" wiedergegeben, also Zeichnungen, die photographisch dokumentiert und in Abzügen reproduziert wurden. Jeder Atlasband kann deshalb als Unikat bezeichnet werden. Die Photoplatten wurden nicht aufbewahrt. Die meisten Aufnahmen und auch die über 100.000 Abzüge wurden von dem Athener Photographen Panagos Th. Zaphyropoulos hergestellt. Es ist überliefert, daß Schliemann 25.000 Abzüge wegen schlechter Qualität ausgeschieden hat, dennoch ist oft auch die Qualität der verbleibenden Abbildungen sehr mangelhaft. Schon ein Jahr nach dem Erscheinen des Atlas wurden zur Bebilderung der englischsprachigen Ausgabe des "Berichtes über die Ausgrabungen in Troja" die photographischen Vorlagen des Atlas für die Herstellung von Stichen verwendet. Literatur: Schliemann, Heinrich. Bericht über die Ausgrabungen in Troja in den Jahren 1871 ‒ 1873. Mit einem Vorwort von Manfred Korfmann, München: Artemis-Verlag, 1990 [Hier wird der Text ungekürzt und im originalen Wortlaut wiedergegeben. 48 ganzseitige Tafeln und 70 einzelne Abbildungen des Originalwerkes werden um 20% verkleinert wiedergegeben] (Signatur UB Heidelberg: 90 A 5511)
Published in 1874 by F.A. Brockhaus in Leipzig these publications report on the first three years of excavations at Hisarlik/Troy (1871-1873). Their value lies in the fact that we meet the author at the beginning of his scientific work at a time when he was not supported and influenced by personalities like Rudolf Virchow or Wilhelm Dörpfeld. The excavation report, published on January, 31, 1874 under the title „Trojanische Alterthümer, Bericht über die Ausgrabungen in Troja von Dr. Heinrich Schliemann“ (Troy and its remains) and printed in 1000 copies only was financed by Schliemann himself and published simualtaneously in French. At the same time the accompanying plates: " Atlas trojanischer Alterthümer ". Photographische Abbildungen zu dem Berichte über die Ausgrabungen in Troja“ [→http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schliemann1874 ] were published and printed in 400-500 copies only. Both publications were sold separately, the "Atlas" ran out of print already one and a half month later. The „Atlas“ contains 217 large-format plates and 57 printed pages with additional descpriptions and annotations. Approximately 4.000 out of approximately 100.000 Troy findings are published in the "Atlas".The „Bericht über die Ausgrabungen in Troja“ is an authentic document. It contains 23 periodical notes, which Schliemann himself called "Aufsätze“ (articles). These are progress reports written on a weekly or two-weekly basis or sometimes at longer intervals. They rely most certainly on his daily excavation diaries which today are kept in the Gennadius Library (Athens). A comprehensive introduction, written at the end of 1873, summarizes the results of three years of excavations at Troy. The first excavation cycle was crowned with success by finding „Priam's Treasure“. Schliemann believed this goal to be reached, wanted to stop the excavations at Troy and to publish the results as soon as possible. This hurry is obvious from the publications. The text contains inconsistency and repetitions. The photographs in the "Atlas" vary in quality, and many of them are cut or pasted in without care. The majority of the illustrations in the "Atlas" is reproduced as "photographic drawings". This means: drawings documented as photographs and reproduced as prints. Each "Atlas" volume is a unique example. The photographic plates did not survive. Most photograps and more than 100.000 copies were made by the Athenian photographer Panagos Th. Zaphyropoulos. Records indicate that Schliemann himself removed 25.000 prints because of their bad quality. However the quality of the remaining illustrations is insufficient. To illustrate the English translation of the „Bericht über die Ausgrabungen in Troja“ the photographic patterns of the "Atlas" were used to produce engravings. Literature: Schliemann, Heinrich. Bericht über die Ausgrabungen in Troja in den Jahren 1871 ‒ 1873. Mit einem Vorwort von Manfred Korfmann, München: Artemis-Verlag, 1990 [Contains the unabridged and original text. 48 plates and 70 illustrations of the original are reproduced 20% reduced in size] (Signatur UB Heidelberg: 90 A 5511)

Trojanische Alterthümer : Bericht über die Ausgrabungen in Troja

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Standort
Universitätsbibliothek Heidelberg
Umfang
LVII, 319 S., Ill.
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg e.V.

Reihe
Archäologische Literatur
UBHD
Druckschriften
Ägäische Archäologie
Heidelberger historische Bestände — digital: Archäologische Literatur

Schlagwort
Ausgrabung

Urheber
Schliemann, Heinrich
Erschienen
Leipzig , 1874

Förderung
Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg e.V.
DOI
10.11588/diglit.957
URN
urn:nbn:de:bsz:16-diglit-9571
Letzte Aktualisierung
13.03.2025, 16:34 MEZ

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Objekttyp

  • Monografie

Beteiligte

  • Schliemann, Heinrich

Entstanden

  • Leipzig , 1874

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