Flächendenkmal

Bremen, Vegesack, Weserstraße 33 & 33A & 74 & 75 & 75C, Kimmstraße

Die 1876 erbaute Villa Fritze, die aufwendigste Villa in Vegesack, gehörte zu den prächtigen Anwesen vermögender Kreise aus Bremen und Vegesack, die diese sich an der Weserstraße in schönster Höhenlage mit Aussicht auf die Weser errichten ließen. Sie ist, nicht zuletzt auch durch ihre noch vorhandenen Nebengebäude, das herausragendste Zeugnis großbürgerlicher Wohnkultur in Vegesack und damit ein hochrangiges Kulturdenkmal. Für die Villa Fritze zeichnete der Bremer Architekt Heinrich Müller (1819-1890) verantwortlich, der auch Schloss Wätjen in Wätjens Park entwarf und durch die Börse am Marktplatz in Bremen (1861) überregional bekannt geworden war. Müller war neben Johann Georg Poppe der bedeutendste Bremer Architekt des Historismus. Während er mit der schlossartigen Villa für Christian Heinrich Wätjen ein Bauwerk im Stil eines englisch beeinflussten, malerisch differenzierten "Castle Style" schuf, errichtete er für die Familie Fritze eine durch französische Renaissance- und Barockeinflüsse gekennzeichnete, ähnlich großformatige, jedoch in ihren Grundformen einfacher und strenger strukturierte Villa. Sie ersetzte ein deutlich kleineres eingeschossiges klassizistisches Landhaus mit Portikus und Freitreppe, das sich der Bremer Kaufmann und spätere Senator Carl Wilhelm August Fritze (1781-1850) 1827 als sommerlichen Wohnsitz hatte erbauen lassen. Zu dem prächtigen Villen-Anwesen gehörte ursprünglich ein großes Parkareal, das durch den Ankauf großer Teile des Grundstückes des Arztes und bedeutenden Botanikers Dr. Albrecht Wilhelm Roth durch C. W. A. Fritze nach Roths Tod im Jahr 1834 zusammengekommen war. Das so entstandene Fritzesche Parkgrundstück bildete später den Kernbereich des heutigen Vegesacker Stadtgartens. Von den zugehörigen Nebengebäuden des herrschaftlichen Fritzeschen Wohnsitzes existieren noch das 1879/80 erbaute ehemalige "Teehaus" der Familie Fritze, ein auf einem heute abgetrennten Grundstücksteil gelegener aufwendiger, mit Treppentürmchen versehener oktogonaler Belvedere-Pavillon in renaissancierenden Formen über bastionsartigen, mit einer balustradengesäumten Terrasse abschließenden Substruktionen, in Bremen ohne Parallele (Weserstr. 75 c), und eine Kombination von Kutscherhaus- und Remisengebäude im dekorativ-ländlichen Schweizerhausstil (Weserstr. 33-33a), nach diversen Um- und Ausbauten heute Sitz der Freiwilligen Feuerwehr Vegesack.

Landesamt für Denkmalpflege Bremen

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Bezeichnung
Villa Fritze
Land
Bremen
Ort
Bremen, Vegesack
Lage
Weserstraße 33 & 33A & 74 & 75 & 75C, Kimmstraße

Ereignis
Herstellung
(wann)
1876 & 1879-1880
Beteiligte
Fritze, Gottfried Johannes Carl [Bauherr]
Müller, Heinrich [Entwurf]

Rechteinformation
Landesamt für Denkmalpflege Bremen
Letzte Aktualisierung
28.01.2022, 14:07 MEZ

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Objekttyp

  • Villa & Teehaus & Belvedere & Remise & Landgut

Beteiligte

  • Fritze, Gottfried Johannes Carl [Bauherr]
  • Müller, Heinrich [Entwurf]

Entstanden

  • 1876 & 1879-1880

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