Gliederung
29.1. Büros Aachen
In Aachen gab es drei Büros, die mit der Verwaltung des Hypothekenwesens und der Einnahmen aus der Stempelsteuer, der Einregistrierung und der Domänen befaßt waren. Das eine Büro war das des Receveur du timbre extraordinaire, der bereits am 23 germinal an VI (12. April 1798) ernannt war (Roerdepartement Nr. 3025, lfd. Nr. 5) und bis 1313 erscheint. Aus der Tätigkeit dieses Empfängers hat sich nur eine Akte erhalten. Das zweite Büro war das des Receveur de l'enregistrement et Conservateur des hypotheques. Dieses Büro wurde eingerichtet, nachdem das französische Gesetz über das Hypothekenwesen vom 21 ventose an VII (11. März 1799), das die Hypothekenbewahrung der Nationalregie der Einregistrierung überwies, auch in den vier neuen Departements verkündet worden war und in jedem Zuchtpolizeigerichtsbezirk – für das Roerdepartement die Arrondissements Aachen, Kleve, Köln, Krefeld – ein Büro der Hypothekenbewahrung errichtet werden sollte. Da die Empfänger der Einregistrierungs- und Domänenbüros in Aachen und Köln bereits vorher überlastet waren, schlug der Domänendirektor der Nationalregie in Paris am 13 fructidor an VII (30. August 1799) die Bildung von zwei neuen Büros vor (Roerdepartement Nr. 3068, lfd. Nr. 380). Als der amtierende Empfänger von Aachen mit Ende des Jahres VII seinen Posten plötzlich verließ (ebd. lfd. Nr. 399), ernannte die Nationalregie in Paris zwei Nachfolger: einen als Conservateur des hypotheques et Receveur des domaines nationaux, der am 11 brumaire an VIII (2. November 1799) in sein Amt eingeführt wurde (ebd. lfd. Nr. 438), einen zweiten für das Bureau de renregistrement, der am 26 brumaire an VIII (17. November 1799) sein Amt antrat (ebd. lfd. Nr. 464). Im Jahr 1806 übernahm der Empfänger des Einregistrierungsbüros Aachen auch die Verwaltung des Hypothekenwesens (vgl. Roerdepartement Nr. 3055, lfd. Nr. 3138). Das Büro war zuständig für die Kantone Aachen und Bmtscheid, bis 1810 auch für den Kanton Eschweiler. Dieser wurde durch die Neuorganisation vom 28. September 1810 abgetrennt und mit einem eigenen Einregstrierungs- und Domänenbüro versehen. Ein Verzeichnis der Akten, die sich am 16. Januar 1814 bei der Abreise des französischen Hypothekenbewahrers und Einregistrierungsempfängers Gautier in seinem Büro vorfanden und die sein provisorischer Nachfolger Emmerich Krey am 4. März 1814 unversehrt übernahm, findet sich in der Akte Generalgouvernement vom Nieder- und Mittelrhein Nr. 945, Bl. 12 – 16. Sie sind nicht überliefert. Spuren der Tätigkeit dieses Empfängers erscheinen nur noch in der Korrespondenz, mit dem Domänendrrektor in Aachen (vgl. Findbuch oben: Korrespondenz der Empfang des Einregistrierungs- und Domänenbüros Aachen mit dem Domänendirektor in Aachen). Das dritte Büro war das des Receveur des domaines, der bereits am 23 germinal an VI (12. April 1798) ernannt war (Roerdepartement Nr. 3025, lfd. Nr. 5). Nach der Bildung eines eigenen Büros für das Einregistrierungswesen versah er bis 1806 noch das Hypothekenwesen, dann ging auch dieses an das Einregistrierungsbüro über. Das Domänenbüro war ebenfalls für die Kantone Aachen und Bmtscheid sowie bis 1810 für Eschweiler zuständig. Auch hier ist nur eine Akte überliefert, dazu das Verzeichnis über die Domänenbüros und ihre Bezirke von 1798. 1799 (Roerdepartement Nr. 3105), das, da es das einzige Exemplar dieser Art ist, unter der Domäiiendirektion aufgeführt ist. Über den Verbleib der Akten schreibt der Renteioberaufseher Gossen am 17. August 1814 an den Gouvernementskommissar Boelling "Der vormalige Domainen Empfänger zu Aachen Herr Boulange hat zwar ein kleiner Theil seiner Bücher nach Maastricht geschickt, von wo sie auch zurückgekommen sind, der gröste Teil derselben aber zurückgehalten; da er in hiesiger Gegend anseßig ist, so werden sich wohl Mittel finden, um zu bewegen diese zu extradiren, und behalte ich mir vor hierüber Euer Hochwohlgeboren nahem Bericht zu erstatten" (Generalgouvernement vom Nieder- und Mittelrhein Nr. 1048, Bl. Ib – 2a). Seine Bemühungen hatten nur geringen Erfolg. Nach dem Bericht Boellings vom 29. Januar 1816 lieferte Boulange nur einen Teil der Register und Hebebücher aus und behauptete, die übrigen auf Befehl des Präfekten verbrannt zu haben. Boelling bezweifelte dies jedoch (ebd. Bl. 50).
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Roerdepartement, Domänendirektion Aachen, Einregistrierungs- und Domänenbüros >> 29. Akten der Einregistrierungs- und Domänenbüros
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AA 0633 Roerdepartement, Domänendirektion Aachen, Einregistrierungs- und Domänenbüros
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