Archivalie
L.H.S. Ihr Brief, den ich gestern erhielt, freute mich sehr...
Stichworte zum Brief auf beil. Zettel: Wunsch, sich zu sehen. Zu den Vorschlägen etc. Bauhaus-Stempel auf der Rückseite des Briefumschlags.
Transkription: L.H.S. Ihr Brief, den ich gestern erhielt, freute mich sehr; obwohl nicht lauter frohes darin stand; für welches ich mit Ihnen fühle. Auch ich habe Neigung zum lakonisch sein, wenn ich sehe, wie gerade in ausführlichen Briefen ich ich ganz ungenügend ausdrücke. Wir haben uns lange nicht gesehen. Es ist an mir die Reise zu kommen, aber zwar ganz geringen Reiselust kommt meine Armut hinzu, hoffen wir auf Ihr Zürich-Gastspiel. Es ist auch leicht die Gefahr, spricht man sich lange nicht aus, - wozu noch fast die Notwendigkeit treten möchte, einige Schritte miteinander zu arbeiten, - daß man zu theoretisch wird, zu ideale Forderungen stellt; oder daß man zu sehr von sich aus geht, u., wenn man sich geübt hat, sich darin manchmal einfach u. klar auszudrücken, den andern bis zu Verzweiflung zu überzeugen, unterdessen des Andern Präzisionskraft sich anderswo als im Briefe darstellt, wenigstens was die Malerei oder ihr Psychologisches betrifft. Ich erinnere mich nicht, eine Müdigkeit wollen ausgesprochen zu haben in dem Satze: Zählen wir die ganze Welt zusammen: ein So viel ich weiß, folgerte ich aus dem Schluß das Leben; u. so viel ich weiß, versuchte ich mich dort in Sie hineinzuversetzen, obwohl ich im Prinzip geradeso denke, An Tagen für die Conception jener bewußten Arbeit meinte ich sicher 5 + 20 Tage; denn ich weiß daß ich sagen wollte, die kurzbemessenheit *[...]tun nichts. für den Vorgang spielt eine große Rolle; u. das auf die lange Bank schieben eine gute Rolle, wenn uns die faule Haut freut, deshalb oder deshalb. Man ist manchmal im Stande, sich für den Vorgang 5 + 20 Sekunden zu setzen, mit Erfolg. Jedoch betrifft es mehr den Vorgang im Vorgang. Das Orakel, das etwa ich sprechen könnte, war u. ist jener Rat. Doch Sie sehen schon: Sie setzen 5 x 20 Tg, worauf es logisch ist, zufolge dieser unendlichen Zeit, daß Sie sagen, Sie denken dahin. Dr. Grisebach hat, so viel ich weiß, keine neueren Huber. Letzterer hat vergang. Sommer eine leise Wendung zur Composition war der Natur gemacht, übrigens auch bloße Comp., bei welch letzt. er aber [...] zur Sentimentalität neigt, d.h. die Form ist nicht gut genug; er berührte aber bloß. haupt war d. Arbeit war d. Natur, u. da sind einige die für den Vertrauten verheißungsreich sind. - Es war für mich nicht schwer, die Tochter zu prophezeihen; einigen Andeutungen ist zu entnehmen, daß das II der Sohn ist. Die Augen haben den Feldschritt zur Besserung angetreten. - Betr. den [...]: so hat sich vielleicht gestern der Keim zu einer Tragödie ergeben indem der Hund des argherzigen Wildhüters statt dem Fuchs in die sperichtete Falle ging; aber noch weiß niemand nichts gewisses nicht. herzl. grüßend Otto M. die Rechnungen sende ich baldigst meinem Bruder; der Utopia bin ich gewärtig. Wunsch, sich zu sehen. Zu den "Vorschlägen" zu Arbeit zu kommen Hubers Arbeit
- Sammlung
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Archiv Oskar Schlemmer
- Inventarnummer
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AOS 2016/1768
- Material/Technik
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Papier; Tinte; Bleistift
- Ereignis
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Herstellung
- (wer)
- Rechteinformation
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Staatsgalerie Stuttgart
- Letzte Aktualisierung
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28.03.2025, 12:10 MEZ
Datenpartner
Staatsgalerie Stuttgart. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Archivalie
Beteiligte
- Otto Meyer-Amden (20.02.1885 - 15.01.1933)
- Oskar Schlemmer (04.09.1888 - 13.04.1943)