Bestand
NL 96: Arbeitskreis Deutsch-Französischer Gesellschaften (zum Teil gesperrt) (Bestand)
Arbeitskreis Deutsch-Französischer
Gesellschaften e.V. 1,1 lfm Zugang 1986/7 Nachlaß 96 Der Nachlass umfasst
hauptsächlich Programme, Zeitschriften, Fragebogenmaterial und Protokolle
des Arbeitskreises Deutsch-Französischer Gesellschaften (im folgenden als
ADFG bezeichnet) aus dem Zeitraum von 1952 bis 1980. Die Übergabe des
Nachlasses wurde am 16.1.1986 durch das Institut Francais vorgenommen.
Die übernationale Vereinigung wurde 1957 auf Betreiben von Frau Dr. Elsie
Kühn-Leitz ins Leben gerufen, um eine Zusammenarbeit einzelner
Deutsch-Französischer Gesellschaften (im folgenden als DFG
beziehungsweise DFGs abgekürzt) zu ermöglichen. Diese Gesellschaften
hatten sich nach 1945 in mehreren deutschen und französischen Städten
gegründet und arbeiteten bis 1957 unabhängig voneinander. In diesem Jahr
schlossen sich 21 DFGs dem Arbeitskreis an, behielten dabei aber
rechtlich ihre Selbständigkeit. Sie organisierten weiterhin ihr jeweils
eigenes Jahresprogramm mit zahlreichen Veranstaltungen wie Vorträgen,
Musikabenden, Ausflügen und Filmvorführungen. Seine Zielsetzungen und
Aufgaben sah der ADFG in der "Information unserer Mitglieder und der
französischen Partner mit dem Ziel einer objektiven Meinungsbildung in
allen Fragen, welche die deutsch-französische Beziehung berühren,
ständiges Bemühen um den Abbau von Vorurteilen auf beiden Seiten."
Ausserdem wollte man "den französischen Partner in seinem Denken und
Handeln (...) verstehen." (Siegfried Troch, Generalsekretär der DFG Mainz
in einem Interview mit der Allgemeinen Zeitung vom 28.2.1980). Man
organisierte Gästebetreuungen und Dolmetscherdienste und versuchte, mit
seiner Arbeit gezielt die Jugendlichen beider Länder anzusprechen. Dazu
förderte der ADFG den französischen Sprachunterricht an Schulen.
Zusätzlich organisierte man mehrere Programme zur Intensivierung des
Einzelaustauschs zwischen Schülern und die Gründung von "Jungen Kreisen",
wo sich junge Leute beispielsweise in Gesprächskreisen oder bei
Sportveranstaltungen näher kennenlernen konnten. Die Delegierten der
einzelnen DFGs trafen sich regelmäßig bei den Jahreshauptversammlungen
des ADFG, die abwechselnd in Deutschland und Frankreich durchgeführt
wurden. Zusätzlich fanden Tagungen zu speziellen Themenkreisen statt.
Dadurch wurde der Austausch von Arbeitsweisen und Meinungen in der ADFG
gefördert. Seit 1970 besteht auch ein Kuratorium des ADFG, der die
Zusammenarbeit weiter intensivierte undÖffentlichkeitsarbeit betrieb. Bis
Ende 1968 wurde der ADFG von Wetzlar aus verwaltet, bis die übernationale
Vereinigung zum 1.1.1969 nach Mainz umzog und dort ein Generalsekretariat
einrichtete. Von Beginn an kooperierte man mit dem Mainzer Institut
Francais, das beispielsweise seine Bibliothek für den ADFG zur Verfügung
stellte. 1968 wurde Dr. Elsie Kühn-Leitz im Amt als Präsidentin des ADFG
von Dr. Helmut Paetzold abgelöst. Sie wurde zur Ehrenpräsidentin auf
Lebenszeit ernannt, da sie die Arbeit des ADFG seit seiner Gründung
entscheidend beeinflusst und den Bekanntheitsgrad der Vereinigung
merklich vergrößert hat. So gab es Anfang 1969 bereits 78 DFGs, von denen
74 dem ADFG angeschlossen waren, sowie 21 DFGs in Frankreich. Sie waren
der "Fédération des Associations Franco-Allemandes en France et en
Allemagne" angehörig. Insgesamt betrug die Mitgliederzahl über 500.000.
1980 gab es bereits 110 DFGs in beiden Ländern. Seit 1981 nennt sich der
Arbeitskreis "Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften in
Deutschland und Frankreich". Im Nachlass lassen sich die Aktivitäten der
einzelnen DFGs von 1971 bis 1977 übersichtlich verfolgen. Überprüft man
die Zahl der im Nachlass enthaltenen Programme, wird ersichtlich, daß die
DFG Tübingen zu einem der aktivsten Mitglieder gezählt werden konnte. Ihr
monatliches Informationsheft ist von 1971 bis 1977 fast mit allen
Ausgaben zu finden. Auch die DFG Bielefeld, die DFG Berlin und die DFG
Mainz zählten nach dieser Rechnung zu sehr aktiven Mitgliedern. Nach
dieser Zählung auffällig ist die DFG Saarbrücken: Während von 1971 14
Programme im Nachlass zu finden sind, geht die Zahl bis 1973 stark
zurück. Ab 1974 findet sich keine Programminformation mehr.
Pressenotiz II/70 des Arbeitskreises
Deutsch-Französischer Gesellschaften vom 3.2.1970. Mainzer Allgemeine
Zeitung, Jg. 1965, Ausgabe Nr. 40 (17. Februar), S. 6. Mainzer Allgemeine
Zeitung, Jg. 1968, Ausgabe Nr. 241 (16. Oktober), S. 12. Mainzer
Allgemeine Zeitung, Jg. 1968, Ausgabe Nr. 281 (3. Dezember), S. 4.
Mainzer Allgemeine Zeitung, Jg. 1980, Ausgabe Nr. 50 (28. Februar), S. 9.
Mainzer Allgemeine Zeitung, Jg. 1980, Ausgabe Nr. 245 (21. Oktober), S.
5. Mainzer Allgemeine Zeitung, Jg. 1981, Ausgabe Nr. 223 (26./27.
September), S. 5. Mainzer Allgemeine Zeitung, Jg. 1987, Ausgabe Nr. 260
(9. November), S. 11.
Form und Inhalt: Arbeitskreis
Deutsch-Französischer Gesellschaften e.V. 1,1 lfm Zugang 1986/7 Nachlaß
96 Der Nachlass umfasst hauptsächlich Programme, Zeitschriften,
Fragebogenmaterial und Protokolle des Arbeitskreises
Deutsch-Französischer Gesellschaften (im folgenden als ADFG bezeichnet)
aus dem Zeitraum von 1952 bis 1980. Die Übergabe des Nachlasses wurde am
16.1.1986 durch das Institut Francais vorgenommen. Die übernationale
Vereinigung wurde 1957 auf Betreiben von Frau Dr. Elsie Kühn-Leitz ins
Leben gerufen, um eine Zusammenarbeit einzelner Deutsch-Französischer
Gesellschaften (im folgenden als DFG beziehungsweise DFGs abgekürzt) zu
ermöglichen. Diese Gesellschaften hatten sich nach 1945 in mehreren
deutschen und französischen Städten gegründet und arbeiteten bis 1957
unabhängig voneinander. In diesem Jahr schlossen sich 21 DFGs dem
Arbeitskreis an, behielten dabei aber rechtlich ihre Selbständigkeit. Sie
organisierten weiterhin ihr jeweils eigenes Jahresprogramm mit
zahlreichen Veranstaltungen wie Vorträgen, Musikabenden, Ausflügen und
Filmvorführungen. Seine Zielsetzungen und Aufgaben sah der ADFG in der
"Information unserer Mitglieder und der französischen Partner mit dem
Ziel einer objektiven Meinungsbildung in allen Fragen, welche die
deutsch-französische Beziehung berühren, ständiges Bemühen um den Abbau
von Vorurteilen auf beiden Seiten." Ausserdem wollte man "den
französischen Partner in seinem Denken und Handeln (...) verstehen."
(Siegfried Troch, Generalsekretär der DFG Mainz in einem Interview mit
der Allgemeinen Zeitung vom 28.2.1980). Man organisierte Gästebetreuungen
und Dolmetscherdienste und versuchte, mit seiner Arbeit gezielt die
Jugendlichen beider Länder anzusprechen. Dazu förderte der ADFG den
französischen Sprachunterricht an Schulen. Zusätzlich organisierte man
mehrere Programme zur Intensivierung des Einzelaustauschs zwischen
Schülern und die Gründung von "Jungen Kreisen", wo sich junge Leute
beispielsweise in Gesprächskreisen oder bei Sportveranstaltungen näher
kennenlernen konnten. Die Delegierten der einzelnen DFGs trafen sich
regelmäßig bei den Jahreshauptversammlungen des ADFG, die abwechselnd in
Deutschland und Frankreich durchgeführt wurden. Zusätzlich fanden
Tagungen zu speziellen Themenkreisen statt. Dadurch wurde der Austausch
von Arbeitsweisen und Meinungen in der ADFG gefördert. Seit 1970 besteht
auch ein Kuratorium des ADFG, der die Zusammenarbeit weiter intensivierte
undÖffentlichkeitsarbeit betrieb. Bis Ende 1968 wurde der ADFG von
Wetzlar aus verwaltet, bis die übernationale Vereinigung zum 1.1.1969
nach Mainz umzog und dort ein Generalsekretariat einrichtete. Von Beginn
an kooperierte man mit dem Mainzer Institut Francais, das beispielsweise
seine Bibliothek für den ADFG zur Verfügung stellte. 1968 wurde Dr. Elsie
Kühn-Leitz im Amt als Präsidentin des ADFG von Dr. Helmut Paetzold
abgelöst. Sie wurde zur Ehrenpräsidentin auf Lebenszeit ernannt, da sie
die Arbeit des ADFG seit seiner Gründung entscheidend beeinflusst und den
Bekanntheitsgrad der Vereinigung merklich vergrößert hat. So gab es
Anfang 1969 bereits 78 DFGs, von denen 74 dem ADFG angeschlossen waren,
sowie 21 DFGs in Frankreich. Sie waren der "Fédération des Associations
Franco-Allemandes en France et en Allemagne" angehörig. Insgesamt betrug
die Mitgliederzahl über 500.000. 1980 gab es bereits 110 DFGs in beiden
Ländern. Seit 1981 nennt sich der Arbeitskreis "Vereinigung
Deutsch-Französischer Gesellschaften in Deutschland und Frankreich". Im
Nachlass lassen sich die Aktivitäten der einzelnen DFGs von 1971 bis 1977
übersichtlich verfolgen. Überprüft man die Zahl der im Nachlass
enthaltenen Programme, wird ersichtlich, daß die DFG Tübingen zu einem
der aktivsten Mitglieder gezählt werden konnte. Ihr monatliches
Informationsheft ist von 1971 bis 1977 fast mit allen Ausgaben zu finden.
Auch die DFG Bielefeld, die DFG Berlin und die DFG Mainz zählten nach
dieser Rechnung zu sehr aktiven Mitgliedern. Nach dieser Zählung
auffällig ist die DFG Saarbrücken: Während von 1971 14 Programme im
Nachlass zu finden sind, geht die Zahl bis 1973 stark zurück. Ab 1974
findet sich keine Programminformation mehr.
Pressenotiz II/70 des Arbeitskreises Deutsch-Französischer
Gesellschaften vom 3.2.1970. Mainzer Allgemeine Zeitung, Jg. 1965,
Ausgabe Nr. 40 (17. Februar), S. 6. Mainzer Allgemeine Zeitung, Jg. 1968,
Ausgabe Nr. 241 (16. Oktober), S. 12. Mainzer Allgemeine Zeitung, Jg.
1968, Ausgabe Nr. 281 (3. Dezember), S. 4. Mainzer Allgemeine Zeitung,
Jg. 1980, Ausgabe Nr. 50 (28. Februar), S. 9. Mainzer Allgemeine Zeitung,
Jg. 1980, Ausgabe Nr. 245 (21. Oktober), S. 5. Mainzer Allgemeine
Zeitung, Jg. 1981, Ausgabe Nr. 223 (26./27. September), S. 5. Mainzer
Allgemeine Zeitung, Jg. 1987, Ausgabe Nr. 260 (9. November), S.
11.
- Bestandssignatur
-
NL 96
- Umfang
-
1,1 lfm.
- Kontext
-
Bestände des Stadtarchivs Mainz >> Nachlässe >> Nachlässe nach Nummern, NL 51-100
- Indexbegriff Ort
-
Mainz ;
- Bestandslaufzeit
-
1952 - 1978
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.05.2025, 08:02 MESZ
Datenpartner
Stadtarchiv Mainz. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1952 - 1978