Bestand
Grenzabschnitt zur CSSR (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Aufstellung: 9.9.1961, Bef. 25/61 KDGP als
selbständige GA-19 Umbenennung: 1.11.1963, Bef. 95/63 MfNV u.
Bef. 62/63 CGT 1986, Bef. 75/86 MfNV in Grenzbrigade CSSR
Nachfolgende RB: Grenzbezirkskdo-8 1.7.1990, Bef. 10/90 MfNV u.
Bef. 15/90 CGT zur Formierung Grenzschutz CSSR
Auf Befehl des Vorsitzenden des Nationalen
Verteidigungsrates der DDR wurde am 28. September 1961 die 19.
selbständige Grenzbereitschaft in Pirna von der Deutschen
Grenzpolizei der Nationalen Volksarmee, mit der Bezeichnung "19.
selbständige Grenzbereitschaft des Kommandos der Grenze der
NVA", unterstellt.
Struktur :
Stab der 19. Selbständige Grenzbereitschaft
(Pirna)
4 Linienkompanien: 1. Kompanie
(Wernitzgrün)
2. Kompanie
(Olbernhau/Grünthal)
3. Kompanie
(Reinhardtsdorf)
4. Kompanie
(Ebersbach)
Kontrollpassierpunkt
Schönberg
Kontrollpassierpunkt
Zinnwald
Kontrollpassierpunkt Bad
Schandau/Schmilka
Kontrollpassierpunkt
Ebersbach
Die 19. sGB überwachte den
Abschnitt der Staatsgrenze Süd in einer Länge von 438,1
km.
Auf Grundlage der Anordnung Nr. 32/62
des Chefs der Grenztruppen wurden mit Wirkung vom 01. Juli 1962
die Kontrollpassierpunkte aufgelöst und die Einheiten in
Sicherungseinheiten neu formiert: Sicherungskompanie Bad
Schandau
Sicherungszug Schönberg
Sicherungszug Zinnwald
Sicherungsgruppe Ebersbach.
Die
Aufgabe bestand darin die Kontrollterritorien auf der Straße,
Eisenbahn und dem Wasserweg durch Posten am Schlagbaum und
Sicherungsposten im Bahngelände zu sichern.
Die Aufgabe der Paßkontrolle übernahm die Abteilung
Paßkontrolle und Fahndung.
Die 19.
Grenzbereitschaft wurde am 01.04.1962 in selbständiges
19.Grenzbataillon umbenannt.
Mit Wirkung
vom 15. September 1963 wurden die 1. Grenzbrigade und der
Sicherungszug Schönberg aus dem Bestand des sGB-19 herausgelöst
und dem Kommandeur des Grenzregiments-10 der 13. Grenzbrigade
übergeben. Die neue Dislokation zwischen dem sGB-19 und der 13.
Grenzbrigade wurde im Raum Rohrbach festgelegt.
Mit der Umformierung des Stabes zum 30. Oktober
1963 wurden auch die 2., 3. und 4. Grenzkompanie aufgelöst.
Entsprechend der neuen Struktur wurden Grenzabschnittsposten zur
Grenzüberwachung in den wichtigsten Grenzortschaften eingesetzt.
Das sGB-19 wurde lt. Befehl Nr. 95/63 des Ministers für
Nationale Verteidigung und Befehl Nr. 62/63 des Chefs der
Grenztruppen zum "Grenzabschnitt zur CSSR" mit Sitz in Pirna
umformiert und in die Unterabschnitte I (Klingenthal), II
Olbernhau), III (Schöna) und IV (Ebersbach) unterteilt. Die
Sicherungseinheiten, Sicherungskompanie Bad Schandau,
Sicherungszug Zinnwald und Sicherungsgruppe Ebersbach verblieben
unverändert im Bestand des Grenzabschnittes zur CSSR.
Zum Grenzabschnitt zur CSSR gehörten auch die
Grenzübergangsstellen Bad Schandau/Schmilka, Zinnwald, Ebersbach
und Oberwiesenthal.
Mit der Bildung des
Grenzabschnittes ging man von der Grenzsicherung zur
Grenzüberwachung über. Das war möglich, da die
tschechoslowakischen Grenztruppen auf der Grundlage von
Vereinbarungen die Verantwortung für die Grenzsicherung voll
übernahmen und die Grenztruppen der DDR so zu Grenzüberwachung
übergehen konnten.
Die Grenzüberwachung
hatte an der Staatsgrenze zur CSSR die Einhaltung der in den
Abkommen und Verträgen der zwei Staaten festgelegten Ordnung an
der Staatsgrenze zu gewährleisten sowie Grenzverletzungen und
Verstöße gegen die Grenzordnung zu unterbinden.
Weitere Veränderungen in der Struktur des
Grenzabschnittes:
01. Dezember 1965
Auflösung der Sicherungskompanie Rathmannsdorf und Umformierung
in Sicherungszug Krippen (Standort Rathmannsdorf)
15. März 1967 Einführung Unterabschnitt (UA)
Schönberg mit 7 Grenzabschnittsposten
dadurch Änderung der Nummerierung der bisherigen UA und
Grenzabschnittsposten:
I. UA Klingenthal
jetzt II. UA
II. UA Olbernhau jetzt III.
UA
III. UA Schöna jetzt IV. UA
IV. UA Ebersbach jetzt V. UA
21. August 1968 Bildung der 12. Grenzbrigade mit 2
Grenzregimentern (Befehle Nr. 42 und 43/68 Chef der
Grenztruppen), Auflösung am 12. September 1968 (Befehl Nr. 44/68
Chef Grenztruppen)
01. Juni 1973
Auflösung Sicherungszug Krippen
01.
Dezember 1975 Auflösung der GÜSt Oberwiesenthal und Angliederung
an GÜSt Schönberg
1977, 1978 Eröffnung
verschiedener Grenzübergangsstellen
AJ
1982/83 Einführung der Bezeichnung Technik und Bewaffnung für
das bisherige Strukturelement Technik und Ausrüstung
Die Umbenennung des "Grenzabschnitts zur CSSR"
in "Grenzbrigade zur CSSR" erfolgte auf der Grundlage des
Befehls Nr. 75/86 des Ministers für Nationale Verteidigung und
der Anordnung Nr. 18/86 des Chefs der Grenztruppen zum 01.
Dezember 1986. Gleichzeitig wurde der Leiter in Kommandeur
umbenannt und ein 6. Unterabschnitt der Grenzbrigade zur CSSR
mit Standort in Zinnwald-Georgenfeld aufgenommen.
Der Befehl Nr. 49/90 des Ministers für
Abrüstung und Verteidigung löste die Grenztruppen auf. Mit
Wirkung vom 28. September 1990 wurden die Dienstgeschäfte dem
Auflösungs- und Rekultivierungskommando des Ministeriums für
Abrüstung und Verteidigung übergeben. Für etwa ein Jahr bestand
noch der Zentrale Auflösungsstab.
Am 28.
Februar 1963 übergab der Stellvertreter des Chefs der
Grenztruppen Oberst Karl Wilhelm dem 19. Selbständigen
Grenzbataillon in Pirna die Truppenfahne.
Kommandeure:
Oberstleutnant Herbert
Schwamm 01. April 1962 - 31. Juli 1969
Oberst Ernst Blaschka 01. August 1969 - 31. Oktober
1984
Oberst Helmut Beck 01. November 1984
-
Politabteilung Grenzabschnitt zur CSSR
DVP 50:
9.9.1961 Bef. 25/61 K.DGP als
selbst. Grenzabteilung-19 1.11.1963 Bef. 95/63
MfNV-Grenzabschnitt 1986 Bef. 75/86 MfNV-Grenzbrigade 1.7.1990
BEf. 10/90 MfNV-Grenzschutz Polen Grenzbezirkskommando-8 Mit der
Auflösung der 8.Grenzbrigade Karl-Marx-Stadt und ihrer
Grenzbereitschaften in Pirna und Karl-Marx-Stadt wurde die
19.selbständige Grenzbereitschaft aufgestellt. Das selbständige
Grenzbataillon 19 (GB-19) wurde mit Wirkung vom 01.11.1963 zum
Grenzabschnitt zur CSSR umformiert. Zu ihm gehörten nach
Auflösung der Grenzkompanien 4 Unterabschnitte mit 44
Grenzabschnittsposten und 3 Sicherungseinheiten (siehe Befehl
Nr. 62/63 des Chefs der Grenztruppen vom 21.10.1963). Die Zahl
der insgesamt an der Grenze zur CSSR (Länge ca. 470 km)
eingesetzten Grenzsoldaten wurde auf 250 bis 510 Mann geschätzt,
davon ca. 200 bis 400 Mann in Sicherungseinheiten. Der Leiter
der Politabteilung war als Parteifunktionär der SED dem Leiter
der Politischen Verwaltung des Kommandos der Grenztruppen
unterstellt und rechenschaftspflichtig. Er war zugleich
Stellvertreter des Kommandeurs und diesem gegenüber für die
politische Arbeit mit dem gesamten Personalbestand
verantwortlich. Die Politabteilung führte auch die
Grundorganisationen der SED - nur diese Partei war in den
bewaffneten Kräften der DDR zugelassen - die Jugendorganisation
(FDJ), die Gewerkschaftsorganisation sowie die
Armeesportvereinigung "Vorwärts". Die letzten drei
Organisationen galten als formell selbständig. Mit Hilfe ihrer
Satzungen wurde die Führung durch die Politorgane
faktisch
Inhaltliche
Charakterisierung: Überlieferung
Der
Bestand enthält die archivalische Überlieferung des Bereiches
des Grenzabschnitts zur CSSR:
- Befehle
des Leiters des Grenzabschnitts, 1961-1979;
- Befehle des Leiters des Grenzabschnitts über Kader,
1966-1972;
- Anordnungen des Leiters des
Grenzabschnitts und seiner Stellvertreter, 1961-1988;
- Protokolle der Kommandeursberatungen,
1961-1964;
- Berichte über die
finanzökonomische Arbeit 1986-1990;
-
Topographische Arbeits- und Entschlußkarten des Leiters des
Grenzabschnitts, 1966-1980;
- Analysen
der Ergebnisse der Grenzüberwachung, 1959-1982;
- Topographische Karten über den Verlauf des
Grenzgebietes DDR-CSSR, 1965-1967;
-
Grenzdurchbrüche an der Staatsgrenze, 1961-1968;
- Chroniken des Grenzabschnitts,
1963-1986;
- Auswertung der
Ausbildungsjahre, 1962-1979.
Politabteilung Grenzabschnitt zur CSSR DVP 50:
Der Bestand enthält:
Informationsberichte 1963;
Wahlen zu
den örtlichen Volksvertretungen 1965;
Militärpolitische Arbeit im Zusammenhang mit dem Einmarsch
in die CSSR 1968.
Erschließungszustand:
Findbuch, Findkartei
Vorarchivische Ordnung: Im
Kommando der Grenztruppen der DDR in Pätz wurde das
Verwaltungsarchiv der Grenztruppen eingerichtet.
Das Verwaltungsarchiv war ein Zwischenarchiv
und hatte die Aufgabe die Unterlagen aus den Registraturen der
zum Bereich der Grenztruppen gehörenden Dienststellen zu
sichten, zu übernehmen, zu bewerten und für die Benutzung, vor
allem für dienstliche Zwecke, bereitzustellen.
Die Aktenbildung erfolgte bereits bei den
Registraturbildnern auf der Grundlage des
Einheitsaktenplanes, K 01/3/001, der für alle Dienststellen
der Nationalen Volksarmee verbindlich war. Für die Übergabe des
Schriftgutes an das Verwaltungsarchiv galten die militärischen
Bestimmungen über das Militärarchivwesen sowie die Bestimmungen
über Wachsamkeit und Geheimhaltung.
Die
Provenienzstellen waren angehalten das Schriftgut, das seinen
Wert für die unmittelbare Aufgabenerfüllung verloren hatte, an
das Verwaltungsarchiv zu übergeben.
Der
Einheitsaktenplan legte gleichzeitig auch die
Aufbewahrungsfristen der Schriftstücke fest.
Diejenigen Unterlagen, die für eine längerfristige
Aufbewahrung vorgesehen waren und vor allem die Entwicklung der
Grenztruppen widerspiegelten, wurden nach 10 Jahren in das
Militärarchiv der DDR, dem zuständigen Archiv, abgegeben.
Im Verwaltungsarchiv wurden die Akten nach der
Bewertung und Verzeichnung numerisch fortlaufend im Magazin
eingelagert. Sie erhielten die Archivsignatur VA-06-...
Im Militärarchiv der DDR erfolgte eine tiefere
Verzeichnung und die Akten erhielten eine neue Signatur GT ... .
Im Ergebnis entstanden verschiedene Findhilfsmittel.
Infolge der Vereinigung der beiden deutschen
Staaten 1990 wurde das Militärarchiv der DDR vom Bundesarchiv
übernommen und der Abteilung Militärarchiv zugeordnet. Die
Unterlagen des Verwaltungsarchivs der Grenztruppen der DDR
verblieben bis zur Auflösung des Militärischen Zwischenarchivs
im Jahre 1995 in Potsdam, kamen zwischenzeitlich zum Zecke der
Auswertung durch die Staatsanwaltschaft Berlin in das
Bundesarchiv Berlin und wurden 1999 dem
Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg zugeführt.
Die Zusammenführung der Teilbestände vom
Militärarchiv der DDR und dem Verwaltungsarchiv der Grenztruppen
der DDR machte eine Neuordnung der Bestände notwendig.
Im Februar 2009 wurde der Bestand des
Grenzabschnitts zur CSSR neu bewertet, verzeichnet, umsigniert
und im Magazin unter der Bestandssignatur DVH 54/...
eingelagert.
Die Bestellung und Zitierung
der Akten erfolgt unter Verwendung der Bestandssignatur (DVH 54)
und der jeweiligen Nummer des Aktenbandes.
Die Quellenangabe lautet beispielsweise BArch, DVH
54/200.
Politabteilung Grenzabschnitt zur
CSSR DVP 50:
Die Akten der Politorgane
wurden durch das Archiv der Grenztruppen in Pätz erfaßt und
registriert und von dort an das Militärarchiv Potsdam übergeben.
Die Unterlagen wurden dort geordnet und verzeichnet. Sie noch
nicht in die Datenbank eingegeben und müssen noch unter
Potsdam-Signaturen GT-P/ bestellt und zitiert werden. Die
Überlieferung bricht 1971 ab, neuere Akten könnten noch im
ungeordneten Teil aufbewahrt werden?
Im
Bestand befinden sich 2 AE, die bei einer Bearbeitung in den
Bestand 12 Grenzbrigade eingefügt werden müssen. Die 12.
Grenzbrigade wurde im Zusammenhang mit der Invasion des
Warschauer Paktes im August 1968 gebildet und zum Ende des
Jahres 1968 wieder aufgelöst.
Zitierweise: BArch DVH
54/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch DVH 54
- Umfang
-
99 Aufbewahrungseinheiten; 3,0 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Nationale Volksarmee >> Grenzpolizei und Grenztruppen
- Provenienz
-
Grenzabschnitt zur CSSR (GA CSSR), 1959-1990
- Bestandslaufzeit
-
1959-1990
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Grenzabschnitt zur CSSR (GA CSSR), 1959-1990
Entstanden
- 1959-1990