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Klimakriterien bei der Vergabe öffentlicher Aufträge können dazu beitragen, deutsche Treibhausgasemissionen zu senken

Nach Schätzungen des vorliegenden Berichts sind staatliche Käufe für mindestens zwölf Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Diese entstehen vor allem im Zuge der Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen und von Bauinvestitionen. Durch umweltfreundliche öffentliche Beschaffung (Green Public Procurement, GPP) - die Berücksichtigung der CO2-Bilanz von Gütern und Dienstleistungen bei der Vergabe öffentlicher Aufträge - können diese Emissionen gesenkt werden. Staatliche Bauinvestitionen, insbesondere die Infrastruktur, können zu einem Hotspot für die Bekämpfung des Klimawandels durch GPP werden. Doch nachhaltige Beschaffungspraktiken spielen in Deutschland noch immer eine begrenzte Rolle und sind nicht primär auf eine Reduktion von Emissionen ausgerichtet. Eine Befragung von öffentlichen Beschaffungsstellen zeigt, dass die technische Komplexität von GPP als Haupthemmnis wahrgenommen wird, verbunden mit geringen administrativen Kapazitäten. Der Gesetzgeber sollte darauf hinwirken, dass Klimakriterien ein höheres Gewicht zukommt sowie - vor allem auf kommunaler Ebene - Kapazitäten ausgeweitet werden und das Personal entsprechend geschult wird. Überregionale Beratungsstellen für nachhaltige Beschaffung können hierbei die kommunale Ebene unterstützen.

Language
Deutsch

Bibliographic citation
Journal: DIW Wochenbericht ; ISSN: 1860-8787 ; Volume: 86 ; Year: 2019 ; Issue: 51/52 ; Pages: 965-973 ; Berlin: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Classification
Wirtschaft
National Government Expenditures and Related Policies: Procurement
Environment and Development; Environment and Trade; Sustainability; Environmental Accounts and Accounting; Environmental Equity; Population Growth
Environmental Economics: Government Policy
Subject
green public procurement
government spending
carbon footprint accounting
climate policies

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Chiappinelli, Olga
Gruner, Friedemann
Weber, Gustav
Event
Veröffentlichung
(who)
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
(where)
Berlin
(when)
2019

DOI
doi:10.18723/diw_wb:2019-51-1
Handle
Last update
10.03.2025, 11:42 AM CET

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Time of origin

  • 2019

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