Bestand
G 308 - Evangelisches Pfarramt Heuchlingen (Bestand)
Einleitung: ===== Orts- und Ortskirchengeschichte =====
Zwischen Herbrechtingen und Gerstetten auf der Flächenalb gelegen wird Heuchlingen 1143 erstmals schriftlich erwähnt (Huchelingen). Der Ort gehörte zur Herrschaft Falkenstein und kam über die Herzöge von Teck am Ende des 14. Jahrhunderts an die Grafen von Rechberg. Die Hälfte der Ortsherrschaft war jedoch über den Ulmer Bürger Krafft an Gräfin Anna von Helfenstein gekommen und in die Herrschaft Heidenheim eingebunden, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts nach mehreren Besitzwechseln endgültig an das Herzogtum Württemberg gelangte. Die Rechte und Ansprüche der verschiedenen Heuchlinger Ortsherren mußten mehrfach gerichtlich geregelt werden. 1593 ging die Grafschaft Falkenstein im Herzogtum Württemberg auf. Heuchlingen gehörte zum Oberamt, später Landkreis Heidenheim.
1311 wird erstmals eine Kapelle in Heuchlingen erwähnt, das Stephanspatrozinium erstmals 1556. Heuchlingen war seit dem Mittelalter Filial von Dettingen am Albuch. Nach der Einführung der Reformation 1530 durch Württemberg war der Ort konfessionell gespalten, da die Grafen von Rechberg in ihrem Teil des Ortes die katholische Lehre beibehielten. 1593 wurde durch den Anfall der Herrschaft Falkenstein an Württemberg die Bikonfessionalität zugunsten der evangelischen Konfession aufgehoben. 1835 wurde in Heuchlingen eine eigene Pfarrstelle errichtet. Seit 1966 wird auch der Nachbarort Heldenfingen durch den Heuchlinger Pfarrer versorgt. Kirchlich gehören beide Orte zum Dekanatamt Heidenheim.
Die evangelische Pfarrkirche wurde 1792 anstelle eines Vorgängerbaus neu erbaut.
===== Bestandsbeschreibung =====
Das Archiv des Pfarramts wurde bis jetzt noch keiner Ordnung und Verzeichnung unterzogen. Ein Grund mag dafür sein, daß es nur noch aus Bruchstücken besteht. Schlechte Lagerung haben den Bestand so stark geschädigt, daß ein Teil zerstört wurde oder nicht mehr gerettet werden konnte. Erhalten haben sich einige Amtsbücher, darunter jedoch die historisch wichtigen Kirchenbücher und die Protokolle der kirchlichen Gremien, kaum Akten, aber die Rechnungsakten der Kirchenpflege durchgängig ab 1905. Die schlechte Lagerung hat den vorhandenen Bestand zudem noch stark beschädigt, deshalb ist eine Benutzung nur eingeschränkt möglich. Die pilzbefallenen Unterlagen wurden behandelt, um sie gefahrlos einer Benutzung zugänglich zu machen. Da es fast keine Akten gibt, wurde im Bereich der Kirchenpflegrechnungen nur sehr sporadisch auskassiert. Bei den Rechnungen bis 1966 wurde nichts kassiert, sondern alles aufbewahrt. Sie wurden jahrgangsweise belassen und keiner sachlichen Ordnung unterzogen. Ab 1967 wurden die Rechnungen auskassiert und nur ausgewählte Beilagen zur dauernden Aufbewahrung ausgesondert. Da die Unterbringung im Pfarramt ungenügend geregelt war, beschloss der Kirchengemeinderat 1998 die Abgabe des Archivs an das Landeskirchliche Archiv. Um das Pfarramt deutlich zu entlasten, wurden die Kirchenpflegrechnung bis einschließlich 1985 in die Archivabgabe eingeschlossen. Von der Abgabe ausgeschlossen sind die Kirchenbücher, die weiterhin im Pfarramt verwahrt werden.
Der Bestand ist wenig umfangreich und fast ohne Besonderheiten. Bei den Akten haben sich nur die Pfarrberichte ab dem Ende des 18. Jahrhunderts, die Pfarrbeschreibungen vom Beginn des 19. Jahrhunderts und die Schulberichte ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert erhalten. Die insgesamt 2,5 lfd. m wurden in 143 Bestandsnummern erfasst.
Ulm, im Mai 2001
Dorothea Reuter
Einleitung: Zwischen Herbrechtingen und Gerstetten auf der Flächenalb gelegen wird Heuchlingen 1143 erstmals schriftlich erwähnt (Huchelingen). Der Ort gehörte zur Herrschaft Falkenstein und kam über die Herzöge von Teck am Ende des 14. Jahrhunderts an die Grafen von Rechberg. Die Hälfte der Ortsherrschaft war jedoch über den Ulmer Bürger Krafft an Gräfin Anna von Helfenstein gekommen und in die Herrschaft Heidenheim eingebunden, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts nach mehreren Besitzwechseln endgültig an das Herzogtum Württemberg gelangte. Die Rechte und Ansprüche der verschiedenen Heuchlinger Ortsherren mußten mehrfach gerichtlich geregelt werden. 1593 ging die Grafschaft Falkenstein im Herzogtum Württemberg auf. Heuchlingen gehörte zum Oberamt, später Landkreis Heidenheim.
1311 wird erstmals eine Kapelle in Heuchlingen erwähnt, das Stephanspatrozinium erstmals 1556. Heuchlingen war seit dem Mittelalter Filial von Dettingen am Albuch. Nach der Einführung der Reformation 1530 durch Württemberg war der Ort konfessionell gespalten, da die Grafen von Rechberg in ihrem Teil des Ortes die katholische Lehre beibehielten. 1593 wurde durch den Anfall der Herrschaft Falkenstein an Württemberg die Bikonfessionalität zugunsten der evangelischen Konfession aufgehoben. 1835 wurde in Heuchlingen eine eigene Pfarrstelle errichtet. Seit 1966 wird auch der Nachbarort Heldenfingen durch den Heuchlinger Pfarrer versorgt. Kirchlich gehören beide Orte zum Dekanatamt Heidenheim.
Die evangelische Pfarrkirche wurde 1792 anstelle eines Vorgängerbaus neu erbaut.
Das Archiv des Pfarramts wurde bis jetzt noch keiner Ordnung und Verzeichnung unterzogen. Ein Grund mag dafür sein, daß es nur noch aus Bruchstücken besteht. Schlechte Lagerung haben den Bestand so stark geschädigt, daß ein Teil zerstört wurde oder nicht mehr gerettet werden konnte. Erhalten haben sich einige Amtsbücher, darunter jedoch die historisch wichtigen Kirchenbücher und die Protokolle der kirchlichen Gremien, kaum Akten, aber die Rechnungsakten der Kirchenpflege durchgängig ab 1905. Die schlechte Lagerung hat den vorhandenen Bestand zudem noch stark beschädigt, deshalb ist eine Benutzung nur eingeschränkt möglich. Die pilzbefallenen Unterlagen wurden behandelt, um sie gefahrlos einer Benutzung zugänglich zu machen. Da es fast keine Akten gibt, wurde im Bereich der Kirchenpflegrechnungen nur sehr sporadisch auskassiert. Bei den Rechnungen bis 1966 wurde nichts kassiert, sondern alles aufbewahrt. Sie wurden jahrgangsweise belassen und keiner sachlichen Ordnung unterzogen. Ab 1967 wurden die Rechnungen auskassiert und nur ausgewählte Beilagen zur dauernden Aufbewahrung ausgesondert. Da die Unterbringung im Pfarramt ungenügend geregelt war, beschloss der Kirchengemeinderat 1998 die Abgabe des Archivs an das Landeskirchliche Archiv. Um das Pfarramt deutlich zu entlasten, wurden die Kirchenpflegrechnung bis einschließlich 1985 in die Archivabgabe eingeschlossen. Von der Abgabe ausgeschlossen sind die Kirchenbücher, die weiterhin im Pfarramt verwahrt werden.
Der Bestand ist wenig umfangreich und fast ohne Besonderheiten. Bei den Akten haben sich nur die Pfarrberichte ab dem Ende des 18. Jahrhunderts, die Pfarrbeschreibungen vom Beginn des 19. Jahrhunderts und die Schulberichte ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert erhalten. Die insgesamt 2,5 lfd. m wurden in 143 Bestandsnummern erfasst.
Ulm, im Mai 2001
Dorothea Reuter
- Bestandssignatur
-
G 308
- Umfang
-
2,5 lfd. m
- Kontext
-
Landeskirchliches Archiv Stuttgart (Archivtektonik) >> G - Pfarrarchive >> Orte mit H
- Indexbegriff Ort
-
Heuchlingen, Ostalbkreis
- Provenienz
-
Evangelisches Pfarramt Heuchlingen
- Bestandslaufzeit
-
1642-1989
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
-
27.03.2025, 11:46 MEZ
Datenpartner
Landeskirchliches Archiv Stuttgart. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Evangelisches Pfarramt Heuchlingen
Entstanden
- 1642-1989