Bestand
Pfarrarchiv Schlüchtern (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Vorwort
I. Bestandsbeschreibung und Benutzungshinweise
Das Pfarrarchiv Schlüchtern umfasst ca. 9,4 lfm Archivalien in 335 Verzeichnungseinheiten mit einer Gesamtlaufzeit von 1604 bis 1994. Der Überlieferungsschwerpunkt liegt vor allem auf dem 19. und 20. Jahrhundert. Das Archiv enthält auch Unterlagen aus der Superintendentur der Diözese Gelnhausen-Schlüchtern (Nrn. 178, 232, 238, 268-331).
Im Dezember 2011 wurde das Pfarrarchiv als Depositum an das Landeskirchliche Archiv abgegeben. Der Bestand wurde durch den Unterzeichner von Februar bis März 2013 verzeichnet. Dabei wurden alle Akten entmetallisiert und bei Bedarf umgebunden oder in Archivmappen eingelegt und anschließend in 78 säurefreie Archivkartons verpackt. Die Klassifikation beruht auf einer ergänzten und erweiterten Form des "Aktenplans für die Kirchengemeinden der EKKW" (Stand 2007).
Das Findbuch ist mit AUGIAS - Archiv 8.1 erstellt worden. Für jede Akte sind Bestell-nummer, Aktentitel, teilweise ergänzt durch Enthält-Vermerk, Laufzeit und Indexnummer angegeben. Die fortlaufenden Indexnummern verknüpfen die Begriffe von Orts-, Personen- und Sachindex mit den entsprechenden Archivalien.
Für die Benutzung des Pfarrarchivs muss das Archivgesetz der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck beachtet, insbesondere auf den Personen- und Datenschutz hingewiesen werden.
Es ist zu zitieren: Landeskirchliches Archiv Kassel, Pfarrarchiv (PA) Schlüchtern, Nr. ….
Kassel, im April 2013
(Thomas Gothe)
II. Geschichte des Kirchspiels
Die Pfarrei Schlüchtern wurde von dem Benediktinerkloster gegründet und demselben unterstellt. Das Kloster besaß Patronatsrechte in fast allen Dörfern des heutigen Kreises Schlüchtern.
Abt Petrus Lotichius führte die Reformation behutsam seit 1539 ein. Unterstützt wurde er dabei von Philipp Melanchthon und dem Hanauer Landesherrn. 1543 wurde die Reformation schriftlich formuliert und für alle dem Kloster unterstellten Pfarreien verbindlich. Das Leben nach den benediktinischen Regeln wurde bis 1609 beibehalten. Mit dem Tod des evangelischen Abtes Johannes Wankel wurde die Abtstelle von der Landesherrschaft Hanau eingezogen. Die Aufsicht über die Klosterschule und die Pfarreien wurde dem Kirchenamt und später dem reformierten Hanauer Konsistorium übertragen.
Seit genannter Reformation wurden die Gemeindeglieder mittels zweier Pfarrstellen versehen. Die erste Pfarrstelle war bis 1832 auch für die Gemeinden Hohenzell, Niederzell, Bellings und die Klosterhöfe zuständig. Danach wurden die Gemeinden bis 1843 von der zweiten Pfarrstelle versehen. Hohenzell, Bellings und Ahlersbach wurden 1843 eigenständige Pfarreien. Die zweite Pfarrei versah bis 1690 ebenfalls die Pfarrei Elm, zu der die Filialen Breitenbach und Kressenbach gehörten.
Die lutherische Gemeinde Schlüchtern war bis 1818 Filialgemeinde der lutherischen Pfarrei Steinau an der Straße.
Die dritte Pfarrstelle in Schlüchtern wurde am 01.06.1966 errichtet. Die vierte Pfarrstelle in Schlüchtern wurde am 17.01.2011 errichtet und ist für die Pfarrei Elm und deren Filialgemeinden zuständig, gleichzeitig wurde die Pfarrstelle in Elm aufgehoben.
III. Pfarrerliste
Die folgende Aufzählung der Pfarrer stützt sich auf die Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau von Max Aschkewitz. Darüber hinaus wurden zur Vervollständigung diverse Anschriftenverzeichnisse herangezogen.
III. 1. Die reformierten Pfarrstellen
III. 1. 1. Die erste Pfarrstelle
Peter Lotichius 1525 - 1534
Johannes Salicetus (Wittmann) 1535 - 1540
Sigfried Hettenus 1544 - 1567
Nikolaus Schönbub (gen. Daniel) 1554 - 1558
Johannes Wankel 1585 - 1592
Martin Rücker 1595 - 1613
Pankratius May 1613 - 1635
Jakob Feyling 1635 - 1636
Johannes Weitzel (Pfarrverweser) 1637 - 1640
Nikolaus Oberlin 1640
Johannes Weitzel 1641 - 1674
Johann Wilhelm Wagner 1675 - 1683
Johannes Götz 1684 - 1686
Johann Heinrich Burckhard 1687 - 1699
Johann Peter Braun 1699 - 1702
Johann Engelbert Richter 1702 - 1717
Philipp Jakob Krazeller 1719 - 1742
Franz Bernhard Rollmann 1742 - 1770
Johann Adam Wolff 1770 - 1792
Johann Georg Osius 1792 - 1817
III. 1. 2. Die zweite Pfarrstelle
Henricus Heyn 1545
Sebastian Pauli 1546
Nikolaus Schönbub (gen. Daniel) 1554 -1558
Valentin Gerlach 1558 - 1567
Christian Lotichius um 1558 - um1563
Johannes Glümper 1567 - 1577
Peter Henkel 1569 - 1570
Johann Schlegel 1572 - 1574
Heinrich Kress 1574 - 1577
Kaspar Lapp 1577 - 1587
Johannes Scheffer 1587 - 1596
Moritz Schultheiss um 1589
Martin Rücker 1595 - 1596
Joachim Fabritius 1597 - 1605
Martin Feyling 1605 - 1635
Johannes Busius 1618 - 1621
Karl Schnabel 1621 - 1628
Johannes Lucas 1628 - 1635
Jakob Feyling 1637 - 1640
Von 1640 bis 1671 war die II. Pfarrstelle vakant und wurde von der I. Pfarrstelle (Pfr. Johannes Weitzel) mitversehen.
Hildebrand Geysius 1671 - 1686
Peter Sartorius 1687 - 1690
Johann Benjamin Schaffnicht 1690 - 1695
Johann Matthäus Braun 1695 - 1696
Johann Peter Braun 1697 - 1699
Johann Engelbert Richter 1699 - 1702
Nikolaus Geisler 1702 - 1723
Johann Michael Bauscher 1724 - 1738
Franz Bernhard Rollmann 1739 - 1742
Ernst August Hassenpflug 1743 - 1746
Johann Leonhard Hartmann 1746 - 1765
Johann Adam Wolff 1765 - 1770
Johann Georg Osius 1770 - 1792
Andreas Ludwig Eberhard 1792 - 1813
Johann Christoph Osius 1814 - 1818
III. 2. Die lutherische Pfarrei
Die lutherische Gemeinde Schlüchtern war Filialgemeinde der lutherischen Gemeinde in Steinau an der Straße.
III. 3. Die evangelisch unierten Pfarrstellen
III. 3. 1. Die erste Pfarrstelle
Georg Friedrich Baist 1818 - 1851
Wilhelm Schäfer 1852 - 1864
Heinrich Georg Ludwig Reuss 1864 - 1885
Justus Philipp Heinrich Wilhelm Heck 1885 - 1900
Friedrich Wilhelm Orth 1900 - 1925
Hermann Drüner 1925 - 1928
Karl Burhenne 1928 - 1936
Johann Elbrechtz 1937 - 1947
Richard Heinrich Jung 1948 - 1961
Dietrich Gang 1962 - 1968
Joachim Stahl 1968 - 1978
Ernst Giese 1978 - 1989
Klaus Dietrich 1989 - 2002
Fritz-Eckhardt Schmidt seit 2002
III. 3. 2. Die zweite Pfarrstelle
Johann Christoph Osius 1818 - 1824
Jakob Friedrich Pauli 1824 - 1831
Friedrich August Stamm 1831 - 1842
Johann Valentin Albach 1843 - 1856
Philipp Wilhelm Rudolph Walther 1856 - 1875
Justus Philipp Heinrich Wilhelm Heck 1875 - 1885
Georg Friedrich Hartmann 1886 - 1891
Johannes Christian Hattendorf 1892 - 1900
Ernst Valentin Heinrich Kahl 1900 - 1905
Rudolf Wilhelm Rollmann 1905 - 1933
Jeremias Jakobus Wilhelm Pfeiffer 1934 - 1936
Im Zeitraum von 1936 bis 1946 war die Pfarrstelle vakant. Von 1946 bis 1947 wurde die Pfarrstelle durch Heinrich Walther und Kurt Anders (pfarramtlicher Hilfsdienst) versehen.
Heinrich Laag 1947 - 1955
Oswald Krause 1955 - 1957
Karlheinz Happich 1957 - 1991
Joachim Truß seit 1991
III. 3. 3. Die dritte Pfarrstelle
Klaus Georg Arnold 1969 - 1995
Wilfried Battefeld seit 1996
III. 3. 4. Die vierte Pfarrstelle
Geeske Balhorn seit 2011
IV. Literatur
Aschkewitz, Max: Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau ("Hanauer Union") bis 1968, 2. Bd., Marburg 1984.
Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Hessen (II) Der Regierungsbezirk Darmstadt, Berlin u.a. 2008.
Kirchliches Amtsblatt der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (KABl.) 1/2011, hrsg. von der Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, Landeskirchenamt, Kassel 2011.
Praesent, Wilhelm; Ullrich, Bernd: Das ehemalige Benediktiner-Kloster Schlüchtern. Eine Kurzfassung zur Geschichte der heutigen Nutzung, Schlüchtern 2011.
Sante, Georg Wilhelm (Hg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Bd. 4 Hessen, Stuttgart ³1976.
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-
Landeskirchliches Archiv Kassel, E 1 Schlüchtern
- Context
-
Landeskirchliches Archiv Kassel (Archivtektonik) >> Kirchengemeinden, Gesamtverbände >> Kirchspiele und Kirchengemeinden (Pfarrarchive)
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06.03.2023, 11:52 AM CET
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- Bestand