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Die Arbeitsmarkteffekte der Ost-West-Migration: theoretische Überlegungen, Simulationen und empirische Befunde

In den gegenwärtigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union bestehen erhebliche Befürchtungen, dass die Einführung der Freizügigkeit für die Beitrittsländer zu sinkenden Löhnen und steigender Arbeitslosigkeit führen wird. In diesem Beitrag werden die Effekte der Migration für Einkommen und Arbeitsmarkt in den Ziel- und Herkunftsländern im Rahmen eines einfachen Simulationsmodells kalibriert und die Ergebnisse der Simulationen den empirischen Erkenntnissen ökonometrischer Studien gegenübergestellt. Die Simulationsergebnisse zeigen, dass die Migration zu einem erheblichen Einkommensgewinn in der Region insgesamt führt, der allerdings überwiegend den Migranten selbst zugute kommt. Bei flexiblen Löhnen und räumenden Arbeitsmärkten gewinnen die Einheimischen in den Zielländern, während die Einheimischen in den Herkunftsländern verlieren. Im Falle von Lohnrigiditäten und Arbeitslosigkeit sind die Effekte umgekehrt. Die Ergebnisse ökonometrischer Studien zeigen, dass die Lohn- und Beschäftigungseffekte der Migration sehr viel geringer als in dem Simulationsmodell ausfallen. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Deutschland als offene Volkswirtschaft sich nicht durch sinkende Löhne und steigende Arbeitslosigkeit an eine Ausweitung des Arbeitsangebotes durch Migration anpasst, sondern durch eine Veränderung der Produktions- und Handelsstrukturen.

Language
Deutsch

Bibliographic citation
Journal: Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung ; ISSN: 1861-1559 ; Volume: 72 ; Year: 2003 ; Issue: 4 ; Pages: 579-593 ; Berlin: Duncker & Humblot

Classification
Wirtschaft
Subject
Arbeitsmigranten
Beschäftigungseffekt
Arbeitsmarkt
Einkommen
EU-Mitgliedschaft
Simulation
EU-Staaten
Osteuropa

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Brücker, Herbert
Event
Veröffentlichung
(who)
Duncker & Humblot
(where)
Berlin
(when)
2003

DOI
doi:10.3790/vjh.72.4.579
Handle
Last update
10.03.2025, 11:44 AM CET

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  • Duncker & Humblot

Time of origin

  • 2003

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