Kunstgewerbe
Rauchfass
Räuchergefäße im christlichen, katholischen Kultus bestehen im allgemeinen aus einem an mehreren Ketten hängenden Feuer- oder Kohlekessel zur Aufnahme der Weihrauchkörner und einem aufziehbaren Deckel, der immer durchbrochen ist, damit der Rauch der verbrannten Duftstoffe aufsteigen kann. Rituelle Räucherungen wurden vom frühen Christentum aus dem heidnischen Bereich übernommen und als auf Christus bezogenen Kaiserkult sowie als Ausdruck von Verehrung umgedeutet.
Die ältesten erhaltenen eruopäischen Rauchfässer entstanden im 11. Jahrhundert. In der romanischen Kunst sind sie meist aus der Form einer Kuppel entwickelt. In der Gotik ließ sich der Kunsthandwerker dagegen oft durch die gleichzeitige Architektur inspirieren. So zeigt denn auch der Deckel dieses Rauchfasses in der unteren Zone gotische "Fenster", darüber sog. "Dreipässe" und als Bekrönung wiederum Fensterformen.
Das Maasland war auch für derartige Erzeugnisse damals das führene Zentrum. Das Düsseldorfer Rauchfass wird aber - nach Vergleichen mit ähnlichen Stücken - wohl im Rheinland zu Ende des 15. Jahrhunderts entstanden sein.
Wolfgang Schepers, aus: Führer durch die Sammlung 1. Kunstmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1985, S. 21, Nr. 26
- Standort
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Kunstpalast, Düsseldorf, Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, Europe
- Inventarnummer
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mkp.P 11775
- Maße
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Höhe: 22,5 cm
- Material/Technik
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Gelbguss
- Klassifikation
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Angewandte Kunst / Kunstgewerbe (Sachgruppe)
- Ereignis
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Herstellung
- (wer)
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Künstler*in: Unbekannt
- (wo)
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Rheinland
- (wann)
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Ende 15. Jahrhundert
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
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05.03.2025, 16:20 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Kunstgewerbe
Beteiligte
- Künstler*in: Unbekannt
Entstanden
- Ende 15. Jahrhundert