Forschungsbericht

Meer-Essen: Sind Algen & Co. die Zukunft auf unseren Tellern?

Zusammenfassung: Wie soll die stetig wachsende Weltbevölkerung in Zukunft hinreichend ernährt werden? Wo sollen energie- und nährstoffreiche Nahrungsmittel herkommen? Wenn es nach einer wachsenden Zahl von Forschenden und Politiker:innen geht, könnten Algen (auch bekannt als „Meeresgemüse“), eine zunehmend größere Rolle auf unserem Speiseplan spielen. Algen enthalten viele, für eine ausgewogene Ernährung wichtige Nährstoffe und bioaktive Moleküle. Außerdem sind sie durch ihre Position an der Basis der Nahrungskette sehr nachhaltig kultivierbar. Algen sind bereits fester Bestandteil der asiatischen Küche und >99% der Algenkultur findet in Asien statt. Doch dem Vormarsch der Algen auch auf deutschen Tellern könnte ein Phänomen im Wege stehen, dass wissenschaftlich als Foodneophobia bezeichnet wird. Es beschreibt die fehlende Akzeptanz gegenüber neuen Lebensmitteln (Nezlek & Forestell, 2019; Tuorila & Hartmann, 2020). Durch früh-vermitteltes Wissen und positive Erfahrungen im Umgang mit neuen Lebensmitteln scheint eine solche Foodneophobia überwunden werden zu können (Mustonen & Tuorila, 2010; Park & Cho, 2016). Im Projekt „Meer- Essen: sind Algen & Co die Zukunft auf unseren Tellern?“ wird Schüler:innen Wissen und Erfahrungen vermittelt, um auf diese Weise nachhaltig der deutschen Gesellschaft die Angst vor diesem neuen Lebensmittel zu nehmen. Mit dem Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) Bremen und dem Schullabor der Chemie der Uni Bremen haben sich in diesem Projekt Kooperationspartner gefunden, die essentielle Kompetenzen im Bereich der interdisziplinären Forschung und dem Schwerpunkt auf sozio-ökologischen Forschungsfragen in tropischen Ökosystemen mit einer 20-jährigen Expertise als außerschulischer Lernort mit wissenschaftlicher Arbeit in der organischen Chemie verbindet. Für zwei Zielgruppen, Schüler:innen der Sekundarstufe (SEK) I (Jahrgänge 5-6) und II (Jahrgänge 10-13) wurden spezielle Module entwickelt, die im Schullabor der Uni Bremen durchgeführt werden. Das interdisziplinär angelegte Projekt besteht aus drei Schwerpunktthemen, die jeweils an die naturwissenschaftlichen Schulfächer Biologie (Vielfalt der Algen) und Chemie (Photosynthese, Was ist drin?), sowie an den sozialwissenschaftlichen Fachkomplex der Gemeinschaftskunde (bzw. WUK oder Geografie, Kultur der Organismen) angelehnt sind. Schüler:innen konnten im etwa dreistündigen Schullaborbesuch das Thema Algen als Nahrungsmittel anhand von wissenschaftlichen Experimenten, Fachwissen, sensorischen Erlebnissen und unter Einsatz von Medien multisensorisch erleben. Lehrende von Oberstufen Schüler:innen können in Absprache verschiedene Vertiefungen wählen (Biologie, Chemie, Gesellschaftlicher Aspekt). Es haben im Antragszeitraum 42 Klassen (893 Schüler:innen) das Schullabor besucht und am Modul Meer-Essen teilgenommen, der Großteil waren Schüler:innen der SEK I (67%). Meer-Essen trägt damit zu einem Angebot bei, das auch vor allem jüngeren Schüler:innen den Zugang zu einem wissenschaftlichen Labor ermöglicht. Eine bestmögliche Integration in den Unterricht wird gewährleistet durch Bereitstellung von Materialien zur Vor- und Nachbereitung in der Schule und Lehrenden Fortbildungen. Im Zuge des Projektes wurde inhaltlich zu verschiedenen Kommunikationsangeboten beigetragen, wie dem OpenCampus, MintTag im Universum Bremen, Zukunftstag, der KinderUni und durch verschiedene Artikel in der Zeitung. Es wurden zudem im Projekt drei Fortbildungen durchgeführt, bei denen die Evaluierungen einen sehr guten Anklang bei den Lehrenden zeigten. Besonders interessierte Schüler:innen konnten sich außerdem im Zuge eines Praktikums und einer Abschlussarbeit näher mit dem Thema beschäftigen. Meer-Essen zielte so durch Vermittlung von Wissen und Erfahrungen darauf ab, Schüler: innen in die Lage zu versetzen informierte Konsumentscheidungen zu treffen und zu einer klimafreundlichen Ernährung und damit Umweltentlastung beizutragen

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
1 Online-Ressource (18 Seiten)
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Illustrationen
Literaturverzeichnis: Seite 15 - 16

Schlagwort
Algen
Sekundarstufe 1

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Bremen
(wer)
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
(wann)
2024
Urheber
Stuthmann, Lara
Beteiligte Personen und Organisationen
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung GmbH

URN
urn:nbn:de:101:1-2502271628190.287392410949
Rechteinformation
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Letzte Aktualisierung
15.08.2025, 07:32 MESZ

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Objekttyp

  • Forschungsbericht

Beteiligte

Entstanden

  • 2024

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