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Wyhl-Prozess - Aus der Sicht der betroffenen Bürger

Die zweite Kammer des Verwaltungsgerichts Freiburg unter dem Vorsitzenden Richter Dr. Eberhard Roßwog verlegte die Gerichtsverhandlung über die erste Teilerrichtungs-Genehmigung für das geplante Kernkraftwerk Wyhl in die Turnhalle (Breisgau-Halle) nach Herbolzheim, um möglichst vielen Betroffenen und interessierten Bürgern Gelegenheit zu geben, den Prozess mitzuverfolgen. Der Prozess ist auf zehn Sitzungstage festgelegt (27.01.-16.02.1977). Es klagen sechs Gemeinden und zehn Einzelkläger. Das Gericht hat 47 Gutachter eingeladen, die zu den drei Themenkomplexen Stellung nehmen sollen:
1. Auswirkung der Abwärmeableitung durch Kühlwasser direkt in den Rhein oder über Kühltürme
2. Radioaktivitätsabgabe bei Normalbetrieb
3. Reaktorsicherheit bei Störfällen
Inhalt des Films:
Vor dem Saal diskutieren Bürger während einer Verhandlungspause; Gespräch vor der Halle zwischen: einem Obstbauern, einer Winzerin, einer Hausfrau, dem Apotheker Hans Erich Schött, MdL FDP aus Endingen, dem Protokollanten der badisch-elsässischn Bürgerinitiative und einem Studenten; ein Fischermeister und Kläger im Wyhl-Prozess mit seiner Frau beim Fischfang auf dem Rhein; bei einer Umfrage vor dem Saal äußern sich ein Fischermeister, Karl Nicola, SPD-Bürgermeister von Weisweil, MdL und Mitglied der badisch-elsässischen Bürgerinitiative.
Auf der Versammlung der Bürgerinitiativen in Königsschaffhausen/Kaiserstuhl äußern sich: Sprecher der badisch-elsässischen Bürgerinitiative Königschaffhausen, Gutachter Ernst Joachim Sternglass, Professor für Nuklearphysik (USA), über die Krebsrate und Gutachter Dr. Robert Pollard (USA).
In einer Verhandlungspause äußern sich: Gutachter Franzen, Gutachter Lindackers, der Protokollant der badisch-elsässischen Bürgerinitiative und ein Fischermeister und Kläger im Wyhl-Prozess.
Im Landgericht Freiburg spricht der Vorsitzende Richter der zweiten Kammer des Verwaltungsgerichts Freiburg Dr., Eberhard Roßwog, am 14.03.1977 das Urteil: Die erste Teilgenehmigung für die Errichtung des Kernkraftwerks Süd Block I wird kostenpflichtig aufgehoben.
Pressekonferenz der badisch-elsässischen Bürgerinitiativen am 14.03.1977: Bernd Bender, Honorarprofessor an der Universität Freiburg und Anwalt der badisch-elsässischen Bürgerinitiativen, über die Entscheidung des Landgerichts; Sprecher der badisch-elsässischen Bürgerinitiativen und Margot Harloff, Sprecherin der badisch-elsässischen Bürgerinitiativen.

Archivaliensignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 20/002 02 R040006/301
Alt-/Vorsignatur
G 575/4 Nr. 4850
Umfang
0:46:30; 0'46
Sonstige Erschließungsangaben
Herkunft: Staatsarchiv Freiburg

Bild-/Tonträger: VC 60

Kontext
G 575/4 Verwaltungsgericht Freiburg / 1975-1988: Mitschnitte zur Verhandlung zum Bau des Kernkraftwerks Wyhl >> Filmdokumente (Fernsehdokumentation des WDR)
Bestand
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 20/002 02 G 575/4 Verwaltungsgericht Freiburg / 1975-1988: Mitschnitte zur Verhandlung zum Bau des Kernkraftwerks Wyhl

Indexbegriff Sache
Bürgerinitiative
Fischerei
Kernenergie: Kernkraftwerk
Klima
Protest
Prozess
Rechtswesen: Verwaltungsgericht Freiburg
Umweltschutz
Indexbegriff Person
Bender, Bernd; Jurist, 1919-
Franzen, ?
Harloff, Margot
Lindackers, ?
Nicola, Karl; Abgeordneter, Bürgermeister, 1939-
Pollard, Robert
Roßwog, Eberhard; Jurist, 1935-
Sternglass, Ernst Joachim
Indexbegriff Ort
Herbolzheim EM
Königschaffhausen : Endingen am Kaiserstuhl EM
Weisweil EM
Wyhl am Kaiserstuhl EM

Provenienz
Vor Ort
Laufzeit
31. März 1977

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
15.04.2023, 01:52 MESZ

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Objekttyp

  • AV-Materialien

Beteiligte

  • Vor Ort

Entstanden

  • 31. März 1977

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