Bestand
6HA 003 Präses Professor D. Dr. Joachim Beckmann (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Präses Professor
D. Dr. Joachim Beckmann Präses Professor D. Dr. Joachim Beckmann
(1901-1987) übernahm nach dem Tod des ersten Präses der Evangelischen
Kirche im Rheinland, D. Heinrich Held, 1958 für dreizehn Jahre das Amt
des Präses. Zuvor war er Landespfarrer für Innere Mission und
Wohlfahrtspflege in Wiesbaden (1926-1928), Pfarrer der westfälischen
Frauenhilfe in Soest (1928-1933), ab 1932 zusätzlich Geschäftsführer des
Evangelischen Männerdienstes in Westfalen gewesen. 1933-1948 wirkte er
als Pfarrer der Lutherkirchengemeinde in Düsseldorf. Sein Engagement für
die Bekennende Kirche - er war u.a. Mitbegründer der "Rheinischen
Pfarrbruderschaft" 1933, Mitglied der "Freien evangelischen Synode im
Rheinland" und Mitglied des Reichsbruderrats - führte ihn in die zu
Kriegsende gebildete "Vorläufige Leitung der Evangelischen Kirche der
Rheinprovinz" als geschäftsführender Vorsitzender. Von der Konstituierung
der Evangelischen Kirche im Rheinland an bis zu seiner Wahl zum Präses
war er bereits hauptamtliches Mitglied der Kirchenleitung und
theologischer Dirigent im Landeskirchenamt. Er hatte eine Reihe weiterer
Ämter inne: Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Weltmission,
Beauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für Fragen
der Kriegsdienstverweigerung und Ersatzdienstleistung, stellvertretender
Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche der Union, Mitglied des
Rates der Evangelischen Kirche Deutschlands und stellvertretender
Vorsitzender der Arnoldshainer Konferenz. An der Agende der Evangelischen
Kirche der Union hatte Joachim Beckmann maßgebenden Einfluss. Er leitete
den gesamtkirchlichen Ausschuss, dessen Vorschläge die EKD 1963
veranlassten, eine "Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Weltmission" zu
errichten. Als Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland nahm er zu
politisch und gesellschaftlich umstrittenen Fragen wie der
Wiederaufrüstung 1954 und der sogenannten ethischen Indikation Stellung.
Ab 1945 lehrte er an der wiedereröffneten Kirchlichen Hochschule
Wuppertal zunächst als Dozent, seit 1951 als ihr Professor Systematische
Theologie. Die Bonner Theologische Fakultät ernannte ihn 1954 zum
Ehrendoktor. Als Honorarprofessor erhielt er ab 1961 den Lehrauftrag für
ökumenische Kirchenkunde. Seit 1945 gab er das "Kirchliche Jahrbuch" für
die Evangelische Kirche in Deutschland heraus. Der Bestand 6HA 003
gliedert sich in zwei Serien, A und B. Serie A Die Serie A bildet eine
Korrespondenzserie, welche den Zeitraum 1946 - 1973 umfasst. Die
Korrespondenz ist chronologisch sortiert. Die Korrespondenzpartner sind
prominent: Hans Asmussen, Professor Karl Barth, Professor Peter Brunner,
Landesbischof Hermann Dietzfelbinger, Hermann Ehlers, Professor Martin
Fischer, Präsident des Deutschen Bundestags Eugen Gerstenmeier, Professor
Helmuth Gollwitzer, Professor Oskar Hammelsbeck, Bundespräsident Gustav
W. Heinemann, Karl Immer, Professor Hans-Joachim Iwand, Professor
Friedrich Karrenberg, Heinz Kloppenburg, Landesbischof Hans Lilje,
Oberkirchenrat Professor Christian Mahrenholz, Professor Erwin Mülhaupt,
Martin Niemöller, Wilhelm Niemöller, Professor Karl Rahner, Udo Röhrig,
Präses Kurt Scharf, Kultusminister Werner Schütz, Professor Wilhelm
Stählin, Gustav Theill, Professor Helmuth Thielecke, Heinrich Vogel,
Professor Hans Emil Weber, Präses Wilm, Professor Ernst Wolf u.v.m.
Umfang: 17 Lfm. Serie B Die Serie B umfasst v.a. die Handakten der
Präseskanzlei nach Sachthemen gegliedert. Die Breite der Sachthemen
bildet hier das vielfältige Schaffen von Präses Professor D. Dr. Joachim
Beckmann vor, während und nach seiner Amtszeit umfassend ab. Umfang: 29
Lfm. Literatur: Enno Obendiek: Joachim Beckmann 1901-2001. Der Theologe,
der Bekenner, der Kirchenmann - Was war? Was bleibt?, in: MEKGR 50
(2001), S. 361-374; Volkmar Wittmütz. Joachim Beckmann (1901-1987). Ein
streitbarer Präses. In: Protestantismus in Preußen. Lebensbilder aus
seiner Geschichte, Bd. 5, hg. von Wilhelm Hüffmeier. Frankfurt am Main
2009, 209-232; Thomas Martin Schneider, in: Zwischen Bekenntnis und
Ideologie - 100 Lebensbilder des rheinischen Protestantismus im 20.
Jahrhundert, Leipzig 2018, S.232-234. Ergänzende Archivbestände: 1OB 017
(Sachakten LKA); 6HA 006 (Präses Held).
Form und Inhalt: Präses Professor
D. Dr. Joachim Beckmann (1901-1987) übernahm nach dem Tod des ersten
Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, D. Heinrich Held, 1958 für
dreizehn Jahre das Amt des Präses.
Zuvor war er Landespfarrer
für Innere Mission und Wohlfahrtspflege in Wiesbaden (1926-1928), Pfarrer
der westfälischen Frauenhilfe in Soest (1928-1933), ab 1932 zusätzlich
Geschäftsführer des Evangelischen Männerdienstes in Westfalen gewesen.
1933-1948 wirkte er als Pfarrer der Lutherkirchengemeinde in
Düsseldorf.
Sein Engagement für die Bekennende Kirche - er war
u.a. Mitbegründer der "Rheinischen Pfarrbruderschaft" 1933, Mitglied der
"Freien evangelischen Synode im Rheinland" und Mitglied des
Reichsbruderrats - führte ihn in die zu Kriegsende gebildete "Vorläufige
Leitung der Evangelischen Kirche der Rheinprovinz" als geschäftsführender
Vorsitzender. Von der Konstituierung der Evangelischen Kirche im
Rheinland an bis zu seiner Wahl zum Präses war er bereits hauptamtliches
Mitglied der Kirchenleitung und theologischer Dirigent im
Landeskirchenamt.
Er hatte eine Reihe weiterer Ämter inne:
Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Weltmission, Beauftragter des
Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für Fragen der
Kriegsdienstverweigerung und Ersatzdienstleistung, stellvertretender
Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche der Union, Mitglied des
Rates der Evangelischen Kirche Deutschlands und stellvertretender
Vorsitzender der Arnoldshainer Konferenz.
An der Agende der
Evangelischen Kirche der Union hatte Joachim Beckmann maßgebenden
Einfluss. Er leitete den gesamtkirchlichen Ausschuss, dessen Vorschläge
die EKD 1963 veranlassten, eine "Evangelische Arbeitsgemeinschaft für
Weltmission" zu errichten. Als Präses der Evangelischen Kirche im
Rheinland nahm er zu politisch und gesellschaftlich umstrittenen Fragen
wie der Wiederaufrüstung 1954 und der sogenannten ethischen Indikation
Stellung. Ab 1945 lehrte er an der wiedereröffneten Kirchlichen
Hochschule Wuppertal zunächst als Dozent, seit 1951 als ihr Professor
Systematische Theologie. Die Bonner Theologische Fakultät ernannte ihn
1954 zum Ehrendoktor. Als Honorarprofessor erhielt er ab 1961 den
Lehrauftrag für ökumenische Kirchenkunde. Seit 1945 gab er das
"Kirchliche Jahrbuch" für die Evangelische Kirche in Deutschland
heraus.
Der Bestand 6HA 003 gliedert sich in zwei Serien, A
und B.
Die Serie A bildet eine Korrespondenzserie,
welche den Zeitraum 1946 - 1973 umfasst. Die Korrespondenz ist
chronologisch sortiert. Die Korrespondenzpartner sind prominent: Hans
Asmussen, Professor Karl Barth, Professor Peter Brunner, Landesbischof
Hermann Dietzfelbinger, Hermann Ehlers, Professor Martin Fischer,
Präsident des Deutschen Bundestags Eugen Gerstenmeier, Professor Helmuth
Gollwitzer, Professor Oskar Hammelsbeck, Bundespräsident Gustav W.
Heinemann, Karl Immer, Professor Hans-Joachim Iwand, Professor Friedrich
Karrenberg, Heinz Kloppenburg, Landesbischof Hans Lilje, Oberkirchenrat
Professor Christian Mahrenholz, Professor Erwin Mülhaupt, Martin
Niemöller, Wilhelm Niemöller, Professor Karl Rahner, Udo Röhrig, Präses
Kurt Scharf, Kultusminister Werner Schütz, Professor Wilhelm Stählin,
Gustav Theill, Professor Helmuth Thielecke, Heinrich Vogel, Professor
Hans Emil Weber, Präses Wilm, Professor Ernst Wolf u.v.m.
Umfang: 17 Lfm.
Die Serie B umfasst v.a. die
Handakten der Präseskanzlei nach Sachthemen gegliedert. Die Breite der
Sachthemen bildet hier das vielfältige Schaffen von Präses Professor D.
Dr. Joachim Beckmann vor, während und nach seiner Amtszeit umfassend
ab.
Umfang: 29 Lfm.
Literatur: Enno Obendiek:
Joachim Beckmann 1901-2001. Der Theologe, der Bekenner, der Kirchenmann -
Was war? Was bleibt?, in: MEKGR 50 (2001), S. 361-374; Volkmar Wittmütz.
Joachim Beckmann (1901-1987). Ein streitbarer Präses. In: Protestantismus
in Preußen. Lebensbilder aus seiner Geschichte, Bd. 5, hg. von Wilhelm
Hüffmeier. Frankfurt am Main 2009, 209-232; Thomas Martin Schneider, in:
Zwischen Bekenntnis und Ideologie - 100 Lebensbilder des rheinischen
Protestantismus im 20. Jahrhundert, Leipzig 2018, S.232-234.
Ergänzende Archivbestände: 1OB 017 (Sachakten LKA); 6HA 006 (Präses
Held).
- Bestandssignatur
-
6HA 003 Präses Professor D. Dr. Joachim Beckmann
- Umfang
-
140 Kartons, lfd. Nummern: 616
- Kontext
-
Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland (Archivtektonik) >> 6HA Handakten >> 6HA 003 Präses Professor D. Dr. Joachim Beckmann
- Bestandslaufzeit
-
1945-1977
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
06.03.2025, 18:28 MEZ
Datenpartner
Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1945-1977