Gliederung
Predigten
Register der überlieferten Predigten von 1867-1934 Genau genommen sind es meist handschriftliche Predigtgedanken und Predigtentwürfe, die sich im persönlichen Nachlass meines Großvaters Wilhelm Röhrig vorfanden. Von ihm selbst wörtlich ausgearbeitet sind nur die ersten drei, also die beiden frühen Predigten und die Beerdigungsabsprache aus dem Jahre 1904. Die Texte der vollständigen Predigten, die aus den zwanziger Jahre stammen, sind Nachschriften von Predigthörerinnen, zum Teil in deren Handschrift, zum Teil in dem Erinnerungsbüchlein „Pastor Wilhelm Röhrig zum Gedächtnis", das nach seinem Tod zum Totensonntag 1934 erschienen ist. Es mag also sein, dass er in der Regel ohne ausgearbeitetes Manuskript frei gepredigt hat und sich dabei auf die vorher niedergelegten Predigtgedanken und die darin erkennbare Gliederung gestützt hat. Diese Stichwortmanuskripte bieten freilich eher einen Einblick in seine Gedankenarbeit bei der Vorbereitung, als dass sie die Endgestalt der Predigt erkennen lassen. Er hat in ihnen viel durchgestrichen und eingefügt, sodass der Leser sich erst einmal selbst zu Recht finden muss. Auch hat er manche selbst geschaffenen Wortkürzel verwandt, die nicht immer leicht zu entziffern sind. Immer gewinnt man jedoch einen Eindruck von der Intensität und Gründlichkeit seiner Predigtvorbereitung. Die einzige von ihm völlig selbst ausgearbeitete spätere Predigt, die sich erhalten hat, ist die Festpredigt zum Hundertjahrgedächtnis der Erhebung Preußens und der Befreiungskriege, die er als Vorsitzender des Presbyteriums am 9. März 1913 in der alten reformierten Kirche zu Elberfeld gehalten hat. Sie ist in dem von ihm herausgegebenen „Reformirten Wochenblatt" (Wbl), Jahrgang 1913, Seite 117-122, abgedruckt worden und wurde auch als Sonderdruck verbreitet. Aus den Hinweisen im Wbl. von 1913 geht hervor, ein Erlass des Evangelischen Oberkirchenrats in Berlin habe bekannt gegeben, ,,dass Seine Majestät, der Kaiser den 10. März für die Hundertjahrfeier der Erhebung Preußens und der Befreiungskriege bestimmt habe. Die kirchliche Feier soll an demselben Tage oder an dem vorhergehenden, also am Sonntag, dem 9. März stattfinden", so Seite 78. Weitere Einzelheiten zu diesem Festgottesdienst finden sich auf Seite 98: ,,Der Reformirte Gesangverein gedenkt, die Festkantate von Fr. Nagler zu singen. Das Niederländische Dankgebet 'Wir treten zum Beten vor Gott den Gerechten' wird mit Orgel- und Musikbegleitung von der Gemeinde gesungen werden, desgleichen das Lied 'Nun danket alle Gott'. Die gedruckte Festordnung des Gottesdienstes, die auch die Gemeindegesänge enthält, wird jedem Besucher des Gottesdienstes eingehändigt werden". Das alles atmet den vaterländischen Geist von deutschnationaler und königstreuer Gesinnung, der offenbar auch im reformierten Protestantismus des Rheinlands zuhause war. Er ist auch in den Blättern des „Reformirten Wochenblattes" jener Jahre gegenwärtig. Man kann ihn auch in den Aufzeichnungen für die Predigten aus den Kriegsjahren und ersten Nachkriegsjahren verspüren. Dass in ihnen gleichzeitig eine biblisch-theologische Ernsthaftigkeit waltet, ist freilich ebenso wenig zu verkennen. Die im Folgenden aufgelisteten 31 Texte sind nicht die einzigen Zeugnisse der Predigttätigkeit von Pfarrer Wilhelm Röhrig. Es liegt noch ein gebundenes Notizbuch vor, das er betitelt hat: ,,Elberfelder Predigten 1899 - ". In ihm hat er Notizen zu seinen Predigten von Mai 1901 bis Mai 1903 eingetragen, freilich oft nur die Daten, die Bibeltexte und das Predigtthema, doch vom 1. Advent 1901 (1. Dezember 1901) bis Himmelfahrt (21. Mai) 1903 in der Regel auch Predigtnotizen. Ferner mag man berücksichtigen, dass Wilhelm Röhrig als Schriftleiter des Reformierten Wochenblattes der reformierten Gemeinde Elberfeld, das jede Woche freitags erschien, fast in jeder Ausgabe die einleitende biblische Andacht geschrieben hat, die seine Art der biblischen Verkündigung für die Gemeinde erkennen lässt, seine Predigt von der „papiernen" Kanzel. Als Beispiel werden hier die vier Folgen einer Besinnung mit der Überschrift „In der Stille" angefügt, die im September 1922 im Wochenblatt zu lesen standen. Er muss die Aufgabe der Schriftleitung bald nach seinem Amtantritt in Elberfeld übernommen. Die erste mir vorliegende Nummer vom 16. Oktober 1903 weist ihn schon als Schriftleiter aus. Er hat diese Verantwortung zum Jahreswechsel 1924/25 endlich in jüngere Hände legen können, in die seines Kollegen lic. Hermann Klugkist Hesse (1884-1949).
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Pfarrer Wilhelm Röhrig
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7NL 188 Pfarrer Wilhelm Röhrig Pfarrer Wilhelm Röhrig
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24.06.2025, 14:01 MESZ
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