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Monetary Policy in Italy from 1970 to 1978

Die Geldpolitik in Italien zwischen 1970 und 1978 Heute können einige Schlußfolgerungen über die Bedeutung der italienischen Geldpolitik gezogen werden. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat die Geldpolitik in der Steuerung des italienischen Konjunkturverlaufs und der Auslandsguthaben eine entscheidende Rolle gespielt. Die Stabilisierung von 1947 legte den Grundstock für ein rasches und langandauerndes Wirtschaftswachstum in Italien, während die von 1963 eine Rückkehr zu Wachstum von Produktion und Investition bei stabilen Preisen ermöglichte. Sie führte jedoch nicht zu einem erhöhten Beschäftigungsniveau. Die Wähungspolitik setzte seit 1969 ihre Korrektur des außenwirtschaftlichen Ungleichgewichts fort; jedoch blieb besonders im Zusammenhang mit den veränderten Arbeitsmarktbedingungen die Inflationsrate hoch und die Produktion erholte sich nur langsam. Insbesondere verlangte die Ölkrise den Einsatz der Geldpolitik, um die Inlandsnachfrage zu beschränken und dem Ungleichgewicht bei den Auslandsguthaben entgegenzuwirken. Hinsichtlich des Kostenniveaus und dem ständig wachsenden Gewicht des öffentlichen Defizits beeinflußte der Konjunkturrückgang hauptsächlich das Investitionsniveau und nur teilweise die Inflationsrate. Dank der gegenwärtigen hohen Auslandsguthaben befindet sich Italien Ende 1978 in der Lage, zu einer Politik eines merklich schnelleren Wachstums als in den letzten Jahren zurückzukehren, mit einem Zahlungsbilanzüberschuß, der es ermöglicht, die ausländische Schuldenlast, die sich seit 1973 aufgebaut hatte, kontinuierlich zu reduzieren. Die Geldpolitik und insbesondere die Kontrolle der Gesamtliquidität (insbesondere die der Unternehmen) sowie der Zinsstruktur bleibt weiterhin wichtiger Bestandteil, um die Gesamtnachfrage innerhalb der Grenzen des potentiellen Angebots zu halten und die Zahlungsbilanzsituation zu verbessern. Wenn die Wirtschaft eine Wachstumsrate erreichen kann, die genügend Ersparnisse und Arbeit ermöglicht, ist es dennoch notwendig, daß in den nächsten Jahren eine Reihe von Bedingungen erfüllt wird, die weitestgehend außerhalb der geldpolitischen Steuerung liegen. Diese Bedingungen können wie folgt umrissen werden: a) adäquates Wachstum der internationalen Nachfrage; b) Umschwung der gegenwärtigen Tendenz zu einem erhöhten Arbeitnehmereinkommen im Verhältnis zum Volkseinkommen. Dies ist erforderlich, um die Exporte genügend wettbewerbsfähig zu machen und Raum für einen Anstieg der Investition zu schaffen. Um die Inflation einzudämmen, muß ein Rückgang in der Anstiegsrate der nominalen und realen Lohneinkommen Platz greifen; c) ein Rückgang des Anteils der privaten Ersparnisse, die zur Deckung des allgemeinen Staatsdefizits in laufender Rechnung benötigt werden sowie auch um ein größeres Investitionsangebot zu schaffen und d) eine Erholung der Öffentlichen und privaten Investitionsnachfrage.

Language
Englisch

Bibliographic citation
Journal: Kredit und Kapital ; ISSN: 0023-4591 ; Volume: 12 ; Year: 1979 ; Issue: 2 ; Pages: 145-180

Classification
Wirtschaft

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Fazio, Antonio
Event
Veröffentlichung
(who)
Duncker & Humblot
(where)
Berlin
(when)
1979

DOI
doi:10.3790/ccm.12.2.145
Last update
10.03.2025, 11:42 AM CET

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  • Artikel

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  • Fazio, Antonio
  • Duncker & Humblot

Time of origin

  • 1979

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