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Für welche 'Natur/en' sorgen wir? Kritisch feministische Perspektiven auf aktuelle Care-Debatten im sozial-ökologischen Kontext

Anlass unseres Beitrags ist die Beobachtung, dass sich in aktuellen feministischen Debatten - insbesondere im Kontext der Nachhaltigkeitswissenschaften - vermehrt auf 'Care' als Denk- und Handlungsprinzip bezogen wird. Damit wird 'Care' (auch) auf die Kategorie Natur erweitert. Wir gehen davon aus, dass eine solche Erweiterung die Komplexität und Wirkmächtigkeit gesellschaftlicher Natur- und Geschlechterverhältnisse vernachlässigt. Eine Folge könnte die Übertragung macht- und herrschaftsförmiger Momente von Sorgebeziehungen auf den Umgang mit nichtmenschlichen 'Natur/en' sein. Wir begeben uns auf eine Spurensuche, die über die Auseinandersetzung mit 'Natur' als immanenter Kategorie von (Care-)Debatten der Neuen Frauen- und Ökologiebewegung der 1970er-Jahre bis hin zu einer Untersuchung ausgewählter Arbeiten zu 'Natur' als expliziter Kategorie in 'Care'-Beziehungen zwischen Menschen und nichtmenschlichen 'Natur/en' führt. Der Beitrag richtet sich explizit gegen die Tendenz der Essentialisierung von 'Natur' und 'Geschlecht'. Stattdessen plädieren wir für eine nachhaltige Nutzung von 'Natur/en' in vorsorgender Perspektive.
Our research was based on the observation that reference is increasingly being made in current feminist debates (especially in the context of sustainability sciences) to 'care' as a principle of thought and action. 'Care' is (also) extended to the category 'nature' We assume that such an extension neglects the complexity and effectiveness of societal relations to nature and gender relations. One possible consequence could be that aspects of power and domination are transferred from care relationships to interaction with nonhuman 'nature(s)'. We go in search of clues, starting with the analysis of ‘nature‘ as a category of (care) debates inherent to the New Feminist and Ecology Movement of the 1970s. We finish by examining select work on ‘nature‘ as an explicit category in care relationships between humans and nonhuman ‘nature(s)‘. The article explicitly opposes the tendency to essentialize ‘nature‘ and 'gender' and advocates the sustainable use of 'nature(s)' from a 'Vorsorge' perspective.

Für welche 'Natur/en' sorgen wir? Kritisch feministische Perspektiven auf aktuelle Care-Debatten im sozial-ökologischen Kontext

Urheber*in: Hofmeister, Sabine; Mölders, Tanja; Deininger, Michaela; Kapitza, Katharina

Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

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Weitere Titel
Which 'nature(s)' do we care for? Critical feminist perspectives on current care debates in a social-ecological context
ISSN
2196-4467
Umfang
Seite(n): 125-139
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)

Erschienen in
GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 11(1)

Thema
Sozialwissenschaften, Soziologie
Ökologie
Frauen- und Geschlechterforschung
Ökologie und Umwelt
Feminismus
Emanzipation
Nachhaltigkeit
Natur
Geschlechterverhältnis
Frauenbewegung
Ökologie

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Hofmeister, Sabine
Mölders, Tanja
Deininger, Michaela
Kapitza, Katharina
Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Deutschland
(wann)
2019

DOI
URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-61942-1
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:27 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Zeitschriftenartikel

Beteiligte

  • Hofmeister, Sabine
  • Mölders, Tanja
  • Deininger, Michaela
  • Kapitza, Katharina

Entstanden

  • 2019

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