Einige Auswirkungen der Währungspolitik auf den finanziellen Sektor

Einige Auswirkungen der Währungspolitik auf den finanziellen Sektor Im ersten Abschnitt des Aufsatzes werden monetäre Auswirkungen geltender währungspolitischer Regelungen behandelt, die aus der monetären Theorie der Zahlungsbilanz und aus der Kaufkraftparitäten-Theorie abzuleiten sind. Der Verfasser kommt dabei zu dem Ergebnis, daß die Kaufkraftparitäten- Theorie im Verhältnis der europäischen Währungen zum Dollar nicht zum Zuge kommen kann, weil die Wechselkursbewegungen nicht „unabhängig“ (G. Cassel) sind. Von einem Versagen des Theorems kann nicht gesprochen werden, weil die Voraussetzungen für sein Funktionieren fehlen. Es gilt also generell der monetäre Ansatz der Zahlungsbilanz-Theorie und damit besteht ein direkter (internationaler) Zinszusammenhang. Länder mit vergleichbar niedrigem Zinsniveau (und einer relativ geringen Inflation) werden in doppelter Hinsicht zu Kapitalexportländern: Als bevorzugte Gläubigerländer für ausländische Kreditnehmer und durch das Bestreben inländischer Anleger, in Länder mit einer relativ höheren Nominalverzinsung auszuweichen. Konkrete Auswirkungen dieses Umstandes auf die Geschäftspolitik der Banken werden im zweiten Abschnitt des Aufsatzes untersucht. Dabei werden insbesondere geschäftspolitische Konsequenzen analysiert, die sich eben aus der Substitution des Wechselkursrisikos durch das Zinsänderungsrisiko ergeben
Some Effects of Monetary Policy on the Financial Sector The first part of the paper deals with monetary effects of current monetary policy arrangements which can be derived from the monetary theory of the balance of payments and purchasing power parity theory. The author reaches the conclusion that the theory of purchasing power parity cannot be applied to the relationship of European currencies to the dollar, because the exchange rate movements are not “independent” (G. Cassel). There can be no question of a failure of the theorem because the prerequisites for its functioning are lacking. In general, therefore, the monetary approach of balance-ofpayments theory is applicable and thus there is a direct (international) interrelationship of interest rates. Countries with a relatively low interest rate (and relatively little inflation) become capital-exporting countries in two senses: As preferred lender countries for foreign borrowers, and in consequence of the tendency of domestic investors to switch to countries with a relatively higher nominal interest level. Concrete effects of this circumstance on the business policy of the banks are examined in the second part of the paper. In particular, an analysis is undertaken of business policy consequences arising from substitution of the risk of interest rate changes for the exchange rate risk

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource
Sprache
Deutsch

Erschienen in
Einige Auswirkungen der Währungspolitik auf den finanziellen Sektor ; volume:15 ; number:1 ; year:1982 ; pages:47-64
Kredit und Kapital ; 15, Heft 1 (1982), 47-64

Urheber
Becker, Wolf-Dieter

DOI
10.3790/ccm.15.1.47
URN
urn:nbn:de:101:1-2023030218170112424752
Rechteinformation
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Letzte Aktualisierung
14.08.2025, 11:02 MESZ

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Beteiligte

  • Becker, Wolf-Dieter

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