Bestand
Schmidt, Erika (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Stenotypistin; KJVD (1931), KPD/SED (1945/1946); Teilnahme am
Widerstand, u. a. als Mitglied der Gruppe um Herbert Grasse, John Sieg
und Wilhelm Schürmann-Horster; Verurteilungen wegen Vorbereitung zum
Hochverrat bzw. Beihilfe zur Vorbereitung zum Hochverrat (1934, 1943);
KPD/SED (1945/1946)
Bestandsbeschreibung: 1. Sept.
1913 in Berlin geboren
1920 - 1928 Besuch der
Volksschule
1928 - 1929 Besuch der
Kriegswaisen-Haushaltsschule der Stadt Berlin im Evangelischen
Johannesstift in Berlin-Spandau
1929 - 1931
Besuch der Städtischen Handelsschule Berlin-Neukölln, Ausbildung als
Stenotypistin und Kontoristin
Febr. 1931
Mitglied des KJVD im UB Neukölln
Juli 1934
Verhaftung und Dez. 1934 Verurteilung durch das Kammergericht Berlin
im Prozess gegen Claaßen und Genossen wegen Vorbereitung zum
Hochverrat zu 1 1/2 Jahren Gefängnis
1934 -
Jan. 1936 Frauengefängnis Berlin, Barnimstraße
1936 - Juni 1943 Tätigkeit als Stenotypistin in verschiedenen
Berliner Firmen, dabei u. a. bei Universum Film AG (Okt. 1936-Mai
1940)
ab 1940 Kontakt zur Widerstandsgruppe um
John Sieg und Herbert Grasse
29. Juni 1943
Verhaftung im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen Herbert Grasse,
John Sieg und Wilhelm Schürmann-Horster
20./21.
Aug. 1943 Verurteilung durch den VGH wegen Beihilfe zur Vorbereitung
zum Hochverrat zu 4 Jahren Zuchthaus
Sept. 1943
- Jan. 1944 Inhaftierung im Frauenzuchthaus Jauer
Jan. 1944 - Febr. 1945 Außenkommando der Rüstungsfabrik
Heliowattwerke, Schweidnitz
Febr. 1945
Evakuierung des Außenkommandos in Schweidnitz
12. März 1945 - 7. Mai 1945 Frauenzuchthaus Waldheim, dort von
der Roten Armee befreit
1945 Mitglied der KPD,
dann SED
1945 - 1970 Tätigkeit als
Stenotypistin, Kontoristin, Korrektorin und technische Redakteurin, u.
a. im Zentralen Apparat der SED, bei der Gesellschaft für kulturelle
Verbindungen und Zusammenarbeit mit dem Ausland, bei der Staatlichen
Plankommission und im Staatsverlag
31. Okt.
2008 in Königs Wusterhausen verstorben
Quellen:
BArch NY 4611/1
Inhaltliche Charakterisierung:
Den Nachlass von Erika Schmidt erhielt die Stiftung von Frau Jutta
Geppert. Er umfasst nach der Bearbeitung 14 AE (0,3 lfm) mit
Dokumenten aus der Zeit von 1913, 1920-2008. Überliefert sind
persönliche Dokumente, wie Lebensläufe, Zeugnisse,
Arbeitsbescheinigungen und -verträge, Unterlagen von der Verurteilung
und Inhaftierung wegen ihrer Teilnahme am Widerstand sowie Urkunden zu
Auszeichnungen und Mitgliedsausweise von Parteien und Organisationen.
Außerdem gibt es eine Reihe von Korrespondenzen, darunter mit ihrer
Mutter aus der Zeit der Inhaftierung, mit Anni Grasse, der Mutter von
Herbert Grasse, und mit ehemaligen Mithäftlingen, Freunden und
Bekannten. Erwähnenswert ist auch ein Notizbuch von Erika Schmidt von
Aug. bis Okt. 1934, der Zeit ihrer Untersuchungshaft in Berlin
Moabit.
Der Nachlass ist auf der Grundlage des
Bundesarchivgesetztes für die Benutzung frei zugänglich. Bei der
Veröffentlichung ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der
Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4611/1,
Kurzform: BArch NY 4611/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der
Nr. 1).
Grit Ulrich
Zitierweise: BArch NY
4611/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch NY 4611
- Umfang
-
14 Aufbewahrungseinheiten
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe >> S
- Provenienz
-
Schmidt, Erika, 1913-2008
- Bestandslaufzeit
-
1913, 1920-2008
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Schmidt, Erika, 1913-2008
Entstanden
- 1913, 1920-2008