Handzeichnung

Gahry (Kr. Cottbus): Sechs Zeichnungen von sorbischen Frauentrachten

Zeichnungen von Johann Gottlob Runge, wohl 1889
Sorbische (wendische) Frauentrachten (6 Zeichnungen), darunter jeweils Verweise auf die entsprechenden Seiten, auf denen J. G. Runge diese Darstellungen im selben Band näher erläutert.
Zu Fig. 1 und 2 (obere Reihe) heißt es im Abschnitt "b. Die heimische Tracht." (S. 17-22) des Kapitels "2. Allgemeine Charakteristik der wendischen Bevölkerung meiner Heimath." (S 7-37), auf S. 18: "Es hüllten sich bei Begräbnissen die wendischen Frauen in große weiße Tücher die fast den ganzen Körper verdeckten und ihnen ein beduinenmäßiges Aussehen verliehen. In diesen weißen Hüllen erschienen sie auch am ersten Tage der hohen Feste in der Kirche und beim heiligen Abendmahl. Auch die Kopfhülle war weiß und bestand in einer Art Haube, welche aus einem stark gestärkten weißen und eigenthümlich zusammen gelegten Tuch bestand und derart geformt war, daß sie sich vorn glatt um die Stirn legte, oben stumpf wurde und nach hinten zum Halse spitz verlief, also eine heuschreckenähnlichen Form hatte."
Zu Fig. 3 (mittlere Reihe links) heißt es ebd. (S. 18) unmittelbar an den obigen Text anschließend: "Ueberhaupt trugen die Wendinnen das große weiße Tuch auch auf gewöhnlichen Kirchgängen, jedoch gerollt unter dem Arm. Trat Regenwetter ein, so rollten sie es auf und hüllten sich in dasselbe; es vertrat somit die Stelle eines Regenschirms, welcher erst zur Zeit meiner Kindheit dort, wenn auch nur zur schwachen Einführung gelangte."
Zu Fig. 3 (mittlere Reihe links) und Fig. 5 (untere reihe links) heißt es ebd. unmittelbar an den obigen Text anschließend, jedoch als neuer Absatz (S. 18): "Sonst legten sie sehr bunte Kleider an; um den Kopf wurde ein buntes od. dunkles Tuch über eine mit mehr als handbreiten Spitzen umrahmte [S. 19] Haube gebunden, der Art, daß der obere Theil der Spitzen nach hinten umgelegt und vom Tuch bedeckt wurde."
Zu Fig. 4 (mittlere Reihe rechts) und Fig. 6 (untere reihe rechts) heißt es ebd. unmittelbar an den obigen Text anschließend (S. 19): "Bei hauben für den täglichen Gebrauch umrahmten die Spitzen, die auch zu beiden seiten ein Stück den Hals wagrecht umschlossen, das Gesicht senkrecht und kreisförmig ein und das Kopftuch fiel weg."

Digitalisierung: Thomas Voßbeck, 2020

Namensnennung 4.0 International

Standort
Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv, Berlin
Sammlung
Handzeichnungen, Druckgraphik, Gemälde; Nachlässe; Johann Gottlob Runge
Inventarnummer
LGV-Archiv, B 29-1, S. 324
Maße
Blattgröße: Höhe 10,5 cm, Breite 17,4 cm (eingebunden in Fadenheftung in ein Buch, mit Ledereinband und Goldprägung)
Material/Technik
Feder auf Papier

Bezug (was)
Frau
Tracht
Kleidung
Volkskunde
Bezug (wer)
Sorben
Bezug (wo)
Landkreis Cottbus
Gahry

Ereignis
Herstellung
(wer)
Johann Gottlob Runge (1827-)
(wo)
Landsberg (Warthe)
(wann)
1889 (?)

Förderung
Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin
Rechteinformation
Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv
Letzte Aktualisierung
26.04.2023, 11:07 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Handzeichnung

Beteiligte

  • Johann Gottlob Runge (1827-)

Entstanden

  • 1889 (?)

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