Bestand
Unterlagen von Friedrich Gottlieb Süskind (*1767, +1829) (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Der Nachlass von Friedrich Gottlieb Süskind wurde im November 2009 durch das Hauptstaatsarchiv Stuttgart von dem Antiquariat Bernd Braun in Gengenbach käuflich erworben.
Inhalt und Bewertung
Friedrich Gottlieb Süskind war ein evangelischer Theologe und wurde am 17. Februar 1767 in Neuenstadt am Kocher geboren. Sein Vater Johann Gottlieb Süskind war evangelischer Pfarrer, seine Mutter eine Enkelin des Theologen Johann Albrecht Bengel. 1783 begann Süskind ein Studium der evangelischen Theologie in Tübingen, nach dessen Abschluss er in den Jahren 1790/91 eine größere wissenschaftliche Reise durch Deutschland unternahm. Diese führte ihn unter anderem nach Göttingen, Helmstedt, Berlin, Halle, Leipzig und Jena.
Nach seiner Rückkehr war Friedrich Gottlieb Süskind Repetent am Tübinger Stift und ab 1795 Diakon in Urach. 1798 wurde er zum Professor der Theologie in Tübingen berufen. Später wurde er noch Frühprediger an der Stiftskirche und 2. Superattendent des Stifts. Süskind war Schüler von Gottlob Christian Storr und galt als Dialektiker, der von diesem begründeten älteren Tübinger Schule. 1805 wurde er als Nachfolger seines verstorbenen Lehreres Storr Oberhofprediger und Konsistorialrat in Stuttgart. Dort wurde er 1807 Mitglied des Oberstudienrats und war maßgeblich an der Entwicklung der neuen evangelischen Liturgie von 1809 beteiligt. 1812 wurde Friedrich Gottlieb Süskind Direktor des Oberstudienrats, bevor er 1814 in Konflikt mit König Friedrich I. von Württemberg geriet, da er sich gegen eine Annulierung der Ehe des Kronprinzen Wilhelm mit Charlotte Auguste von Bayern aussprach. Dies hatte jedoch keine schwerwiegenderen Folgen, so dass er 1829 noch zum Kommissär des Katharinenstifts ernannt wurde.
Am 12. November 1829 verstarb Friedrich Gottlieb Süskind in Stuttgart. Er war drei Mal verheiratet und hatte elf Kinder.
Der Bestand "Unterlagen von Friedrich Gottlieb Süskind" (J 53/39) umfasst 14 Büschel. Er beinhaltet Manuskripte sowie Gutachten Süskinds zu schulischen und theologischen Themen ebenso wie Korrespondenz mit anderen Theologen und dem Hof des württembergischen Königs. Die Schriftstücke sind vor allem dadurch interressant, dass sie überwiegend aus dem Zeitraum nach dem Konflikt mit König Friedrich I. 1814 stammen und Süskinds Wirken im zweiten und dritten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts abbilden.
Der Nachlass Friedrich Gottlieb Süskinds wurde im Juli 2010 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart von der Anwärterin Nina Koch unter Anleitung von Dr. Peter Bohl erschlossen.
- Reference number of holding
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 53/39
- Extent
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14 Büschel (0,08 lfd. m)
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Sammlungen >> Familienpapiere und genealogische Sammlungen >> Familienpapiere württembergischer Beamter 18.-20. Jahrhundert
- Related materials
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Friedrich Gottlieb Süskind, Ueber die Pestalozzi'sche Methode und ihre Einführung in die Volksschulen, Stuttgart 1810.
Theodor Schott, Friedrich Gottlieb Süskind; in: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB), Band 37, Leipzig 1894, S. 184-186.
- Date of creation of holding
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1789-1828
- Other object pages
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- Rights
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
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20.01.2023, 3:09 PM CET
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1789-1828