Forschungsbericht

Deutsch-polnisches Modellprojekt zur integrierten Kulturlandschaftsentwicklung am Beispiel des Fürstensteiner Grundes in Niederschlesien

Zusammenfassung: Die Ergebnisse des Projektes „Deutsch-polnisches Modellprojekt zur integrierten Kulturlandschaftsentwicklung am Beispiel des Fürstensteiner Grundes in Niederschlesien“ sind Gegenstand des vorliegenden Abschlussberichtes. Das Projekt wurde von Mai 2021 bis April 2024 von der TU Dresden, Professur für Geschichte der Landschaftsarchitektur und Gartendenkmalpflege, in Zusammenarbeit mit der Uniwersytet Przyrodniczy we Wrocławiu (Wrocław University of Environmental and Life Sciences I Naturwissenschaftliche Universität Breslau), Institut für Landschaftsarchitektur, durchgeführt. Die Park- und Kulturlandschaft im niederschlesischen Fürstenstein (polnisch: Książ)1 ist gemeinsames europäisches Kulturerbe. Über 400 Jahre lang – von 1509 bis 1941 – war die Herrschaft Stammsitz der Grafen und späteren Fürsten von Hochberg-Pless. Seit 1990 gehört die bedeutende und drittgrößte Schlossanlage Polens der Stadt Waldenburg (Wałbrzych).2 Die als Kulturdenkmal ausgewiesenen Fürstensteiner Anlagen sind mit einigen hunderttausend Besuchern pro Jahr touristisches Aushängeschild der Region und trägt wesentlich zu dem sich wandelnden Image der einstmaligen Montanregion bei. Neben den schon zu ihrer Erbauungszeit berühmten Terrassengärten werden die Schlossanlagen von einer weiträumigen historischen Park- und Kulturlandschaft gerahmt, die bislang beim Museumskonzept und der Besucherführung nur eine untergeordnete Rolle einnahm. Einzigartig ist, dass sie in ihren historischen Ausmaßen noch erhalten ist, wenn auch in großen Teilen stark verwildert; Gestaltungsabsichten sind deshalb nur noch schwer bzw. lediglich für den Spezialisten erkennbar. Gleichzeitig entwickelten sich in diesen Gebieten Naturwerte mit wertvollen Lebensräumen, die als Natur- und Landschaftsschutzgebiet (zuletzt als Natura 2000-Areal) gelistet sind, jedoch unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden. Seitens des Museumsbetriebes und der Verwaltung der Schloss Fürstenstein GmbH bestand der Wunsch, die historische Landschaft stärker in ein museales und touristisches Konzept einzubeziehen. Ein Kerngebiet ist der unterhalb des Schlosses sich erstreckende Fürstensteiner Grund, der auch gleichzeitig den Untersuchungsraum des Projektes darstellte. Das felsige, baumbestandene und vom Flüsschen Polsnitz (Pełcznica) bestimmte Tal wurde im ausgehenden 18. Jahrhundert durch gestalterische und bauliche Mittel verschönert, 100 Jahre später als Waldpark modernisiert. Das Ziel des deutsch-polnischen Kooperationsprojektes – die Entwicklung einer bis vor Projektbeginn nicht vorhandenen übergeordneten Ziel- und Planungsstrategie, die sowohl das Kultur- als auch das Naturerbe einbezieht – wurde in einem offenen und konstruktiven Arbeitsprozess, der für die polnische Seite innovativ war, erreicht. Aufbauend auf umfangreichen historischen Recherchen sowie ökologischen, hydrologischen und denkmalpflegerisch-kulturhistorischen Bestandsaufnahmen konnten mittels eines vielschichtigen Kommunikationskonzeptes mit den zuständigen Behörden und Akteuren in einer Gesamtstrategie gemeinsame Erhaltungs-, Schutz- und Entwicklungsziele formuliert werden. Es ist Anliegen, dass die im Projekt geschaffenen interdisziplinären Ansätze über das Projektende hinaus Bestand haben und in den kommenden Jahren Realisierungen auf Grundlage der gemeinsam erarbeiteten Gesamtstrategie vorgenommen werden; erste weiterführende Projekte wurden initiiert und sollen bis 2026 umgesetzt sein. Schlussendlich bleibt zu hoffen, dass dem Fürstensteiner Grund auch in Zukunft eine seiner Bedeutung gemäße Pflege und Entwicklung zuteilwird, um ihn als gemeinsames europäisches Kultur- und Naturerbe für nachkommende Generationen zu bewahren

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
1 Online-Ressource (277 Seiten)
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Illustrationen
Literaturverzeichnis: Seite 257 - 267

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Dresden, Wrocław
(wer)
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
(wann)
2024
Urheber
Hößelbarth, Marlen
Jaworek-Jakubska, Justyna
Köhler, Marcus
Sobolewski, Robert
Beteiligte Personen und Organisationen

URN
urn:nbn:de:101:1-2501301630017.026661711788
Rechteinformation
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Letzte Aktualisierung
15.08.2025, 07:26 MESZ

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Objekttyp

  • Forschungsbericht

Beteiligte

Entstanden

  • 2024

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