Sachakte

Erbschaftsstreit um 2000 Tlr. Geilenkirchener Währung, die Gertrud Römer zunächst in ihre erste Ehe mit Winand Johann von Meuthen, dann aber auch in ihre zweite Ehe mit Dionysius Graß eingebracht hat, zwischen ihren Enkeln aus erster Ehe als Appellanten und ihren Kindern aus zweiter Ehe als Appellaten. Die Appellaten klagten vor der ersten Instanz auf Auszahlung der Mitgift ihrer Mutter, da diese Gelder gemäß dem ersten Ehevertrag von 1619 als Immobiliargut gelten und im Eigentum des überlebenden Ehepartners verbleiben sollten. Die Appellanten berufen sich gegen das Urteil der Vorinstanz vom 28. Juni 1701, die sie zur Auszahlung der 2000 Tlr. verurteilte. Sie stützen sich auf eine weitere Bestimmung des Ehevertrags von 1619, wonach der überlebende Ehepartner im Falle seiner Wiederverheiratung nur den Nießbrauch an den 2000 Tlr. haben sollte. Sie klagen ferner, daß Dionysius Graß keine Alimente an seine Stiefkinder gezahlt und kein Inventar von der Hinterlassenschaft der Gertrud Römer angefertigt habe.

Enthaeltvermerke: Kläger: Erben und Kinder der Gebrüder Johann Wilhelm und Wilhelm Winand von Meuthen, der Söhne der Gertrud Römer aus erster Ehe mit Winand Johann von Meuthen: J. Peter von Meuthen zu Nothberg und Johann Franz von Meuthen zu Altenbiesen, und als Konsors Hans Werner von Graß zu Köln, Gatte der Maria Juliana von Meuthen, einer Schwester der verstorbenen Brüder von Meuthen, (Bekl.) Beklagter: Johann Peter Graß, Sohn der Gertrud Römer und ihres zweiten Gatten Dionysius Graß, zu Süggearth (Zügerath, im jül. Amt Geilenkirchen), und Konsors: sein Schwager Jobst Wilhelm von Horrich zu Gangelt für sich und für seine Gattin Anna Gertrud Graß, (Kl.) Prokuratoren (Kl..): Lic. Franz Peter Jung 1701 - Subst.: Lic. Henrich Schriels Prozeßart: Appellationis Instanzen: 1. Jül.-berg. Hofgericht (Kanzler und Räte) zu Düsseldorf 1670 - 1701 - 2. RKG 1702 (1619 - 1702) Beweismittel: Ehevertrag von 1619 zwischen (Winand) Johann von Meuthen, Sohn des Johann von Meuthen, Holzgrafen zu Nothberg, und der Katharina Schoben, und Gertrud Römer, Tochter des Heinrich Römer, Vogts und Rentmeisters zu Geilenkirchen, und der Sibylle von Horrich (II 1 - 5). Ehevertrag von 1635 zwischen Leutnant Dionysius Graß, Sohn des Peter Graß und der Cäcilie von Hall, und Gertrud Römer (II 6 - 12). Auflistung der Erbgüter der Gertrud Römer (II 14 - 16, 18 - 20). Beschreibung: 2 Bde., 4 cm; Bd. I: 29 Bl., gebunden, Prot. ohne Eintragungen, 9 Aktenstücke prod. 4. Febr. - 26. Juni 1702 und die original verschlossenen Rationes decidendi; Bd. II: 3,5 cm, 197 Bl., gebunden, Priora.

Kontext
Reichskammergericht, Teil VI: M-O >> 1. Buchstabe M
Bestand
AA 0627 Reichskammergericht, Teil VI: M-O

Laufzeit
1702 (1619 - 1702)

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Letzte Aktualisierung
2025-06-24T13:49:52+0200

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Objekttyp

  • Sachakte

Entstanden

  • 1702 (1619 - 1702)

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